Sankt Agnes

Sankt Agnes
Heilige Agnes, Mosaik in der Sant’Agnese fuori le mura in Rom
Hl. Agnes mit Lamm und Märtyrerpalme (Bolzum, St. Josef)

Agnes von Rom († ca. 250 in Rom) wird in den christlichen Kirchen als Märtyrin, geweihte Jungfrau und Heilige verehrt. Ihr Gedenktag ist der 21. Januar. In der katholischen Kirche gilt die Heilige Agnes als Schutzpatronin der Jungfrauen, Verlobten und der Keuschheit.

Inhaltsverzeichnis

Leben der heiligen Agnes

Der Überlieferung nach stammte Agnes aus einer römischen Adelsfamilie. Als der Sohn des Präfekten von Rom die zwölfjährige Agnes zur Frau nehmen wollte, bekannte sie, dass sie ihn niemals heiraten könne, da sie die Ehelosigkeit um Christi willen gelobt hatte. Daraufhin ließ man Agnes vor Gericht stellen. Doch auch die Drohungen des Richters vermochten nicht, sie von ihrem Gelübde abzubringen.

Da das römische Recht die Hinrichtung von Jungfrauen verbot, befahl man, Agnes vollständig zu entkleiden und anschließend zu vergewaltigen. Doch ihre Haare bedeckten auf wundersame Weise ihren gesamten Körper, und der ganze Platz erstrahlte in weißem Licht. Bei dem Versuch sie zu vergewaltigen, wurde der Sohn des Präfekten von einem Dämon heimgesucht und starb. Agnes rief ihn aber durch ihr Gebet ins Leben zurück, worauf sie als Zauberin oder Hexe bezeichnet wurde. Als man Agnes daraufhin auf dem Scheiterhaufen verbrennen wollte, wich selbst das Feuer vor ihr zurück. Schließlich enthauptete sie ein römischer Soldat mit dem Schwert in der Art, wie man Lämmer tötet. Daher erscheint in Brauchtum und Ikonographie die heilige Agnes oft in Verbindung mit einem Lamm (lat. agnus).

Die Gebeine der Heiligen Agnes befinden sich in der Kirche Sant’Agnese fuori le mura (Sankt Agnes vor den Mauern) an der Via Nomentana in Rom. Der Bau ist mit dem Mausoleum Santa Costanza verbunden.

Die römische Kirche Sant’Agnese in Agone an der Piazza Navona steht der Legende nach an der Stelle, an der Agnes das Martyrium erlitt.

Historische Anmerkungen

Das genaue Todesjahr der Heiligen Agnes ist unbekannt. Manche Quellen, die ihren Tod auf das Jahr 304 datieren, werden heute als vermutlich falsch angesehen. Als wahrscheinlicher gilt mittlerweile die Regierungszeit des Kaisers Decius.

An Sankt Agnes segnet der Papst die Agneslämmer. Mit der Wolle dieser Lämmer werden die Pallien hergestellt, die am Hochfest Peter und Paul den im vergangenen Jahr ernannten Erzbischöfen überreicht werden.[1] Dem Brauchtum zufolge sollen ab Sankt Agnes keine Neujahrswünsche mehr versendet werden.

Gedenktag

Innenansicht der Kirche Sant’Agnese fuori le mura

Bauernregel

Für den Gedenktag der Heiligen gelten zahlreiche Bauernregeln (Wetterregeln):

  • Wenn Agnes und der Vinzenz kommen, wird neuer Saft im Baum vernommen.
  • Sonnenschein am Agnestag, die Frucht wurmstichig werden mag.
  • Ziehen Wolken am Agnestag über den Grund, bleibt die Ernte stets gesund.
  • Die Agnessonne hat weder Kraft noch Wonne.

Quellen

  1. Kath.net: Benedikt XVI. segnete zwei Lämmer 21. Januar 2007

Siehe auch

Weblinks


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