- SC Union 06 Berlin
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SC Union 06 Berlin Voller Name Sportclub Union 06 Berlin e. V. Gegründet 9. Juni 1950 Vereinsfarben Blau-Weiß Stadion Poststadion Plätze 10.000
(früher 45.000)Homepage www.scunion06-berlin.de Liga Bezirksliga Berlin 2008/09 1. Platz (Kreisliga A St. 1) Der SC Union 06 Berlin (offiziell: Sportclub Union 06 Berlin e. V.) ist ein deutscher Fußballverein aus dem Berliner Stadtteil Tiergarten im Bezirk Mitte. Er wurde am 9. Juni 1950 als Nachfolgeverein des SC Union Oberschöneweide gegründet. Seine Heimspiele trägt der Verein auf den Nebenplätzen des Poststadions aus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor 1950
Der SC Union ist zusammen mit dem 1. FC Union Berlin der Nachfolgeverein des 1906 gegründeten FC Olympia Oberschöneweide, welcher unter dem späteren Namen SC Union Oberschöneweide mehrfacher Berliner Meister, Berliner Pokalsieger und 1923 Deutscher Vizemeister wurde. Am Ende der Saison 1949/50 wurde Union Oberschöneweide Zweiter in der Berliner Stadtliga und qualifizierte sich damit für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Jedoch wurde dem Team aus dem Ost-Berliner Stadtteil Köpenick von der sowjetischen Besatzungsmacht die Ausreise zum Endrundenspiel ins westdeutsche Kiel gegen den Hamburger SV verboten. Der Grund dafür waren die politischen Spannungen zwischen den vier Besatzungsmächten, die sich auch auf die Sportverbände auswirkten.
Die von Johannes Sobek trainierte Mannschaft entschloss sich daraufhin zur Flucht nach West-Berlin und spaltete sich vom Ost-Berliner Verein ab. Kurz darauf trat man dann auch gegen den HSV an (das Spiel ging allerdings mit 0:7 verloren) und gründete sich wenig später als Union 06 Berlin neu. Neben dem SC Union bildete sich außerdem noch ein weiterer Fußballverein aus den „Flüchtlingen“: Einer Gruppe von Ex-Oberschöneweidern, welche ihren Wohnsitz vorrangig in Berliner Grenznähe hatten, war der Weg nach Moabit zu weit und daher gründeten die Spieler ihren eigenen – in Kreuzberg beheimateten – Verein: Den BBC Südost.
Nach 1950
Union 06 blieb lange Zeit in Berlin konkurrenzfähig und war auch ein wahrer Publikumsmagnet. 1951 und 1952 wurden die Berliner zunächst jeweils Vizemeister in der Stadtliga, die von der Spielzeit 1950/51 an Vertragsliga hieß, bevor dann 1953 sogar die Meisterschaft gewonnen werden konnte und es damit erneut zur Teilnahme an der Endrunde reichte. Ebenso konnte auch das Finale um den Berliner Pokal erreicht werden, dort unterlag das Team allerdings mit 1:2 nach Verlängerung gegen Tennis Borussia Berlin.
Zu dieser Zeit hatte Union 06 beachtliche Zuschauerzahlen und spielte im Poststadion (bzw. während der Endrunde im Berliner Olympiastadion) oft vor ausverkauftem Haus. Dies lag neben dem sportlichen Erfolg auch daran, dass noch viele Ost-Berliner „rüberkamen“, um die „West-Union“ zu sehen. Im März 1952 kam es vor 20.000 Zuschauern im Walter-Ulbricht-Stadion sogar zum „Bruderduell“ mit der inzwischen in BSG Motor Oberschöneweide umbenannten „Ost-Union“, welches der SCU mit 2:0 gewann.
Mit dem ausbleibenden Erfolg jedoch sank das Interesse an Union 06. In der Stadtliga rutschte der Verein ins Mittelmaß ab und stieg schließlich 1960 ab. Zwar gelang in der Folgesaison der sofortige Wiederaufstieg, doch nach der Saison 1961/1962 folgte der erneute Abstieg. Und mit dem Bau der Berliner Mauer ebbte der Zuschauerzustrom fast völlig ab. Nur noch selten konnte der Verein sportlich für Aufsehen sorgen. 1963/1964 spielten die West-Berliner noch einmal in der neu geschaffenen Regionalliga Berlin mit, danach verabschiedeten sie sich jedoch für immer aus den obersten Ligen.
