Ruth Seitz

Ruth Seitz

Ruth Andreas-Friedrich (* 23. September 1901 in Berlin; † 7. September 1977 in München; auch: Ruth Behrens, Ruth Seitz) war eine Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, Schriftstellerin und Journalistin.

Leben

Gedenktafel am Hause Hünensteig 6, Berlin-Steglitz

Im Jahre 1922 macht sie ihr Staatsexamen als Wohlfahrtspflegerin und danach eine Buchhandelslehre. Seit den 1920er Jahren schrieb sie Rezensionen und Feuilletons für die „Neue Badische Landeszeitung“ und die „Königsberger Allgemeine“. Im Jahre 1924 heiratete sie den späteren Präsidenten des westdeutschen Arbeitgeberverbandes Otto A. Friedrich, woraufhin 1925 ihre Tochter Karin geboren wurde. Sechs Jahre später, 1930, wurden die beiden jedoch wieder geschieden. In den 1930er Jahren lebte sie mit dem Dirigenten Leo Borchard zusammen.

Nach dem Machtantritt der Nazis gründeten sie und ihr Lebensgefährte die Widerstandsgruppe „Onkel Emil“, die Verfolgten des Naziregimes half, indem sie sie versteckte, mit Nahrung versorgte und ihnen falsche Papiere besorgte. Mit Flugblättern und Parolen an Häuserfassaden versuchten sie, der Nazipropaganda etwas entgegenzusetzen. Auch die Tochter Karin aus ihrer ersten Ehe gehörte der Gruppe aktiv an.

Nach dem Krieg siedelte sie im Jahre 1948 nach München über. Dort heiratete sie in hohem Alter den Direktor der Universitäts-Poliklinik München Walter Seitz, der seinerzeit auch zum Stamm der Gruppe „Onkel Emil“ gehörte.

Am 7. September 1977 beging sie Selbstmord. Sie wurde von der Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt. Eine Gedenktafel befindet sich in Berlin-Steglitz am Hünensteig 6. Im gleichen Ortsteil ist ihr eine Parkanlage in unmittelbarer Nachbarschaft des Botanischen Gartens der Freien Universität gewidmet.

Werke (Auswahl)

  • 1935 Aberglauben in der Liebe
  • 1935 Lieder, die die Welt erschütterten. Historische Lieder aus vier Jahrhunderten
  • 1940 So benimmt sich die junge Dame. 1000 Antworten auf 1000 Fragen des Benehmens
  • 1946 Berlin Underground, 1947 als: Der Schattenmann
  • 1962 Schauplatz Berlin
  • 1979 Für jeden Tag ein gutes Wort. Ein Begleiter durchs Jahr

Weblinks


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