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Die Berufsfachschulen sind Einrichtungen der beruflichen Ausbildung, das heißt, für ihren Besuch wird keine Berufsausbildung oder berufliche Tätigkeit vorausgesetzt[1]. 2007 gab es in der BRD 2.547 Berufsfachschulen mit insgesamt 25.588 Klassen. [2]
Inhaltsverzeichnis
Bildungsgänge der Berufsfachschule
Die Bildungsgänge dauern in Vollzeitform (Regelform) mindestens ein Jahr, in Teilzeitform entsprechend länger. An Berufsfachschulen werden teilqualifizierende Bildungsgänge, die einen Teil der Berufsausbildung (zum Beispiel berufliche Grundbildung) vermitteln, sowie vollqualifizierende Bildungsgänge mit Berufsabschluss angeboten. Die Bildungsgänge der Berufsfachschule sind in einer Rahmenvereinbarung über die Berufsfachschulen der KMK (Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland) geregelt.
Mit Berufsabschluss
Nach Bundesrecht
Ausbildungsberufe des dualen Systems
Die Ausbildung in diesen Bildungsgängen vermittelt die erforderlichen Qualifikationen zur Ausübung eines anerkannten Ausbildungsberufes nach Berufsbildungsgesetz bzw. Handwerksordnung. Die Dauer dieser Bildungsgänge orientiert sich an dem Zeitraum für vergleichbare Ausbildungen im dualen System. Der Status des Auszubildenden bleibt jedoch „Schüler“. Einige Bundesländer geben für die Zeit der Ausbildung eine Aufwandsentschädigung (Mobilitätszuschuss). Diese Entschädigung ist jedoch i.d.R. an bestimmte Bedingungen wie z.B Anwesenheit gebunden.
Berufe des Gesundheitswesens
Die Ausbildung in den Berufen des Gesundheitswesens richtet sich nach den entsprechenden Vorschriften des Bundes. Beispiele sind die Physiotherapie oder die Gesundheits- und Krankenpflege und die Ergotherapie.
Berufe des Sozialwesens
Sozialassistent/-in, Heilerziehungspfleger/-in, Erzieher/-in Pflegeassistent/-in,
Nach Landesrecht
Assistentinnen/Assistenten
Der Bildungsgang dauert zwei bis drei Jahre, Voraussetzung ist die Fachoberschulreife (außerhalb Bayerns als Realschulabschluss oder Mittlere Reife bekannt). In der Regel werden folgende Unterscheidungen in der Dauer gemacht:
- zwei Jahre für Ausbildungen, die nicht mit Fachhochschulreife kombiniert sind (hier kann die Fachhochschulreife anschließend (1-jährig) erreicht werden (additives Modell)
- drei Jahre Kombination der Fachhochschulreife mit der beruflichen Ausbildung (integratives Modell)
Für die Assistenten gelten gesonderte Rahmenvereinbarungen der KMK („Rahmenvereinbarung über die Ausbildung und Prüfung von technischen Assistenten/technischen Assistentinnen an Berufsfachschulen“, „Rahmenvereinbarung über die Ausbildung und Prüfung zum kaufmännischen Assistenten/zur kaufmännischen Assistentin an Berufsfachschulen“). In der Regel, dauert eine Assistensausbildung, beispielsweise zum „Staatlich geprüften kaufmännischen Assistenten für Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Industrie“ an einer Höheren Berufsfachschule, zwei Jahre in Vollzeitform. Außerdem kann zusätzlich der schulische Teil der Fachhochschulreife, also Fachabitur erlangt werden. Dies ist auch durchaus ratsam, da der Abschluss als kaufmännischer Assistent alleine meistens in der Berufswelt aus diversen Gründen nicht wirklich anerkannt ist, sodass die meisten Absolventen eines solchen Bildungsganges nochmal eine Ausbildung im dualen System ablegen oder ein Fachhochschulstudium aufnehmen.
Technische Berufe
staatlich geprüfter denkmaltechnische/r AssistentIn denkmaltechnischer Assistent
staatlich geprüfter AssistenIn für Automatisierungs- und Computertechnik Assistent für Automatisierungs- und Computertechnik
staatlich geprüfter Gestaltungstechnischer AssistentIn Gestaltungstechnischer AssistentKaufmännische Berufe
Staatlich geprüfter Wirtschaftsinformatiker; Ausbildung: Höhere Berufsfachschule für Wirtschaftsinformatik
Staatlich geprüfter kaufmännischer Assistent; Ausbildung: Höhere Berufsfachschule für Wirtschaft und Sozialversicherung
Künstlerische Berufe
Die Ausbildung an einer Berufsfachschule für Musik ist nur in Bayern möglich, die Ausbildung zum Schauspieler/zur Schauspielerin an einer Schauspielschule
Ohne Berufsabschluss
In Bundesländern mit Berufsschulpflicht wird innerhalb einer 1-jährigen Ausbildung eine berufliche Orientierung angeboten. Unter besonderen Umständen können gleichzeitig Abschlüsse der Sekundarstufe 1 nachgeholt werden.
Berufliche Grundbildung und Fachoberschulreife (FOR, Mittlerer Schulabschluss)
An Berufsfachschulen wie der Wirtschaftsschule werden oft folgende Fächer unterrichtet: BWL mit Rechnungswesen, Textverarbeitung, Datenverarbeitung, Geschichte, Deutsch, Mathematik, Englisch, Physik oder Chemie, Französisch, Projekte und Wirtschaftsgeografie. Die Bildungsgänge dauern ein oder zwei Jahre. Gegebenenfalls kann die Grundbildung ganz oder teilweise auf eine nachfolgende Berufsausbildung im dualen System (nach einer Berufsgrundbildungs-Anrechnungsverordnung oder einer Berufsfachschul-Anrechnungsverordnung) angerechnet werden, das heißt, die nachfolgende Berufsausbildung verkürzt sich entsprechend. Diese Regelung wird aber aufgrund des sehr anspruchsvollen Stoffes in der Berufsschule nicht häufig angewandt.
Mit erweiterten beruflichen Kenntnissen u. Fachhochschulreife
In einigen Bildungsgängen der Schulform Berufsfachschule steht neben dem Erwerb der Fachhochschulreife ein vertiefter Einblick in ein Berufsfeld im Vordergrund. Diese „erweiterten beruflichen Kenntnisse“ bieten nach dem Abschluss entweder einen qualifizierteren Einstieg in eine entsprechende, ggf. verkürzte Berufsausbildung, oder sind Grundlage für die Aufnahme eines Studienganges an einer Fachhochschule, oder in Ausnahmefällen an einer Universität.
Vorseminar
Die „erweiterten beruflichen Kenntnisse“ bieten nach dem Abschluss einen qualifizierteren Einstieg in einen Studiengang, zum Beispiel der Erwerb der für ein Studium erforderlichen Fremdsprachenkenntnisse. Diese Art der Berufsfachschule ist auch als „Vorseminar“ bekannt.
Siehe auch
Weblinks
- Datenbank der Bundesagentur für Arbeit: KURSNET
- Kultusministerkonferenz
Einzelnachweise
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