In der Saison 1975/1976 erreichte der Verein den ersten Rang in der drittklassigen Amateurliga Berlin (welche später in Oberliga Berlin umbenannt wurde) und kam so in die Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga. Außerdem konnten die Berliner sich durch die Halbfinalteilnahme im Berliner Pokal für die folgende DFB-Pokal-Saison qualifizieren. Der Höhenflug dauerte allerdings nicht lange an, denn die Unioner scheiterten in der Aufstiegsrunde und in der Folgesaison war im DFB-Pokal nach einem 1:12 beim VfL Osnabrück in der 1. Runde ebenfalls Schluss.
1981/82 stürzte der Verein sogar in die Viertklassigkeit ab. Nur noch einmal (1984/1985) waren die Unioner in der höchsten Berliner Liga vertreten. Immerhin ergab sich in den Jahren 1986 bis 1988 eine besondere Einnahmequelle für den Verein: Hertha BSC – 1985/1986 in die Oberliga Berlin abgestiegen – wählte als Übergangsspielstätte das Poststadion, da das heimische Olympiastadion für die Drittklassigkeit zu groß war. Da Hertha aber nicht im Bezirk Tiergarten beheimatet war, benötigte der Verein die Spielerlaubnis des SC Union. In der Folge trug Union einige Spiele im Vorfeld der Hertha-Spiele aus, was den Zuschauerschnitt (und damit die Einnahmen) der Unioner erheblich steigerte.
Heute
In den frühen 90er Jahren erlebte der Verein aus Moabit noch einmal eine kleine Renaissance und schaffte es zweimal, sich für die damals viertklassige Landesliga zu qualifizieren. Durch eine Ligareform und die Einführung der vier Regionalligen rutschte der Verein allerdings 1994 gleich zwei Klassen in die 6. Liga ab.
Durch den Fall der Berliner Mauer kam der SC Union ab 1989 wieder in Kontakt mit dem 1. FC Union aus dem Ostteil der Stadt. Anfangs kooperierten die beiden Vereine noch miteinander: In der Saison 1992/1993 integrierte der FCU seine Jugendabteilung in die Männermannschaft des SCU, was zum Aufstieg aus der Landesliga in die Verbandsliga führte. Kurz darauf kam es jedoch vorrangig aus finanziellen Gründen zum Bruch.
Im Vorfeld der Saison 1995/1996 fusionierte der Verein mit der SG Oberschöneweide und trat danach unter dem neuen (alten) Namen SC Union 06 Oberschöneweide an. In der Folgezeit kam es zu Konflikten mit dem 1. FC Union als der SCU das Erbbaurecht auf das Stadion An der Alten Försterei beanspruchte. Als Begründung wurde hervorgebracht, dass der SCU der einzig legitime Nachfolger des SC Union Oberschöneweide von 1910 wäre. Die Blau-Weißen konnten sich damit jedoch nicht durchsetzen, spielten eine Saison lang im Wuhlheider Ernst-Thälmann-Stadion, um danach wieder ins angestammte Poststadion umzuziehen. Der neue Name wurde nach der Saison wieder abgelegt und man kehrte zur alten Bezeichnung zurück.
Zwischen 1998 und 2000 erlebte der Verein seine schwärzesten Stunden, stieg dreimal hintereinander ab und musste 2000/2001 in der Berliner Kreisliga B (entsprach der neunten Liga) starten. Erst 2005/2006 konnte der Wiederaufstieg in die Kreisliga A (8. Liga) gefeiert werden. In dieser Saison trafen auch anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Gründung des Ursprungsvereins die beiden Unioner-Mannschaften am 23. Mai 2006 im Stadion An der Alten Försterei zu einem Freundschaftsspiel aufeinander. Der 1. FC Union konnte den SC Union 06 mit 6:0 besiegen.
