- Bahnstrecke Pardubice–Liberec
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Pardubice hl. n.–Liberec Kursbuchstrecke (SŽDC): 030, 031 Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: C3 (2006) Stromsystem: Pardubice–Jaroměř: 3 kV = Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h Legendevon Přerov (vorm. StEG) 0,622 Pardubice hl. n. 225 m nach Prag (vorm. StEG) von Havlíčkův Brod (vorm. SNDV) Elbebrücke 2,739 Pardubice-Rosice nad Labem 220 m 4,710 Pardubice-Semtín 220 m 9,599 Stéblová 225 m 12,732 Čeperka 230 m 16,750 Opatovice nad Labem 230 m Verbindungsbogen nach odb. Plačice von (Prag–) Chlumec nad Cidlinou (vorm. ÖNWB) 22,342 Hradec Králové hl. n. 235 m Europastraße 442 (R35) nach Ostroměř (vorm. BCB) nach Międzylesie (vorm. ÖNWB) 26,718 Předměřice nad Labem 240 m ~29,0 Lochenice 240 m von Hněvčeves (vorm. BCB) 33,206 Smiřice 250 m 35,150 Černožice 255 m 37,070 Semonice 265 m 39,699 Jaroměř früher Josefstadt 260 m nach Trutnov–Lubawka (vorm. SNDV) 41,904 Jaroměř zastávka 270 m ~44,4 Protektoratsgrenze 1938–1945 47,631 Kuks früher Schlotten-Kukus 310 m 50,441 Žireč früher Schurz 325 m ~53,3 Protektoratsgrenze 1938–1945 54,230 Dvůr Králové nad Labem 345 m Industriebahn nach Dvůr Králové 60,804 Bílá Třemešná 380 m ~61,4 Protektoratsgrenze 1938–1945 67,240 Mostek früher Mastig 450 m 69,870 Borovnička früher Klein Borowitz 470 m 73,922 Borovnice früher Groß Borowitz 510 m Scheitelpunkt (Wasserscheide Elbe–Iser) 77,373 Horka u Staré Paky früher Falgendorf-Widach 495 m ~78,1 Protektoratsgrenze 1938–1945 80,215 Levínská Olešnice 470 m von Chlumec nad Cidlinou (vorm. ÖNWB) 84,891 Stará Paka 420 m nach Trutnov (vorm. ÖNWB) nach Skalsko (vorm. LB Sudoměř-Skalsko–Alt Paka) ~89,5 Bělá u Staré Paky 395 m ~92,9 Libštát 380 m 94,677 Košťálov 385 m ~99,0 Nedvězí 345 m 102,279 Semily 330 m Tunnel Říkovský I (297,00 m) Tunnel Říkovský II (307,00 m) Tunnel Říkovský III (266,85 m) Tunnel Říkovský IV (200,15 m) von Tanvald (vorm. SNDV) 109,083 Železný Brod 285 m Tunnel Líšenský (423,66 m) ~113,4 Líšný 280 m ~115,7 Malá Skála 275 m Tunnel Rakouský (211,00 m) Iserbrücke ~120,7 Dolánky 265 m von Jičín (vorm. LB Jičín–Rowensko–Turnau) 123,996 Turnov 265 m nach Prag (vorm. BNB) 128,567 Doubí u Turnova (Blockstelle) 310 m Tunnel Sychrovský (639,50 m) 132,074 Sychrov 340 m 132,281 Viadukt Sychrov (120,00 m) Tunnel Sedlejovický (78,00 m) 133,9 Sedlejovice 350 m Protektoratsgrenze 1938–1945 137,570 Hodkovice nad Mohelkou früher Liebenau 375 m 143,376 Rychnov u Jablonce nad Nisou 445 m früher Reichenau (b Gablonz) Viadukt Rychnov ~147,5 Rádlo früher Radl 480 m Scheitelpunkt (Wasserscheide Iser–Lausitzer Neiße) 149,758 Jeřmanice früher Langenbruck-Hermannsthal 500 m 155,434 Pilínkov früher Heinersdorf (Jeschken) 435 m von Tanvald (vorm. RGTE) von Česká Lípa (vorm. ATE) 160,359 Liberec früher Reichenberg 375 m nach Zittau (vorm. K. Sächs. Sts. E. B.) nach Zawidów (vorm. SNDV) Die Bahnstrecke Pardubice–Liberec ist eine eingleisige Hauptbahn („celostátní dráha“) in Tschechien, welche ursprünglich durch die Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn als Teilstück einer direkten Verbindung von Wien nach Berlin erbaut und betrieben wurde. Sie beginnt in Pardubice und führt entlang von Elbe und Iser südlich des Riesengebirges nach Liberec (Reichenberg).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte und Bau
Am 15. Juni 1856 wurde die kaiserliche Genehmigung zum Baue einer Eisenbahn von Reichenberg nach Pardubitz erteilt.[1] Der Bau erfolgte recht schnell, bereits am 1. Mai 1859 war die Gesamtstrecke bis Reichenberg fertiggestellt.
