- Saussurea costus
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Indische Kostuswurzel Systematik Ordnung: Asternartige (Asterales) Familie: Korbblütler (Asteraceae) Unterfamilie: Carduoideae Tribus: Cynareae Gattung: Alpenscharten (Saussurea) Art: Indische Kostuswurzel Wissenschaftlicher Name Saussurea costus (Falc.) Lipsch. Die Indische Kostuswurzel (Saussurea costus), auch Königswurz, Kostus, Kostwurz genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist im nördlichen Indien und Pakistan von Kaschmir über Himachal Pradesh bis Garhwal verbreitet[1] und gedeiht in Höhenlagen zwischen 2500 und 3200 Metern.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Saussurea costus wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 1,2 bis 3 Meter. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die grundständigen Blätter sind 0,6 bis 1,2 cm lang mit einem lappig geflügelten Blattstiel. Die stängelständigen Blätter sind kleiner und können gestielt oder ungestielt sein. Der Blattrand ist unregelmäßig gezähnt.
In einem Gesamtblütenstand stehen zwei bis fünf körbchenförmige Blütenstände zusammen. Die Blütenkörbe weisen einen Durchmesser von 2,5 bis 3,8 cm auf und enthalten nur Röhrenblüten. Es sind viele Reihen von stacheligen Hüllblättern vorhanden. Die zwittrigen Röhrenblüten sind etwa 2 cm lang. Die Farbe der Kronblätter reicht von blau über violett bis fast schwarz. Die freien Staubfäden sind kahl. Die Staubbeutel besitzen schwanzartige Anhängsel, die an ihrer Basis gefranst sind. Die zwei Narbenschenkel sind lineal.
Die kahle, gebogene, becherförmige Achäne ist bis zu 8 mm lang. Die federartigen, braunen Pappushaare sind etwa 1,7 cm lang.
Nutzung
Die Indische Kostuswurzel wird in Nordindien und einigen chinesischen Provinzen angebaut, aber auch wild gesammelt[2]. Aus den unterirdischen Pflanzenteilen wir die Droge „Radix Saussureae“ (auch „Saussureae radix“, „Aucklandiae radix“, „Radix Aucklandiae lappae“ oder „Radix Costus“) gewonnen die ein ätherisches Öl (Costus-Wurzelöl) enthält, welches am besten durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird. Es wird für Flüssigkeitsextrakte, Öle, Puder, Absude und andere Arzneimittel verwendet und findet auch im Ayurveda Anwendung[3].
Bereits im Altertum wurde die Kostwurz auf der Seidenstraße nach Europa gebracht, wo sie im Mittelmeerraum als κόστος gehandelt wurde. Eine als costus bezeichnete Pflanze wird auch im Capitulare de villis Karls des Großen erwähnt. Allerdings wurde die aus Indien importierte Kostuswurzel im europäischen Mittelalter als Droge durch die auch in Europa angebaute Frauenminze ersetzt, für welche auch der Namen costus übernommen wurde. Deshalb wird heute meist angenommen, dass mit costus im Capitulare die Frauenminze gemeint ist[4].
Gefährdung
Saussurea costus ist im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Nach der IUCN-Redlist 2000 ist sie weltweit als stark gefährdet eingestuft. In Indien, Jammu und Kaschmir gilt diese Art als vom Aussterben bedroht, in Pakistan als stark gefährdet. Die Wildaufsammlung zur Gewinnung der Droge ist der Hauptgefährdungsgrund für diese Art, deshalb wird sie im CITES Anhang I geführt.
Systematik
Der Gattungsname Saussurea ehrt den Schweizer Botaniker Horace Benedict de Saussure (1746-1799).
Synonyme für Saussurea costus (Falc.) Lipsch. sind: Aplotaxis lappa Decne., Aucklandia costus Falc. (Basionym), Saussurea lappa (Decne.) C.B.Clarke [5], Theodorea costus (Falc.) Kuntze. Diese botanischen Synonyme spiegeln sich zum Teil auch in den Bezeichnungen der pharmazeutischen Droge wieder.
Quellen
- Rudolf Hänsel, Konstantin Keller, Horst Rimpler: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Band 6, Drogen P - Z, Springer, Berlin, London, 1994, ISBN 3540526390, 9783540526391: GoogleBooksOnline - Saussurea, S. 620.
- Kostus - Informationsblatt des WWF zur Pflanze
Einzelnachweise
- ↑ WWF: Saussurea costus
- ↑ Peter Rau: Lexikon der ätherischen Öle
- ↑ Madan Mohan Pandey, Subha Rastogi, Ajay Kumar Singh Rawat: Saussurea costus: Botanical, chemical and pharmacological review of an ayurvedic medicinal plant. In: Journal of Ethnopharmacology, Volume 110, Issue 3, 4 April 2007, Pages 379-390
- ↑ Heinrich Marzell: Zur Geschichte des Frauenblattes (Crysanthemum balsamita L.), in: Centaurus. International Magazine of the History of Science and Medicine Band 1, Nummer 3, 1951, Seite 235–241
- ↑ Eintrag bei GRIN.
Weblinks
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