S-Matrix

S-Matrix

Die S-Matrix oder Streumatrix beschreibt in der Streutheorie der Quantenmechanik und der Quantenfeldtheorie die Streuamplituden. Sie wurde 1943 durch Werner Heisenberg[1] und unabhängig durch John Archibald Wheeler 1937 (in der Kernphysik) eingeführt.

Die Betragsquadrate der Elemente der S-Matrix geben für einen Anfangs- und einen Endzustand die entsprechende Wahrscheinlichkeit, dass dieser Anfangszustand bei der Streuung in den Endzustand übergeht.

Die axiomatische S-Matrix-Theorie, die ein Teilgebiet der axiomatischen Quantenfeldtheorie ist, versucht zentrale Eigenschaften der S-Matrix, wie zum Beispiel ihre Unitarität axiomatisch festzuhalten. Ein früher Erfolg axiomatischer Überlegungen ist die von Harry Lehmann, Kurt Symanzik and Wolfhart Zimmermann gefundene und nach den Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen benannte LSZ-Reduktionsformel. Diese besagt, dass die S-Matrix einer Quantenfeldtheorie sich aus den zeitgeordneten n-Punkt-Funktionen berechnen lässt.

In den 1960er Jahren galt die S-Matrix Theorie als Alternative zur konventionellen Quantenfeldtheorie, deren Anwendbarkeit in der Theorie der starken Wechselwirkung man misstraute, und war ein sehr aktives Forschungsfeld, insbesondere in der Schule von Geoffrey Chew.

Die Formulierung einer S-Matrix ist nur möglich, wenn vor und nach dem Streuvorgang die Existenz nicht wechselwirkender asymptotischer Zustände beziehungsweise Felder angenommen wird. Im Zusammenhang mit dem Infrarotproblem der Quantenelektrodynamik und in der Quantenfeldtheorie auf gekrümmten Raumzeiten wird nach Alternativen zur Formulierung einer S-Matrix geforscht. Für diese Fälle ist im allgemeinen keine Formulierung eines Fockraums asymptotischer Zustände zu sehr frühen und späten Zeiten möglich. In konformen Quantenfeldtheorien ist die Definition einer S-Matrix unmöglich, weil die Definition asymptotischer Felder und Zustände in solchen Theorien unmöglich ist. Weit entfernte Punkte können nämlich durch eine Dilatation in nahe Punkte abgebildet werden.

Einzelnachweise

  1. Die beobachtbaren Größen in der Theorie der Elementarteilchen 1,2, Zeitschrift für Physik Bd.120, 1943, S.513, 673, Bd.123, 1944, S.93

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Matrix of Leadership — Plot element from the Transformers franchise Publisher Marvel Comics (introduction only) First appearance Transformers issue 10 (November 1985) Created by Bob Budiansky …   Wikipedia

  • Matrix — Données clés Titre original The Matrix …   Wikipédia en Français

  • Matrix (monde imaginaire) — Matrix Matrix Titre original The Matrix Titre québécois La Matrice Réalisation Andy et Larry Wachowski Acteurs principaux …   Wikipédia en Français

  • Matrix (univers de fiction) — Matrix Matrix Titre original The Matrix Titre québécois La Matrice Réalisation Andy et Larry Wachowski Acteurs principaux …   Wikipédia en Français

  • Matrix decoder — is an audio technology where a finite number of discrete audio channels (e.g., 2) are decoded into a larger number of channels on play back (e.g., 5). The channels are generally, but not always, arranged for transmission or recording by an… …   Wikipedia

  • Matrix (trilogía) — Saltar a navegación, búsqueda The Matrix trilogy Título La trilogía Matrix Distintos póster de la película The Matrix Revolutions se toman el centro de …   Wikipedia Español

  • Matrix Partners — Type Private ownership Industry Private equity Predecessor Hellman Ferri Investment Associates (1977 to 1982) …   Wikipedia

  • Matrix Reloaded — Données clés Titre original The Matrix Reloaded Réalisation Andy et Larry Wachowski Scénario Andy et Larry Wachowski Acteurs principaux Keanu Reeves Laurence Fishburne Carrie Anne Moss …   Wikipédia en Français

  • Matrix Revolutions — Données clés Titre original The Matrix Revolutions Réalisation Andy et Larry Wachowski Scénario Andy et Larry Wachowski Acteurs principaux Keanu Reeves Laurence Fishburne Carrie Anne Moss …   Wikipédia en Français

  • Matrix metallopeptidase 13 — (collagenase 3) PDB rendering based on 1cxv …   Wikipedia

  • Matrix — ([ˈmaːtrɪks], [ˈmaːtriːks]; lat. matrix „Gebärmutter“, eigentl. „Muttertier“; Mehrzahl je nach Bedeutung Matrizes [maˈtriːʦeːs] oder eingedeutscht Matrizen [maˈtrɪʦən], [maˈtriːʦən]) bezeichnet: eine Anordnung in Form einer Tabelle Matri …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”