- Rychnov u Jablonce nad Nisou
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Rychnov u Jablonce nad Nisou Basisdaten Staat: Tschechien Region: Liberecký kraj Bezirk: Jablonec nad Nisou Fläche: 1225 ha Geographische Lage: 50° 41′ N, 15° 9′ O50.68444444444415.148888888889435Koordinaten: 50° 41′ 4″ N, 15° 8′ 56″ O Höhe: 435 m n.m. Einwohner: 2.656 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 468 02 Verkehr Straße: Jablonec nad Nisou - Hodkovice nad Mohelkou Bahnanschluss: Liberec - Turnov Struktur Status: Stadt Ortsteile: 2 Verwaltung Bürgermeister: František Chlouba (Stand: 2007) Adresse: Husova 490
468 02 Rychnov u Jablonce nad NisouGemeindenummer: 563790 Website: www.rychnovjbc.cz Rychnov u Jablonce nad Nisou (deutsch Reichenau) ist eine Stadt in Tschechien. Sie befindet sich fünf Kilometer südlich von Jablonec nad Nisou und gehört zum Okres Jablonec nad Nisou.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt im Isergebirgsvorland im Tal der Mohelka. Am nördlichen Rand verläuft die Schnellstraße von Jablonec in Richtung Turnov. Rychnov liegt an der Bahnstrecke Pardubice–Turnov-Liberec, die in einer vier Kilometer langen Schleife beiderseits der Mohelka in die Stadt führt.
Nachbarorte sind Dolní Dobrá Voda und Dobrá Voda im Norden, Kokonín und Maršovice im Nordosten, Dalešice im Osten, Pulečný im Südosten, Zálesi und Košovy im Süden, Bezděčín und Pelíkovice im Südwesten sowie Rádlo im Nordwesten.
Geschichte
Der Ort wurde vermutlich vom Zisterzienserkloster Mnichovo Hradiště aus im 13. Jahrhundert angelegt. Erste urkundliche Nachrichten über Richnow stammen vom 25. Jänner 1361, als der Erzbischof von Prag Johann Albert aus Sebnitz als Nachfolger für den 1360 verstorbenen Pfarrer berief.
Im 18. Jahrhundert siedelten sich Textilmanufakturen an, und Johann Schöffel errichtete eine Fabrik für Dosen aus Hartpapier. 1856 erhielt der Ort eine Eisenbahnverbindung, und für die Strecke Pardubitz - Reichenberg wurde in Reichenau ein Viadukt errichtet. Zum Ende des 19. Jahrhunderts begann die große Zeit der Gablonzer Glasbijouterie, von der auch Reichenau profitierte. Reichenau wurde 1895 zum Markt erhoben und erhielt das Recht zum Abhalten von vier Jahrmärkten. 1911 folgte die Stadterhebung. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand eine Fabrik für Galanteriewaren, die in einem Moorgebiet am Stadtrand entstand, das durch ein System von Entwässerungsgräben erst trockengelegt werden musste. Das Unternehmen wurde 1938 von einem deutschen Konsortium aufgekauft und produzierte im Zweiten Weltkrieg Ortungsgeräte. Als Arbeitskräfte wurden etwa 100 Ukrainer zwangsverpflichtet, und das KZ Groß-Rosen errichtete 1944 ein Außenlager.
Nach dem Kriegsende wurde fast die gesamte Bevölkerung von Rychnov ausgewiesen. Die Stadt lag zuvor an der Sprachgrenze und war deutsch besiedelt. Das ehemalige KZ an der Eisenbahnhauptstrecke diente als Internierungslager für die Abschiebung der Deutschen aus Reichenau und Gablonz. Während der nachfolgenden sozialistischen Epoche kam es zur Zerstörung des Stadtbildes durch Abriss und Verfall. Nach 1990 begann die Sanierung der erhaltenen historischen Bausubstanz.
Ortsgliederung
Die Stadt Rychnov u Jablonce nad Nisou besteht aus den Ortsteilen Pelíkovice (Pelkowitz) und Rychnov u Jablonce nad Nisou (Reichenau) sowie den Weilern Dolní Dobrá Voda (Nieder Gutbrunn), Košovy (Koschen) und Rydvaltice (Ridwaltitz).
Ehrenbürger
- 2002: Gerhard Müller (1922-2006) für sein Wirken für eine Versöhnung von Tschechen und Deutschen
Sehenswürdigkeiten
- Kirche St. Wenzel, Barockbau aus dem Jahren 1704-1712
- Pestsäule des Hl. Prokop, 1702 errichtet
- Statue des Hl. Johannes von Nepomuk, 1780 aufgestellt
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
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