- Sankt-Johannes-Baptist-Kirche (Magdeburg)
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Die Sankt-Johann-Baptist-Kirche ist die katholische Kirche des Magdeburger Stadtteils Salbke.
Inhaltsverzeichnis
Architektur
Die Kirche entstand 1909 nach einem Entwurf des Kirchenbaumeisters Hilger Hertel im neogotischen Stil. Die aus Backstein errichtete Kirche verfügt über ein Querhaus und einem polygonalen Chor. Der Kirchturm befindet sich an der nordöstlichen Ecke des Gebäudes.
Geschichte
Nachdem Salbke im Zuge der Reformation evangelisch geworden war, siedelten sich ca. ab 1838 wieder Katholiken im Ort und der näheren Umgebung an. Sie wurden zunächst von Magdeburg-Altstadt und seit 1868 aus Buckau betreut.
Ein erster katholischer Religionsunterricht wurde in der Wohnung des Glasmachers Venter in Westerhüsen durch den Missionsvikar Theodor Franz Deilmann gehalten. Diese Bemühungen wurden jedoch wieder eingestellt. Einen erneuten Versuch gab es 1893 durch Missionsvikar Johannes Werner, der den Unterricht für die stark angewachsene katholische Schülerzahl in Röbers Gasthof in Salbke durchführte. Am 10. Oktober 1895 gründete Werner eine katholische Privatschule. Es gab nun Pläne für den Bau einer katholischen Kirche in Salbke. Für 4481,74 Mark erwarb der Vikar 1895 das Grundstück Repkowstraße Nr. 4, 1896 das bebaute Grundstück Repkowstraße Nr. 3. Am 8. Oktober 1896 zog die katholische Schule in die vorhandenen Gebäude, 1901 folgte der Vikar. Das Klassenzimmer diente als Raum für Gottesdienste. Durch eine Flügeltür war eine kleine Kapelle abgetrennt. Am 30. November wurde erstmals seit der Reformation wieder nach katholischen Ritus zelebriert.
Wie für die zuvor errichtete katholische Sankt-Norbert-Kirche in Buckau wurden auch für die Salbker Kirche die Pläne vom Münsteraner Regierungsrat Hilger Hertel erarbeitet. Nach einigen Änderungen erfolgte am 26. November 1907 die Genehmigung durch das Generalvikariat und am 29. Oktober 1908 durch die staatlichen Stellen.
Am 9. Mai 1909 legte Johannes Werner, seit 1894 Pfarrer in Buckau, den Grundstein zur Kirche. Die Benediktion erfolgte durch Kommissar Knoche am 8. Mai 1910, die Konsekration fand im Jahr 1912 statt.
Im Februar 1945 wurde das Kirchengebäude bei einem Luftangriff schwer beschädigt. Eine Neueindeckung des Kirchturms erfolgte im Frühjahr 1953. Oktober 1955 erwarb die Gemeinde eine pneumatische, 1930 von der hannoverschen Firma P. Furtwängler & Hammer gebaute Orgel aus Weferlingen. Eine Neueindeckung des Hauptdaches der Kirche wurde im September 1978 vorgenommen. Eine Restaurierung der Orgel fand im Juli 1997 durch die Halberstädter Firma Hüfken statt.
Innenausstattung
Der Innenraum ist weiträumig gestaltet. Auf Rundpfeilern mit Blattkapitellen ruht ein Kreuzrippengewölbe. An der westlichen Seite befindet sich eine Empore. Neben dem Altar mit neugotischem Schnitzretabel ist ein vom Münchener Bildhauer H. Faulhaber geschaffener Kriegsgedenkaltar bemerkenswert, der jedoch nicht mehr in seiner ursprünglichen Form erhalten ist.
Literatur
- Folkhard Cremer, in Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg, Deutscher Kunstverlag München Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 614
- Hans-Joachim Krenzke, Kirchen und Klöster zu Magdeburg, Stadtplanungsamt Magdeburg 2000, Seite 139 f.
52.0741411.67171Koordinaten: 52° 4′ 27″ N, 11° 40′ 18″ O
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