SPLC

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Das Southern Poverty Law Center (SPLC, dt. etwa: Rechtszentrum zur Armut des Südens) ist eine gemeinnützige, linksgerichtete US-Organisation mit dem selbsterklärten Ziel Rassismus zu bekämpfen und Bürgerrechte durch Forschung, Bildung und Zivilklageverfahren zu befördern.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

1971 gründeten die Anwälte Morris Dees und Joseph Levin sowie Julian Bond in Montgomery (Alabama) (Ort des Busboykotts von Rosa Parks 1955) das SPLC um Regierung, Militär und YMCA des Bundesstaates Alabama zur Integration von Minderheiten zu zwingen. Anlass war ein laufender Prozess zur Rassentrennung (Smith vs. YMCA [1]). Dee hatte als Spendensammler im Präsidentschaftswahlkampf für George McGovern (Demokrat) ein seither kopiertes, lukratives System entwickelt, bei dem potentielle Kleinspender direkt angeschrieben wurden, so dass trotz verlorener Wahl noch Geld übrig blieb. McGovern überließ Dee dafür 700.000 Adressen, die dieser in das SPLC einbrachte.

Aktivitäten

Das Zentrum beliefert seit 1991 55.000 amerikanische Schulen mit Unterrichtsmaterial zur "Toleranzförderung" [2]. An Studenten verteilt es Broschüren wie "Wege zur Bekämpfung von Hass auf dem Campus" sowie Anregungen zur "Diversity Education". Eltern empfiehlt es, ein "Vielfältigkeitsprofil' der Freunde ihrer Kinder zu erstellen sowie eine "kulturell-sensitive Sprache" zu verwenden, bspw. anstatt Muttertag/Vatertag einen "Someone Special Day" zu feiern. Weiter sollte "Hausarbeit, heimische Musik und Literatur kulturelle Vielfalt reflektieren".

2005 publizierte die Mitarbeiterin Colleen O’Brien auf der SPLC-Webseite Tolerance.org einen Artikel zum Buch Harry Potter: A ‘Half-Blood Prince’, dem sie "rassische Hierarchien" bezüglich dort kategorisierter magischer und nichtmagischer Menschen bescheinigt. Die Filmindustrie reagierte, indem im neuesten Potter-Film zumindest eine asiatische Jugendliche mitspielt.

Es finanziert seit 1981 ein Klan-Watch-Programm, das sich auf den Ku Klux Klan (KKK) bezieht und darin eine Militia Task Force, die 800 von ihm so genannte "Hass-Gruppen" überwacht. Diese Gruppen werden in Rassentrennung (Nation of Islam), Ku Klux Klan, Neonazis, Christian Identity, Skinheads, Neokonföderierte und "Andere" (Jewish Defense League) gegliedert. Einzelpersonen wie Kevin B. MacDonald und Pat Robertson sind ebenfalls Zielobjekte des Zentrums, während weitere, wie die (Constitution Party), als sogenannte "bedenkliche Gruppen" (groups of concern) eingestuft werden.

SPLC führte zahlreiche und von der nationalen linken Presse umfangreich kolportierte Prozesse, die ihm nebenbei erhebliche Geldmittel im Gerichtssaal und durch fallbezogene Spenden einbrachten. 1987 gewann die Gruppe einen Prozess für die Mutter eines schwarzen Lynchopfers (Michael Donald) gegen die United Klans of America und erstritt 7 Mio. US$, die die Verurteilten jedoch nicht bezahlen konnten. Die Frau erhielt ein Gebäude im Wert von 51.000 $ während SPLC in den zwei folgenden Jahren mit dem Fall 9 Mio. $ einsammelte.[1]. 1990 fand ein Gericht in Portland, Oregon, eine Neonazi-Gruppe des Todes eines äthiopischen Emigranten für schuldig, in dessen Folge Tom Metzger und die White Aryan Resistance zur Zahlung von 12,5 Mio. $ verurteilt wurden, was diese in den Bankrott trieb. Weiter führte es zahlreiche Prozesse gegen den Ku Klux Klan.

