SS-Heimwehr Danzig

SS-Heimwehr Danzig
Flagge der SS-Heimwehr Danzig

Die SS-Heimwehr „Danzig“ oder auch Heimwehr Danzig wurde offiziell am 20. Juni 1939 aufgestellt, als der Danziger Senat unter Albert Forster beschloss, eine eigene schlagkräftige Streitmacht aufzustellen. In dieser neuen Einheit wurden auch Teile des berüchtigten Danziger SS-Wachsturmbann „Eimann“ einbezogen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Reichsführer-SS Heinrich Himmler unterstützte dieses Vorhaben, hatte er doch diesen Schritt bei einem Danzigaufenthalt angeregt. Er entsandte den SS-Obersturmbannführer Hans-Friedemann Goetze nach Danzig. Dieser war Kommandant des im Oktober 1938 in Berlin-Adlershof aufgestellten III. Sturmbannes der 4. SS-Totenkopfstandarte „Ostmark“. Der III. Sturmbann wurde mit dem „Panzerabwehr-Lehrsturm der SS-Totenkopfstandarten“ sowie rund weiteren 500 Freiwilligen verstärkt. Diese Freiwilligen, welche sich zur neuen Einheit namens SS-Sturmbann „Goetze“ meldeten, stammten aus Danzig. Die Danziger SS-Männer waren überwiegend Angehörige des Wachsturmbannes „Eimann“. Anfang August erreichte der Sturmbann „Götze“ die Westerplatte Danzigs, wo er sich auf deutschen Schiffen wie dem Schulschiff Schleswig-Holstein versteckt hielt.

Am 18. August 1939 rief die polnische Regierung die Mobilmachung aus, woraufhin die Volksdeutschen Danzigs spontan die 1.550 Mann starke Heimwehr Danzig gründeten. Am Morgen des 1. September 1939 griffen deutsche Truppen vom Reichsgebiet aus Polen an, während die Heimwehr gleichzeitig das Gefecht um das Polnische Postamt in Danzig begann – ein Ereignis, dem Günter Grass ein Kapitel seines Romans Die Blechtrommel widmet.

Die SS-Heimwehr war auch beim Angriff auf die Danziger Westerplatte beteiligt und versah danach in Danzig den Dienst einer Küstenwache. Am 29. September 1939 wurden Teile der Heimwehr nach Dachau verlegt. Sie wurden in die neu aufgestellte SS-Division Totenkopf unter Theodor Eicke eingegliedert.[1]

Am 30. September 1939 wurde die Heimwehr wieder aufgelöst.

Nach der Eroberung Polens waren ehemalige Mitglieder der Heimwehrverbände an Kriegsverbrechen an der polnischen Zivilbevölkerung in Westpreußen beteiligt.

Gliederung der SS-Heimwehr Danzig

Kommandanten:

  • SS-Obersturmbannführer Hans-Friedemann Goetze

Gefechtsordnung:

  • Militärischer Stab (SS-Obersturmbannführer Hans-Friedemann Goetze; III./4.Totenkopfstandarte)
  • I. Schützenkompanie (SS-Hauptsturmführer Karl Thier; 2. Totenkopfstandarte)
  • II. Schützenkompanie (SS-Obersturmführer Willy Bredemeier; 2. Totenkopfstandarte)
  • III. Schützenkompanie (SS-Hauptsturmführer Georg Braun; 2. Totenkopfstandarte)
  • IV. Schützenkompanie (SS-Hauptsturmführer Erich Urbanietz; 3. Totenkopfstandarte)
  • V. Schützenkompanie (SS-Hauptsturmführer Otto Baier, 6. SS-Standarte der Allg. SS)
  • 13. Grenadierkompanie (SS-Hauptsturmführer Walter Schulz; Stammabt. 6 der Allg. SS)
  • 14. Panzerabwehrkompanie (SS-Hauptsturmführer Josef Steiner; SD-Hauptamt)
  • 15. Panzerabwehrkompanie (SS-Obersturmführer Otto Leiner; 10. Standarte der Allg. SS)

Siehe auch

Literatur

  • Iwan Kowtun: Дивизия СС „Мертвая голова“. (SS-Division „Totenkopf“). Jausa-Press, Moskau 2009, ISBN 978-5-9955-0035-3.
  • Rolf Michaelis: Die Geschichte der SS-Heimwehr Danzig. Verlag für Militärische Zeitgeschichte, Rodgau 1990.
  • Rolf Michaelis: Die SS-Heimwehr Danzig im Polenfeldzug. Winkelried-Verlag, Dresden 2007, ISBN 978-3-938392-26-3.

Einzelnachweise

  1. Kowtun: SS-Division "Totenkopf", S.112

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