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Hardenburg Die Hardenburg aus der Vogelperspektive
Entstehungszeit: 1205/1214 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine, teilsaniert Ständische Stellung: Grafen Ort: Bad Dürkheim-Hardenburg Geographische Lage 49° 27′ 44″ N, 8° 7′ 18,1″ O49.4622194444448.1216972222222Koordinaten: 49° 27′ 44″ N, 8° 7′ 18,1″ O Die Hardenburg am Ostrand des Pfälzerwaldes bei der rheinland-pfälzischen Kreisstadt Bad Dürkheim ist auch noch als Ruine eine der mächtigsten Burgen der Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Höhenburg liegt über dem gleichnamigen westlichen Ortsteil Bad Dürkheim-Hardenburg auf einer 200 m langen Bergnase rechts über dem Tal der Isenach, dessen Öffnung zur Rheinebene sie früher kontrollierte. Die Anfahrt erfolgt über die Bundesstraße 37 (Bad Dürkheim–Kaiserslautern) und ist ausgeschildert.
Mit dem knapp 2 Kilometer östlich gelegenen Kloster Limburg teilt die Hardenburg von ihrer Errichtung an manche Abschnitte der Geschichte. Gegenüber, oberhalb des linken Isenachufers, liegen noch wesentlich ältere Zeugnisse der Vergangenheit der Region, z. B. der keltische Ringwall Heidenmauer oder der römische Steinbruch Kriemhildenstuhl.
Geschichte
Spätestens im Zeitraum zwischen 1205 und 1214 wurde die Hardenburg durch die Grafen von Leiningen, die ihre Stammburg Altleiningen zehn Kilometer weiter nördlich hatten, erbaut. Hierfür eigneten sie sich widerrechtlich Gelände an, das dem Kloster Limburg gehörte. 1237 ging die Burg bei einer ersten leiningischen Erbteilung an Graf Friedrich III. 1317 entstand bei einer weiteren Erbteilung die Linie Leiningen-Hardenburg unter Graf Jofried. Beim Erbstreit nach dessen Tod spaltete sich 1345 die Linie Leiningen-Rixingen ab.
Nach Verhängung der Reichsacht gegen Graf Emich IX. im Jahre 1512 wurde die Hardenburg durch den Kurfürsten von der Pfalz, Ludwig V., belagert. Die Leininger übergaben die Burg, ehe sie Schaden nahm, und erhielten sie 1519 zurück. Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts erweiterten sie die Burg und befestigten sie noch stärker gegen feindliches Geschützfeuer. So bot sie der Bevölkerung der umliegenden Orte auch im Dreißigjährigen Krieg Zuflucht.
Von 1560 bis 1725 war die Hardenburg die Hauptresidenz der Leininger und wurde in dieser Epoche zum Residenzschloss ausgebaut. Sie überstand den Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697), in dem Truppen des französischen „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. unter General Mélac die linksrheinische Pfalz verwüsteten, bei der Hardenburg jedoch 1692 nur die Festungswerke zerstörten. Erst ein Jahrhundert später, 1794, wurden auch die Wohngebäude durch französische Revolutionstruppen in Brand gesteckt, wobei die kostbare Innenausstattung vernichtet wurde. Nach und nach verfiel die Burg zur Ruine.
Anlage
Die Burganlage besitzt eine Grundfläche von 180 mal 90 m. Gewaltige Geschütztürme, besonders der imposante Bergfried mit seinen 7 m starken Mauern, der die Anlage vom Hang her schützte, verhinderten über Jahrhunderte kriegerische Eroberung und Zerstörung. Nach der Verwüstung von 1794 sind allerdings von den einst prächtig ausgestatteten Wohnräumen nur noch Reste – Treppentürme, Fenster, elegante Portale – erhalten. Dagegen haben die riesigen Keller mit den weit gespannten Rippengewölben, die im Jahre 1509 errichtet wurden, bis heute überdauert.
Heutige Nutzung
Die Hardenburg steht seit 1820 in öffentlichem Eigentum, anfangs des Königreichs Bayern, heute des Landes Rheinland-Pfalz. Sie wird kulturell genutzt und kann – außer im Dezember und an jedem 1. Werktag im Monat – täglich, allerdings ohne Führung, besichtigt werden. Jeden Spätsommer öffnet in der Ruine ein mittelalterlicher Markt seine Pforten. Auch die gelegentlichen Musikveranstaltungen in den alten Gemäuern werden als sehr stimmungsvoll gelobt, etwa das dort zwischen 2004 und 2008 jährlich stattfindende Alternative-Rock-Festival Rock die Burg, das derzeit auf einem nahgelegenen Platz stattfindet.
Bis 2011 laufen Sanierungsarbeiten. Dabei wird das Hauptbollwerk mit einer Zwischendecke und einer Abschlussdecke versehen. Die betreffenden Räumlichkeiten werden von der Verwaltung des Landesbetriebs Burgen, Schlösser, Altertümer sowie als Sanitärtrakt genutzt.
Literatur
- Alexander Thon (Hrsg.): Wie Schwalbennester an den Felsen geklebt. Burgen in der Nordpfalz. 1. Auflage. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1674-4, S. 60–67.
- Jürgen Keddigkeit, Alexander Thon, Michael Losse: Burgruine Hardenburg bei Bad Dürkheim. Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Heft 3, Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2003, ISBN 3-7954-1516-0.
- Jürgen Keddigkeit, Alexander Thon, Michael Losse: Hardenburg. In: Jürgen Keddigkeit (Hrsg.): Pfälzisches Burgenlexikon. Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2002, ISBN 3-927754-48-X, S. 280−294 (= Beiträge zur pfälzischen Geschichte, Band 12/2).
Weblinks
Commons: Hardenburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Burgruine im Landkreis Bad Dürkheim
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