Hodkovice nad Mohelkou

Hodkovice nad Mohelkou
Hodkovice nad Mohelkou
Wappen von Hodkovice nad Mohelkou
Hodkovice nad Mohelkou (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Liberecký kraj
Bezirk: Liberec
Fläche: 1350 ha
Geographische Lage: 50° 40′ N, 15° 5′ O50.66583333333315.089722222222367Koordinaten: 50° 39′ 57″ N, 15° 5′ 23″ O
Höhe: 367 m n.m.
Einwohner: 2.844 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 463 42
Verkehr
Straße: Liberec - Turnov
Bahnanschluss: Pardubice–Liberec
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 5
Verwaltung
Bürgermeister: Antonín Samek (Stand: 2007)
Adresse: nám. T. G. Masaryka 1
463 42 Hodkovice nad Mohelkou
Gemeindenummer: 564061
Website: www.hodkovicenm.cz

Hodkovice nad Mohelkou (bis 1949 Hodkovice, deutsch Liebenau) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer südwestlich von Jablonec nad Nisou und gehört zum Okres Liberec.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt befindet sich am südlichen Fuße des Jeschkengebirges zwischen den Tälern der Mohelka und Oharka. Nördlich erhebt sich bei den Ortsteilen Záskalí und Žďárek der Javorník (684 m). Im Süden beginnt das Jičíner Hügelland. Durch Hodkovice nad Mohelkou verläuft die Schnellstraße R 35 / E 442, von der im Ort die Staatsstraße 278 nach Český Dub abzweigt.

Nachbarorte sind Zásada, Záskalí und Buršín im Norden, Rádlo und Rychnov u Jablonce nad Nisou im Nordosten, Rydvaltice, Pelíkovice, Radoňovice, Luhy und Bezděčín im Osten, Jílové und Žďárek im Südosten, Sedlejovice und Radostín im Süden, Vrchovina, Kohoutovice und Citeř im Südwesten, Petrašovice im Westen sowie Bohdánkov und Žďárek im Nordwesten.

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1352 in einem päpstlichen Zehntbuch. In dieser Zeit war der Ort, der als Hodcouicz bzw. Libenow bezeichnet wurde, Teil der den Herren von Dražice gehörigen Herrschaft Friedstein und lag am alten Landessteig von Prag in die Lausitz. Dadurch entwickelte sich Liebenau zum wirtschaftlichen Zentrum der Herrschaft und erhielt Stadtrechte. Zu den Besitzern gehörten die Biebersteiner und Wartenberger. Nach dem Ständeaufstand von 1547 wurde die Adam von Wartenberg gehörige Herrschaft Friedstein konfisziert. Der neue Besitzer Johann von Oppersdorff vereinigte die Herrschaften Aicha und Friedstein. 1591 erwarben die Smiřický von Smiřice die Herrschaft, ihnen folgte 1622 Albrecht von Waldstein und 1634 Johann Ludwig Hektor von Isolani. Dessen Schwester stiftete den ererbten Besitz 1653 dem Kloster der Wiener Augustiner Chorherren, zu dem Liebenau bis zur Auflösung des Klosters im Zuge der Josephinischen Reformen im Jahre 1782 gehörte. Die Lage an der wichtigen Handelsstraße führte aber auch zu zahlreichen Militärdurchmärschen; insbesondere im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Stadt dadurch große Schäden.

1782 wurde das Kloster der Wiener Augustiner Chorherren durch Kaiser Joseph II. im Zuge der Säkularisation aufgelöst; zum Ende des 18. Jahrhunderts erwarb das Haus Rohan die Herrschaft Böhmisch Aicha. 1806 vernichtete ein Brand Teile der Stadt.

Bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaft im Jahre 1848 blieb Liebau ein Teil der Herrschaft Böhmisch Aicha. Der Großgrundbesitz verblieb bis zur Enteignung von Fürst Kamil Filip Alain Rohan im Jahre 1945 bei den Rohan, die ihren Sitz auf Schloss Sychrov hatten. Im 19. Jahrhundert gründete Ferdinand Unger eine Glasschmuckfabrik, die weithin bekannt wurde.

Im Jahre 1949 erfolgte die Änderung des Ortsnamens Hodkovice in Hodkovice nad Mohelkou.

Am 7. Oktober 1977 verlor in Folge dichten Nebels ein Flugzeug auf dem Wege nach Liberec die Orientierung und zerschellte an einem Hügel über dem Mohelkatal. Dabei kamen vier Uranarbeiter aus Příbram ums Leben.

Auf dem Berg Kostelní vrch südwestlich der Stadt befindet sich ein Sportflugplatz, auf dem der Aeroklub regelmäßig Flugtage veranstaltet.

Stadtgliederung

Die Stadt Hodkovice nad Mohelkou besteht aus den Ortsteilen Hodkovice nad Mohelkou (Liebenau), Jílové (Jilowei), Radoňovice (Radonowitz), Záskalí (Saskal) und Žďárek (Scharingen) sowie den Ortslagen Buršín (Burschen) und Zásada.

Sehenswürdigkeiten

  • barocke Kirche St. Prokop, 1721 anstelle eines hölzernen Vorgängerbaus errichtet
  • Brunnen auf dem Marktplatz, 1886 errichtet
  • Rathaus, Neorenaissancebau des Görlitzer Architekten Wilhelm Klingenberg aus dem Jahre 1889
  • barocke Mariensäule auf dem Markt, errichtet 1707
  • Statue der Hl. Anna aus dem Jahre 1753
  • Statue des Hl. Johannes von Nepomuk, geschaffen 1733
  • Statuengruppe der Hl. Luitgard, Johannes und Paulus; die von Matthias Bernhard Braun geschaffenen Sandsteinfiguren wurden 1750 aus anderen Orten zusammengetragen und aufgestellt.
  • Statue St. Peter und Paul, aus dem Jahre 1754
  • Gedenkstein für den Flugzeugabsturz vom 7. Oktober 1977, nördlich der Stadt
  • Denkmal für T. G. Masaryk auf dem Markt, 1990 geweiht
  • Kreuzweg und Kapelle Boží hrob (Hl. Grab) auf dem Kalvarienberg am Kostelní vrch am südwestlichen Stadtrand, angelegt 1818-1820

Söhne und Töchter der Stadt

  • Josef Fanta (1894-1974), Bildschnitzer und Maler

Weblinks

 Commons: Hodkovice nad Mohelkou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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