Savoia-Marchetti SM.73

Savoia-Marchetti SM.73
Savoia-Marchetti SM.73
SM.73
Typ: Verkehrsflugzeug
Entwurfsland: Italien 1861Italien Italien
Hersteller: Savoia-Marchetti
Erstflug: 4. Juli 1934
Stückzahl: 48

Die Savoia-Marchetti SM.73 war ein dreimotoriges Verkehrsflugzeug aus den 1930er-Jahren. Das von Savoia-Marchetti gebaute Flugzeug war für eine vierköpfige Besatzung und 18 Passagiere ausgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1933 wurde die parallele Entwicklung der SM.73 und des Bombers SM.81 aufgenommen, was dazu führte, dass sich die Flugzeuge äußerlich glichen, abgesehen von der unterschiedlichen Motorisierung und den Fensterreihen der SM.73. Der Erstflug fand am 4. Juli 1934 statt. Sie war mit drei Motoren und einem starrem Fahrwerk ausgerüstet und ist der Klasse der Ju 52 zuzuordnen. Die SM.73 erreichte mit 345 km/h allerdings eine deutlich höhere Geschwindigkeit.

Nutzung

Die belgische Fluggesellschaft SABENA war an dem Flugzeug für den Luftverkehr nach Belgisch-Kongo interessiert und bestellte fünf SM.73 mit Gnome-Rhone-9K-Motoren (600 PS), die 1935 ausgeliefert wurden. Im Anschluss baute der belgische Flugzeughersteller SABCA sieben SM.73 in Lizenz. Die Ala Littoria erhielt 1935/36 insgesamt 16 Flugzeuge, die mit verschiedenen Motoren ausgerüstet waren. Ab Dezember 1936 erfolgte der Einsatz auf der Strecke Rom–Tripolis–Asmara–Addis Abeba. Die italienische Fluglinie Avio Linee kaufte sechs SM.73 für ihren Europaverkehr. Auf Grund der guten Ergebnisse beschaffte die Ala Littoria im Jahre 1937 sechs weitere Flugzeuge. Für den Einsatz in Äthiopien wurden für die Ala neun Flugzeuge mit dem Höhenmotor Alfa Romeo 126 RC.34 (750 PS) ausgerüstet. 1937 und 1938 erhielt die tschechische ČSA sechs Flugzeuge. Insgesamt wurden mit dem Prototyp und der Lizenzproduktion 48 SM.73 gebaut.

Die SM.73 wurde in Europa viel geflogen, wobei ein hoher Sicherheitsstandard erreicht wurde. Die tschechischen SM.73 wurden nach der deutschen Besetzung nur noch wenig verwendet: Vermutlich ein Flugzeug setzte die Deutsche Lufthansa (DLH) 1939/40 im geringen Umfang ein. Zwei SM.73 der 1939 aufgelösten ČSA wurden 1941/42 als Schulflugzeuge für die SM.82, die die Luftwaffe erworben hatte, eingesetzt. Mindestens ein Flugzeug wurde an die italienische Regia Aeronautica verkauft.

Sieben belgische SM.73 wurden nach dem deutschen Angriff nach Großbritannien geflogen und dort im Rahmen der RAF 271 Squadron als Transportflugzeug eingesetzt, wobei zwei Flugzeuge durch Kriegseinwirkung verloren gingen. Die restlichen Flugzeuge wurden in den Belgisch-Kongo ausgeflogen, aber bei einer Zwischenlandung in Algier von den französischen Behörden beschlagnahmt und an die italienische Luftwaffe übergeben. Dort wurden sie neben den italienischen Flugzeugen im Rahmen der Regia Aeronautica eingesetzt.

Beim italienischen Kriegseintritt am 10. Juni 1940 waren noch 17 SM.73 von der Ala Littoria und fünf von der Avio Linee vorhanden. Neun Flugzeuge befanden sich in Äthiopien, die übrigen wurden der 605a und 606a Squadriglia zugeteilt. Am 31. Juli 1943 waren noch acht Flugzeuge vorhanden: vier bei der Nucleo Ala Littoria, eine bei der 18° Stormo und drei in Reparatur/Überholung. Drei Flugzeuge wurden im September 1943 von der DLH beschlagnahmt, ein weiteres von der Luftwaffe und drei flogen bei der Aeronautica Co-Belligerente auf alliierter Seite. Die DLH übergab zwei Flugzeuge an die RACSA, eine Verbindungseinheit der Aeronautica Nazionale Repubblica, das dritte diente der Ersatzteilversorgung. Das letzte verbliebene Flugzeug der Aeronautica Co-Belligerente wurde nach dem Kriegsende verschrottet.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Spannweite 24,00 m
Länge 18,37 m
Höhe 4,45 m
Flügelfläche 92,20 m²
Antrieb drei Sternmotoren Alfa Romeo 126 RC.10
Leistung je 597 kW (800 PS)
Höchstgeschwindigkeit 325 km/h
Dienstgipfelhöhe 7000 m
Reichweite 1000 km
Leergewicht 7300 kg
Startgewicht maximal 10.800 kg
Passagiere 18
Besatzung 4 (Pilot, Copilot, Funker, Bordmechaniker)

Literatur

  • Brozu/Cosolo: Dimensione Cielo No. 7, Roma 1974
  • Unterlagen aus dem Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg

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