Bemerkenswert ist die kurze Bauzeit angesichts der großen Schwierigkeiten, welche der Bau der Bahn im Tal der Iser und im Jeschkengebirge bereitete. So war etwa in der Iserschlucht bei Železný Brod (Eisenbrod) die Anlage mehrerer aufeinanderfolgender Tunnel mit über 1000 Metern Gesamtlänge nötig. Dieser Streckenabschnitt wurde seinerzeit oft mit einer Alpenbahn verglichen. Äußerst problematisch war auch die Überschreitung des Jeschkenkammes. Auch hier war der Bau mehrerer Tunnel und zweier großer Viadukte über die Mohelka nötig.
Eröffnungsdaten
- 4. November 1857: Pardubitz–Josefstadt
- 1. Juni 1858: Josefstadt–Falgendorf
- 1. Dezember 1858: Falgendorf–Turnau
- 1. Mai 1859: Turnau–Reichenberg
Am 1. Dezember 1859 wurde auch die sächsischen Strecke Reichenberg–Zittau in Betrieb genommen. Damit bestand eine zweite grenzüberschreitende Verbindung zwischen Böhmen und Sachsen. Die ursprünglich vorgesehene Fortführung der Strecke nach Preußen gelang jedoch erst in den 1870er Jahren. Am 1. Juli 1874 wurde die Strecke ins preußische Seidenberg und damit die durchgehende Verbindung nach Berlin fertiggestellt. (vgl. Bahnstrecke Liberec–Zawidów bzw. Berlin-Görlitzer Eisenbahn)
Nach der Verstaatlichung
Nach der Verstaatlichung der SNDVB ging die Strecke am 1. Januar 1908 an die k.k. österreichischen Staatsbahnen kkStB über. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neugegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD.
Im Zweiten Weltkrieg
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zwischen Liebenau und Reichenberg zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als KBS 160m Reichenberg–Liebenau–Turnau enthalten.[2] Die ebenfalls auf deutschem Staatsgebiet liegenden kurzen Abschnitte zwischen Jaromĕř und Dvůr Králové bzw. Bílá Třemešná und Levínská Olešnice – die keine direkte Anbindung an andere deutsche Strecken hatten – verblieben im Betrieb der ČSD bzw. der Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB).
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD.
Am 17. Dezember 1965 wurde der elektrische Zugbetrieb zwischen Pardubice und Hradec Králové aufgenommen. Anfang der 1990er Jahre wurde auch die weitere Strecke bis Jaroměř elektrifiziert. Hier begann der elektrische Betrieb am 7. April 1993.
Zugverkehr
(Stand: 01/2008)
Die Relation Pardubice–Liberec wird seit den 1990er Jahren von einer im Zweistundentakt verkehrenden Schnellzugverbindung bedient.
Personenzüge verkehren heute in den Relationen Pardubice–Jaroměř, Jaroměř–Jilemnice/Jablonec nad Jizerou und Nová Paka–Liberec. Auch hier besteht ein zweistündlicher Taktfahrplan, der abschnittsweise zu einem Stundentakt verdichtet ist. Zwischen Pardubice und Hradec Králové besteht zusammen mit den Schnellzügen ein halbstündliches Angebot im Reisezugverkehr.
In den Fahrplänen ist die Verbindung heute in zwei verschiedenen Kursbuchtabellen zu finden:
- KBS 030: (Pardubice–)Jaroměř–Liberec
- KBS 031: Pardubice–Jaroměř (Gesamtverkehr)
Literatur
- Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage. Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1
Weblinks
Commons: Railway line 030 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Pardubice–Hradec Králové–Jaroměř auf zelpage.cz
- (Pardubice–) Jaroměř–Liberec auf zelpage.cz
Einzelnachweise
- ↑ Constantin von Wurzbach: Habsburg, Franz Joseph I. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 6. Verlag L. C. Zamarski, Wien 1856–1891, S. 227 (auf Wikisource).
- ↑ Deutsches Kursbuch – Jahresfahrplan 1944/45
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