Ruine Hardenburg

Ruine Hardenburg

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Hardenburg
Die Hardenburg aus der Vogelperspektive

Die Hardenburg aus der Vogelperspektive

Entstehungszeit: 1205/1214
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Bad Dürkheim-Hardenburg
Geographische Lage 49° 27′ 44″ N, 8° 7′ 18,1″ O49.4622194444448.12169722222227Koordinaten: 49° 27′ 44″ N, 8° 7′ 18,1″ O
Hardenburg (Rheinland-Pfalz)
DEC
Hardenburg

Die Hardenburg in Rheinland-Pfalz bei der pfälzischen Kreisstadt Bad Dürkheim am Ostrand des Pfälzerwaldes liegt über dem gleichnamigen westlichen Ortsteil Hardenburg.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Hardenburg ist auch noch als Ruine eine der mächtigsten Burgen der Pfalz. Sie liegt auf einer 200 m langen Bergnase über dem Tal der Isenach, dessen Öffnung zur Rheinebene sie früher kontrollierte.

Geschichte

Hardenburg um 1580 (älteste bekannte Darstellung der Burg)

Spätestens 1205/1214 wurde die Hardenburg durch die Grafen von Leiningen erbaut. Sie eigneten sich dazu widerrechtlich Gelände an, das dem nahegelegenen Kloster Limburg gehörte. 1237 ging die Burg bei einer ersten leiningischen Erbteilung an Graf Friedrich III., 1317 entstand bei einer weiteren Erbteilung die Linie Leiningen-Hardenburg unter Graf Jofried. Beim Erbstreit nach dessen Tod spaltete sich 1345 die Linie Leiningen-Rixingen ab. Nach Verhängung der Reichsacht gegen Graf Emich IX. durch den Kurfürsten von der Pfalz im Jahre 1512 musste Leiningen die Burg vorübergehend, bis 1519, abgeben.

Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts erweiterten die Leininger die Burg und befestigten sie noch stärker, um besser gegen feindliches Geschützfeuer gewappnet zu sein. So bot sie der Bevölkerung der umliegenden Orte auch im Dreißigjährigen Krieg Zuflucht.

Von 1560 bis 1725 war die Hardenburg die Hauptresidenz der Leininger und wurde in dieser Epoche zum Residenzschloss ausgebaut. Unversehrt überstand sie auch den Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–97), in dem Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. die linksrheinische Pfalz verwüsteten, die Hardenburg jedoch nur vorübergehend besetzten. Erst ein Jahrhundert später, 1794, wurde die Burg von französischen Revolutionstruppen in Brand gesteckt, wobei auch die kostbare Innenausstattung vernichtet wurde, und verfiel nach und nach zur Ruine. Von den einst prächtigen Wohnräumen sind nur noch Reste – Treppentürme, Fenster, elegante Portale – erhalten. Die riesigen Keller mit den weit gespannten Rippengewölben, die im Jahr 1509 entstanden, haben Feuer und Verfall bis heute widerstanden.

Heutige Nutzung

Die Hardenburg wird durch den Staat, in dessen Eigentum sie schon seit 1820 steht, kulturell genutzt. Außer im Dezember und jeden 1. Werktag im Monat kann sie täglich, allerdings ohne Führung, besichtigt werden. Die Anfahrt erfolgt von der Stadt aus über die Bundesstraße 37 in Richtung Kaiserslautern und ist ausgeschildert.

Jeden Spätsommer öffnet in der Ruine ein mittelalterlicher Markt seine Pforten. Auch die gelegentlichen Musikveranstaltungen in den alten Gemäuern werden als sehr stimmungsvoll gelobt.

Anlage

Die Burganlage besitzt eine Grundfläche von 180 mal 90 m. Gewaltige Geschütztürme, besonders der imposante Bergfried mit seinen 7 m starken Mauern, der die Anlage vom Hang her schützte, verhinderten über Jahrhunderte - bis nach der Französischen Revolution - kriegerische Eroberung und Zerstörung. Einzig eine Übergabe nach Belagerung 1512 ist bezeugt.

Literatur

  • Alexander Thon (Hrsg.): Wie Schwalbennester an den Felsen geklebt. Burgen in der Nordpfalz. 1. Aufl. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, S. 60–67, ISBN 3-7954-1674-4
  • Jürgen Keddigkeit, Alexander Thon, Michael Losse: Burgruine Hardenburg bei Bad Dürkheim. Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz, Heft 3. Schnell & Steiner, Regensburg 2003, ISBN 3-7954-1516-0
  • Jürgen Keddigkeit, Alexander Thon, Michael Losse: Hardenburg. In: Jürgen Keddigkeit (Hrsg.): Pfälzisches Burgenlexikon. Beiträge zur pfälzischen Geschichte Bd. 12/2, Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2002, S. 280−294, ISBN 3-927754-48-X

Siehe auch

Weblinks


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