In der Folgesaison konnte die Mannschaft einen erneuten Aufstieg nachlegen und startete zur Saison 2007/2008 in der Berliner Bezirksliga. Dort konnte jedoch die Klasse nicht gehalten werden, sodass der Verein wieder in die Kreisliga A abstieg. Im Jahr 2009 gelang aber die Rückkehr in die Bezirksliga.
Platzierungen seit 1950
Saison Liga Platz (von) Tore Punkte Besonderes 1949/1950 [1] Stadtliga West-Berlin (1. Liga) [2] 2 (12) 69:31 32-12 Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde 1950 - Aus im Achtelfinale 1950/1951 Stadtliga West-Berlin 2 (14) 63:23 39-13 Finalist im Berliner Pokal 1951/1952 Stadtliga West-Berlin 2 (14) 72:35 39-13 1952/1953 Stadtliga West-Berlin
Meisterschaftsendrunde 1 (13)
4 ( 4)57:26
4:2040- 8
1-11Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde 1953 - Aus in der Vorrunde 1953/1954 Stadtliga West-Berlin 3 (12) 45:30 30-14 1954/1955 Stadtliga West-Berlin 5 (12) 42:37 25-19 1955/1956 Stadtliga West-Berlin 6 (12) 44:39 23-21 1956/1957 Stadtliga West-Berlin 3 (12) 46:36 27-17 1957/1958 Stadtliga West-Berlin 9 (12) 40:54 19-25 1958/1959 Stadtliga West-Berlin 9 (12) 60:68 28-38 1959/1960 Stadtliga West-Berlin 11 (11) 36:80 14-46 Abstieg 1960/1961 Amateurliga West-Berlin (2. Liga) 1 (16) 93:37 49-11 Aufstieg, Teilnahme an der deutschen Amateurmeisterschaft – Aus in der Vorrunde 1961/1962 Stadtliga West-Berlin 10 (10) 24:74 10-44 Abstieg 1962/1963 Amateurliga West-Berlin 2 (16) 69:36 43:17 Aufstieg 1963/1964 Fußball-Regionalliga 1963/64 (2. Liga) [3] 10 (10) 23:71 11-43 Abstieg 1964/1965 Amateurliga West-Berlin (3. Liga) 9 (16) 56:81 26-34 1965/1966 Amateurliga West-Berlin 15 (16) 48:66 19-41 Abstieg 1966/1967 A-Klasse West-Berlin 2. Abt. (4. Liga) 1 (15) 58:33 41-15 Aufstieg 1967/1968 Amateurliga West-Berlin 7 (16) 58:54 30-30 1968/1969 Amateurliga West-Berlin 4 (16) 51:40 37-23 1969/1970 Amateurliga West-Berlin 16 (17) 47:68 23-41 Abstieg 1970/1971 A-Klasse West-Berlin 2. Abt. 2 (16) 62:39 42-18 1971/1972 A-Klasse West-Berlin 2. Abt. 1 (16) 79:21 49-11 Aufstieg 1972/1973 Amateurliga West-Berlin 3 (18) 62:31 42-26 1973/1974 Amateurliga West-Berlin 10 (18) 43:51 32-36 1974/1975 Oberliga West-Berlin (3. Liga) [4] 8 (18) 48:30 35-33 1975/1976 Oberliga West-Berlin
Aufstiegsrunde 1 (18)
3 ( 3)98:31
2:1351-17
2- 6in der Relegation zur 2. Fußball-Bundesliga gescheitert, Qualifikation für den DFB-Pokal 1976/1977 Oberliga West-Berlin 9 (16) 44:41 29-31 1977/1978 Oberliga West-Berlin 4 (16) 62:32 41-19 1978/1979 Oberliga West-Berlin 4 (16) 69:39 37-23 1979/1980 Oberliga West-Berlin 7 (16) 50:46 30-30 1980/1981 Oberliga West-Berlin 12 (16) 42:64 25-35 1981/1982 Oberliga West-Berlin 16 (16) 20:116 3-57 Abstieg 1982/1983 Landesliga West-Berlin (4. Liga) 8 (16) 64:57 31-29 1983/1984 Landesliga West-Berlin 2 (16) 72:35 39-21 Aufstieg 1984/1985 Oberliga West-Berlin 16 (16) 43:108 11-49 Abstieg 1985/1986 Landesliga West-Berlin 3 (16) 66:34 41-19 1986/1987 Landesliga West-Berlin 11 (16) 32:40 27-33 1987/1988 Landesliga West-Berlin 16 (16) 24:48 19-41 Abstieg 1988/1989 Kreisliga A 2. Abt. (5. Liga) 10 (16) 52:52 29-31 1989/1990 Kreisliga A 2. Abt. 5 (16) 60:47 36-24 1990/1991 Kreisliga A 2. Abt. 2 (16) 57:28 43-17 Aufstieg 1991/1992 Landesliga Berlin 2. Abt. (4. Liga) 10 (16) 52:40 30-30 Abstieg (Qualifikation für Verbandsliga verpasst) 1992/1993 Landesliga Berlin 1. Abt. (5. Liga) 1 (16) 93:20 47-13 Aufstieg 1993/1994 Verbandsliga Berlin (4. Liga) 16 (19) 47:69 28-44 Abstieg (zwei Klassen tiefer aufgrund der Ligarreform) 1994/1995 Landesliga Berlin 1. Abt. (6. Liga) 1 (16) 82:23 52- 8Aufstieg 1995/1996 [5] Verbandsliga Berlin (5. Liga) 18 (20) 68:103 40 Abstieg 1996/1997 Landesliga Berlin 1. Abt. 12 (16) 35:51 32 1997/1998 Landesliga Berlin 2. Abt. 15 (16) 38:70 24 Abstieg 1998/1999 Bezirksliga Berlin 2. Abt. (7. Liga) 14 (16) 29:76 30 Abstieg 1999/2000 Kreisliga A 1. Abt. (8. Liga)
Abstiegsrunde14 (16)
2 ( 3)51:84
10: 427
7Abstieg 2000/2001 Kreisliga B 2. Abt. (9. Liga) 5 (17) 86:48 60 2001/2002 Kreisliga B 3. Abt. 11 (17) 51:95 39 2002/2003 Kreisliga B 2. Abt. 14 (16) 59:79 30 2003/2004 Kreisliga B 3. Abt. 13 (16) 52:87 28 2004/2005 Kreisliga B 2. Abt. 6 (16) 80:51 50 2005/2006 Kreisliga B 2. Abt. 2 (16) 86:50 61 Aufstieg 2006/2007 Kreisliga A 1. Abt. 2 (16) 64:37 58 Aufstieg 2007/2008 Bezirksliga Staffel 2 15 (16) 48:65 26 Abstieg 2008/2009 Kreisliga A 1. Abt. 1 (16) 97:27 72 Aufstieg 2009/2010 Bezirksliga Staffel 1 9 (16) 48:49 40 2010/2011 Bezirksliga Staffel 1 11 (16) 55:66 39 2011/2012 Bezirksliga Staffel 3 - ↑ Der Verein trat als SG Union Oberschöneweide in der Stadtliga an. An der Meisterschaftsendrunde (sowie den letzten Spielen im Berliner Pokal nahm die geflüchtete Mannschaft unter dem Namen SC Union 06 Berlin teil.
- ↑ Berliner Stadtliga: Von 1946 bis 1963 eine der fünf höchsten Spielklassen in Deutschland.
- ↑ Fußball-Regionalliga Berlin: Von 1963 bis 1974 zweithöchste Spielklasse in West-Berlin.
- ↑ Fußball-Oberliga Berlin: Von 1974 bis 1991 die dritthöchste Spielklasse in West-Berlin.
- ↑ Der Verein trat in dieser Saison als SC Union 06 Oberschöneweide an.
Siehe auch
Literatur
- Jörn Luther, Frank Willmann: Und niemals vergessen – Eisern Union!. BasisDruck Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-86163-106-7.
- Harald Tragmann, Harald Voß: Die Union-Statistik, Ein Club zwischen Ost und West. 3. Auflage. Verlag Harald Voß, Berlin 2007, ISBN 978-3-935759-13-7.
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