- Sara die Einsiedlerin
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Sara die Einsiedlerin, auch Sarra oder Sarrha (* 4. Jahrhundert in Ägypten; † 4. Jahrhundert in Ägypten, nähere Daten unbekannt), war eine ägyptische christliche Gottsucherin und Einsiedlerin und wird zu den sogenannten frommen Wüstenmüttern gezählt.
Über ihr Leben ist wenig bekannt. Sie entstammte einer angesehenen christlichen ägyptischen Familie und zog in jungen Jahren in die Libysche Wüste bei Skete, um Gott zu finden – eine im 4. nachchristlichen Jahrhundert in Ägypten weit verbreitete Form christlicher Glaubensfindung.
60 Jahre lang lebte Sara zurückgezogen am Ufer des Nils und war berühmt für ihre Glaubensfestigkeit und Weisheit. Häufig wurde sie von ihren ebenfalls in der Wüste lebenden männlichen Glaubensbrüdern, den sogenannten Wüstenvätern, aufgesucht, die ihre klugen Ratschläge in Angelegenheiten des Glaubens zu schätzen wussten. Die Ratschläge, die sie ihren Besuchern erteilte, sind in den sehr volkstümlich gehaltenen Büchern der Wüstenväter, den sogenannten Apophthegmata Patrum, fest gehalten. Als ihr berühmtester Ausspruch gilt der Satz: „Der Natur nach bin ich eine Frau, nicht aber meiner geistigen Kraft nach.“ Besonders in orthodoxen Kirchengemeinschaften wird Sara bis heute verehrt, ihr Gedenktag ist der 13. Juli.
Literatur
- J. M. Soler: Die geistliche Mutterschaft im frühen Mönchtum als Anfrage an unsere Zeit. In: Erbe und Auftrag. Band 63, 1987, S. 171 ff.
- Weisung der Väter, eingeleitet und übersetzt von B. Miller (Reihe: Sophia 6), Freiburg i.Br. 1965, S. 184 ff.
- Ekkart Sauser: Sara v. Ägypten. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 8, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-053-0, Sp. 1350–1351.
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