1989 finanzierte es die Errichtung eines Civil Rights Memorial der Künstlerin Maya Lin in Downtown Montgomery. Es produziert "Dokumentar"filme (etwa: "Götter und Generäle"- das Weißwaschen der Konföderierten), gibt das Magazin Intelligence Report (der auf Polizeistationen gelesen wird), sowie ein Jugendmagazin heraus und versendet einen "Klanwatch-Newsletter".

SPLC führt eine als "Dreckiges Dutzend" bezeichnete Liste von Mitgliedern der katholischen Kirche, darunter Verstorbene, wie Denis Fahey.

Finanzen

Das Zentrum ist die reichste Bürgerrechts-Organisation der USA. 1996 nahm es 14 Mio. US$ ein und besaß zu der Zeit 68 Mio. $ Rücklagen. Im Jahr 2004 waren es 152 Mio. $ bei nun 49,8 Mio. Einnahmen, davon 29,7 Mio. durch Spenden. [2] Üblicherweise verwenden gemeinnützige Organisationen in den USA 75 % ihrer Einnahmen für Programme, bei SPLC sind es 18–31 %.[3] Seine Direktoren gehören mit Jahresgehältern von 171.000 bis 297.000 US$ zu den 50 hochbezahlten Vorständen gemeinnütziger Organisationen in den USA.[4] Zu den Spendern gehören Cisco Systems, Picower Foundation, Richard and Rhoda Goldman Fund und Grove Foundation.

Kritik

Naturgemäß wehren sich besonders die Zielgruppen. Sie sprechen von einer modernen Form des "McCarthyismus bei der Schmierenkampagnen gegen Kritiker von Regierungsentscheidungen initiiert werden (Federation for American Immigration Reform). Angriffe auf den Ku Klux Klan und militante Gruppen dienten der Spendengenerierung."[5]

Gelegentlich werden Informationen für die Ziele der Organisation manipuliert. So berichtete der 'Klanwatch newsletter' über Brandanschläge auf schwarze Kirchen im Süden der USA 1990, erwähnte aber nicht, dass sie von einem Schwarzen gelegt worden waren. Stephen Bright vom Southern Center for Human Rights äußert, dass Dees "ein Betrüger ist, der eine Menge wunderbare, gutwillige Menschen gemolken hat. Gibt es Schlagzeilen, ist Morris da."[6]

Der frühere Partner Dees und Anwalt gegen Todesstrafe, Millard Farmer, sagte: "Dees ist der Jim und Tammy Faye Bakker der Bürgerrechtsbewegung...wobei ich Jim und Tammy Faye nicht verleumden möchte." [7]

1994 publizierte der "Montgomery Advertiser" eine investigative Artikelserie, die 1995 für den Pulitzer-Preis nominiert und in der finanzielles Missmanagement und institutionalisierter Rassismus im SPLC offengelegt wurde. SPLC reagierte während der zweijährigen Recherche mit dem Anheuern eines unabhängigen Anwalts, der die Reporter mit einer sog. SLAPP-Aktion (strategic lawsuit against public participation), die sonst von den Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit großer Unternehmen durchgeführt wird um mittels exorbitanter Prozesskosten Kritiker zum Schweigen zubringen, bedrohte. Durch die Mobilisierung linker Landespolitiker, die SPLC finanziell unterstützt hatte und die wiederum Einfluss auf das Pulitzer-Komitee nahmen, erreichten sie zudem, dass die Artikelserie bei der Preisauswahl nicht berücksichtigt wurde. [8]

Weblinks

Quellen

  1. Jim Tharpe. Nieman Foundation website
  2. SPLC Annual Report 2005
  3. Jim Tharpe. Nieman Foundation website
  4. Chronicle of Philanthropy’s annual survey of top nonprofit executive salaries, published September 28, 2005
  5. Matthew Vadum.CRC.The Southern Poverty Law Center:A Twisted Definition of "Hate". November 2006
  6. USA Today August 3, 1996, Saturday, ATLANTA FINAL EDITION SECTION: NEWS; Pg. 7A , Morris Dees: At center of the racial storm
  7. Ken Silverstein: The church of Morris Dees. 1. November 2000 Harper's Magazine 54-57 Volume 301, Issue 1806; ISSN: 0017-789X
  8. Jim Tharpe, managing editor of the Advertiser. Nieman Foundation for Journalism panel discussion. Harvard University, May 1999

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