- BK Virus
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Das BK-Virus gehört gemeinsam mit dem JC-Virus zu den sog. Polyomaviren. Es ist ein DNA-Virus. Das BK-Virus wurde erstmals 1971 im Urin eines nierentranplantierten Patienten mit den Initialen B. K. isoliert, daher wurde dem Virus dieser Name verliehen.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Bei gesunden (immunkompetenten) Personen ist eine BK-Virusinfektion ohne jede Relevanz. Es ist kein spezifisches Krankheitsbild bekannt, das durch eine Infektion ausgelöst wird, auch nicht für die Primärinfektion. Bei immunsupprimierten Patienten dagegen kann eine BK-Virusinfektion zu schwerwiegenden Problemen führen. Bei nierentransplantierten Menschen kann das BK-Virus durch hervorrufen einer sogenannten BK-Nephropathie zu einer allmählichen Funktionsverschlechterung und schließlich sogar zum Verlust des Transplantates führen. Das BK-Virus findet sich häufig auch im Urin bei der spät auftretenden Form der hämhorrhagischen Zystitis nach Knochenmarkstransplantation.
Epidemiologie
Die Infektionsrate der Normalbevölkerung mit dem BK-Virus und dem JC-Virus beträgt über 75%. Das BK-Virus wird durch Schmierinfektionen mit Urin, Tröpfcheninfektion oder kontaminiertes Trinkwasser übertragen. Es persistiert in der Niere und im ZNS, die Übertragung kann nur stattfinden, wenn eine Ausscheidung des Virus im Gange ist, welche ausschließlich bei einer Schwächung des Immunsystems erfolgt (z.B. während einer Schwangerschaft).
Diagnostik
Der Nachweis von BK-Viren in Blut, Urin oder Liquor erfolgt mittels Polymerasekettenreaktion (PCR). Aufgrund der hohen Durchseuchung in der Bevölkerung sind Antikörperbestimmungen auf BK-Virus wenig aussagekräftig. Da Patienten unter Immunsuppression häufig erhöhte virale Genomspiegel aufweisen, können für BK-Viren auch positive PCR-Befunde ohne korrelierendes Krankheitsbild erhoben werden. Der eigentliche diagnostische Wert der PCR liegt in der Ausschlussdiagnostik.
Quellen
- H. Hirsch, W. Knowles, M. Dickenmann, J. Passweg, Th. Klimkait, M. Mihatsch, J. Steiger: Prospective Study of Polyomavirus BK Replication and Nephropathy in Renal Transplant Recipients. In: New England Journal of Medicine. 347, 2002, S. 488 - 496 (Deutsche Zusammenfassung)
Weblinks
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