Albert Förster

Albert Förster

Albert Förster (* 1832 in Saubsdorf, Österreichisch Schlesien; † 1908) war ein Steinmetz und Begründer der Granitindustrie im Sudetenland. Er wurde 1901 zum Hofsteinmetzmeister ernannt. Seine Nachkommen entwickelten die von ihm gegründete Firma weiter, die in den 1930er Jahren zu einem der größten Steinmetzbetriebe im deutschsprachigen Raum wurde.

Firmengeschichte

Nach der Erlernung des Steinmetzberufs in Troppau (Opava) machte sich Albert Förster ohne Gesellen in Zuckmantel (Zlaté Hory) selbständig. Anschließend leistete er 16 Jahre Militärdienst und eröffnete 1867 in Zuckmantel mit vier Gesellen einen Steinmetzbetrieb. Durch seine fachliche, organisatorische und kaufmännische Kompetenz entwickelte er dieses Unternehmen mit Hauptsitz in Zuckmantel nach und nach mit mehreren hundert Beschäftigten zu einem der größten Steinmetzbetriebe in Österreich-Ungarn. Neben seinem Standort in Zuckmantel besaß er Werke und Steinbrüche in Friedeberg (Žulová) , Gurschdorf (Skorošice), Setzdorf (Vápenná), Rotwasser (Stará Červená Voda), Groß-Kunzendorf (Velké Kunětice), Saubsdorf, Niklasdorf (Mikulovice), Endersdorf (Ondřejovice - ein Ortsteil von Zuckmantel) und in Oberlindewiese (Lipová-Lázně).
Er war der erste, der den schlesischen Granit mit Maschinen polierte und den anfallenden Steinabfall im Steinbruch zu Plastersteinen erfolgreich verwertete. Er erkannte rechtzeitig, dass mit der althergebrachten Steinmetzausbildung, die sich auf das Herstellen von Steintreppen, Grabsteinen und Viehtrögen in Schlesien beschränkte, die sich entwickelnden Bauaufgaben der Gründerzeit nicht zu bewältigen waren und setzte sich für die Gründung einer Ausbildungsstätte für Steinmetzen in Friedeberg ein. Er stellte von 1886 bis 1909 der Staatsfachschule für Steinbearbeitung in Friedeberg Räumlichkeiten in seinem Steinwerk in Friedeberg großzügig zur Verfügung. Die Schule wurde 1909 nach einer staatlichen Übernahme in einem eigenen neu erbauten Schulgebäude untergebracht.
Für seine Leistungen wurde ihm 1901 der Titel Hofsteinmetzmeister verliehen. Als er 1908 starb, übernahm sein Sohn Wilhelm den Betrieb, der früh 1909 verstarb. Seine Söhne Edgar und Walter übernahmen nun die Firma, die 1938 zirka 1.800 Arbeiter und Angestellte in mehreren Betrieben und Steinbrüchen im Bezirk Freiwaldau beschäftigte und einer der größten Steinmetzbetriebe in Deutschland war, die es je gab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg existierte die Firma in Salzburg in Österreich als Albert Förster OHG, Natursteine, Bau- und Industriebedarf mit einem Steinwerk weiter und brach in Steinbrüchen Untersberger Marmor.

Literatur

  • Ernst Hetfleisch, Franz Kriegler: Friedeberg. Altvater. Geschichte und Schicksal eines sudetenschlesischen Städtchens, hrsg. v. d. Heimatsortsgemeinschaft Friedeberg, Heiligensetzer, Augsburg 1974.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Albert Forster — Albert Maria Forster (* 26. Juli 1902 in Fürth; † 28. Februar 1952 in Warschau) war von 1930 bis 1945 Gauleiter der NSDAP in Danzig und ab 1939 dortiger Reichsstatthalter …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Forster — Albert Forster. Albert Maria Forster, né le 26 juillet 1902 à Fürth et mort le 28 février 1952 à Varsovie est un nazi allemand. Il était de 1930 à 1945 Gauleiter der NSDAP du Dantzig et à partir de 1939 Reichsstatthalter …   Wikipédia en Français

  • Albert Forster — Infobox Officeholder name = Albert Forster imagesize = small caption = order = State President of the Free City of Danzig term start = August 23 term end = September 1, 1939 predecessor = Arthur Greiser successor = position abolished order2 =… …   Wikipedia

  • Forster — ist der Familienname folgender Personen: Albert Forster (1902–1952), deutscher NSDAP Gauleiter Beat Forster (* 1983), Schweizer Eishockeyspieler Carl Peter Forster (* 1954), deutscher Manager Edgar Forster (Arzt) (1890–1975), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Förster (Familienname) — Förster ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Name leitet sich vom Beruf bzw. Amt des Försters ab. Varianten Foerster, Forster Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H …   Deutsch Wikipedia

  • Forster (surname) — Forster may refer people with that exact name.It can also be an anglicization of Förster (with o umlaut), a Germanic surname which can however also be transliterated Foerster and there are some notable people whose surname is usually spelt in… …   Wikipedia

  • Albert Herrmann — (* 28. Februar 1892 in Straßburg; † 23. April 1977 in Karlsruhe) war ein badischer Verwaltungsjurist und Kommunalpolitiker, zuletzt als Oberbürgermeister von Konstanz von 1933 bis 1945. Leben Nach dem Abitur 1910 am protestantischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Grün — (* 31. Mai 1822 in Lüdenscheid; † 22. April 1904 in Straßburg) war ein deutscher Revolutionär von 1848/49, Lehrer sowie Autor verschiedener literarischer Werke. Inhaltsverzeichnis 1 Vormärz 2 Revolution 1848/49 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Albert R. Broccoli — Born Albert Romolo Broccoli April 5, 1909(1909 04 05) New York City, U.S. Died June 27, 1996(1996 06 27) (aged 87) Beverly Hills, California, U.S …   Wikipedia

  • Albert Rueprecht — (* 24. Juli 1929 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler. Albert Rueprecht und Brigitte Neumeister während einer Pause des Stückes Ein Wiener Sommernachtstraum im Wiener Lustspielhaus Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”