Grafen von Lauffen

Grafen von Lauffen
Wappen des Landkreises Heilbronn, das auf das Wappen der Grafen von Lauffen zurückgeht

Die Grafen von Lauffen waren ein fränkisches Adelsgeschlecht, das aus dem Geschlecht der Popponen hervorgegangen sein soll und sich nach ihrem ursprünglichen Stammsitz in Lauffen am Neckar benannte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als ältester hinreichend sicherer Ahne gilt ein Graf Poppo, der in Haßmersheim ein kaiserliches Lehen besaß. 1011 schenkte Heinrich II. dem Bischof Burchard von Worms dieses Lehen sowie die Wingarteiba und den Lobdengau.[1] Es wird angenommen, dass Poppo das Haßmersheimer Lehen vom Bischof bestätigt bekam und, nachdem die Gaugrafen des Lobden- und Wingarteibagaus ausgestorben waren, Poppo und seine Nachkommen als Gaugrafen eingesetzt wurden. Zu diesen Gaugrafenrechten gehörte auch die Aufsicht über die Neckarschifffahrt in ihrem Bereich. Aber auch im Kocher-, Maulach-, Remstal-, Elsenz-, Enz- und Kraichgau machten sie sich im 11. Jahrhundert mit Herrschaftsrechten bemerkbar.

Als Ersterwähnung eines von Lauffen erscheint Graf Poppo 1037 im Öhringer Stiftungsbrief. Um 1045 wird in Bretten Bruno von Lauffen geboren, der ab 1102 Erzbischof in Trier war und 1122 das Kloster Odenheim stiftete. Ein Konrad von Lauffen wird 1127 als Sohn eines Poppo erwähnt. Dieser (Poppo) hatte zwei Brüder, Heinrich und Bruno (Erzbischof von Trier).

Die Burgen Lauffen, Hornberg, Dilsberg und Eberbach gehörten zu dem Besitz der Grafen von Lauffen bzw. wurden teilweise von ihnen gegründet und dienten wohl hauptsächlich der Kontrolle des Neckars. Mit Blick auf die Aufsicht über die Neckarschifffahrt muss eventuell auch die Burg Dauchstein in Verbindung mit den Grafen von Lauffen gesehen werden.

Um 1212 erlischt mit einem Poppo von Lauffen das Geschlecht im Mannesstamm. Eine seiner beiden Töchter, Mechthild, heiratete den Konrad von Dürn, die andere Gerhard von Schauenburg. Unter diesen wurde der vererbbare Familienbesitz aufgeteilt. Über den nicht vererbbaren Besitz kam es zu Auseinandersetzungen, die vor allem für die Staufer von Vorteil waren.

Wappen

Roter Schild mit silbernen, nach rechts sehenden (heraldisch), einköpfigen Adler. Der Landkreis Heilbronn führt seit 1955, als Erinnerung an die Grafen von Lauffen, ebenfalls dieses Wappen.

Literatur

  • Fr. Krieger: Die Burg Hornberg am Neckar. Heidelberg 1869.

Einzelnachweise

  1. Harry Bresslau, Hermann Bloch, R. Holtzmann u. a. (Hrsg.): Diplomata 14: Die Urkunden Heinrichs II. und Arduins (Heinrici II. et Arduini Diplomata). Hannover 1900.1903, S. 262–263 (Monumenta Germaniae Historica; Digitalisat) Nr. 226 und 227

Weblinks


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