- SS Manhattan
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Die SS Manhattan ist bis heute das größte in den USA gebaute Handelsschiff. Gleichzeitig war sie nach einem Umbau der größte Eisbrecher der Welt.
Sie war ein zum Eisbrecher umgebauter Supertanker und hatte eine Länge von 306,9 m bei einer Verdrängung von 152.407 Tonnen. Ihre Turbinen brachten eine Leistung von 43.000 PS. Sie wurde 1962 auf der Fore River Shipyard in Quincy, Massachusetts gebaut. Der Umbau erfolgte auf der Sun Shipbuilding and Dry Dock Company, wobei das Schiff in vier Teile geteilt wurde und der Bug gegen einen Löffel-Eisbrecherbug aus 38 mm starkem Stahl getauscht wurde - durch die Löffelform schob sich das Schiff während der Fahrt auf die Eisplatten und brach diese durch sein immenses Gewicht. Die Schrauben und Ruderanlage unterschieden sich bereits bei der ursprünglichen Lieferung von sonstigen Supertankern, weil eine Zweischraubenanlage mit Doppelruder zum Einsatz kam.
Inhaltsverzeichnis
Daten
- Länge: 306,9 m
- Breite: 40,2 m
- Tiefgang: 15,8 m
- Maximale Geschwindigkeit: 17 kn
- Triebwerksleistung: 43.000 PS (Bei Rückwärtsfahrt nur rund 10.000 PS nutzbar)
Nordwestpassage
Im Jahr 1969 durchfuhr sie als erster Tanker die Nordwestpassage von der Ostküste der Vereinigten Staaten nach Alaska. Die Forschungsreise mit Gesamtkosten von 54 Millionen US-$ wurde von der Humble Oil & Refining Co. unterstützt, um einen Transportweg für das Erdöl des 1968 entdeckten Prudhoe-Bay-Ölfeld zu finden.
Nachdem sie Chester, Pennsylvania am 24. August 1969 verließ und am 2. September auf dem Weg nach Baffin Island erstmals auf Eis traf, nahm sie die nördliche Route durch die McClure-Straße. Eine Eisscholle von 20 m Dicke und einem Durchmesser von ca. 1,6 km, die die Manhattan mit einer Geschwindigkeit von 10 Knoten brach, war das dickste Eis, das bis dahin ein Schiff zerteilt hatte. Als sie aber die durch Wind aufgetürmten Platten des Packeises erreichte, waren die Grenzen erreicht. Die Manhattan fraß sich fest und konnte nur durch ihre kleinen Begleitschiffe, den kanadischen Eisbrecher CCGS John A. Macdonald, das U.S. Coast Guard Ship Staten Island sowie dank der Erkundung durch mehrere Helikopter befreit werden. Auf der südlichen Route kam sie nach Prudhoe Bay, Alaska durch, nahm ein symbolisches Fass Erdöl auf und machte sich auf den Rückweg. Am 12. November erreichte sie New York City.
Im folgenden April sollte sie auf einer zweiten Reise beweisen, dass eine Passage auch im arktischen Winter möglich wäre, scheiterte aber schon vor Baffin Island und unternahm statt der Reise nach Alaska einige Forschungsaufgaben.
Als Ergebnis des Projektes wurde der Öl-Transport per Schiff nicht weiter verfolgt und statt dessen von 1975 bis 1977 die Trans-Alaska-Pipeline gebaut.
Die SS Manhattan blieb bis 1987 im Dienst als Tanker, bevor sie an einen Abwracker in Hongkong verkauft und in China zerlegt wurde.
Die Reise warf die Frage auf, ob die Nordwestpassage kanadische Hoheitsgewässer (kanadische Position) oder eine internationale Wasserstraße bzw. Meerenge sind (US-Position (vgl. Seerecht)). Der Klimawandel und das damit verbundene Abtauen des Eises hat die Frage aktuell verschärft.
Literatur
- Bern Keating, Tomas Sennett: „Through the Northwest Passage for Oil“, National Geographic Magazine Vol. 137, No 3, März 1970.
Weblinks
- Bericht über die SS Manhattan (englisch)
- Bericht über die Nordwestpassage (englisch)
- The Double-Acting Ship Artikel im Magazin des American Bureau of Shipping, Sommer 2005, Seiten 18-22 (PDF, englisch)
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