Schachtmotor

Schachtmotor

Ein Schachtmotor ist ein Zugmotor, der wie ein Schlepper vor Boote gespannt werden muss.

Geschichte

Der Außenbordmotor war nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland nicht mehr erhältlich, da sich die Patentrechte bei den US-amerikanischen Firmen Johnson und OMC befanden, sowie beim schwedischen Motorenhersteller Penta und Deutschland über den Ausgang des Ersten Weltkrieges gemäß dem Versailler Vertrag nicht so einfach in den Besitz bestimmter Technologien gelangen können sollte.

Aufbau

Da aber auch in Deutschland inzwischen Verbrennungsmotoren relativ klein gebaut werden konnten, baute man nicht Schubmotoren, sondern Zugmotoren, die nach dem archimedischen Prinzip im Wasser schwammen und wie ein Schlepper vor Boote gespannt werden mussten. Dazu wurde ein Trapezzuggeschirr konstruiert, in welchem der Motor sich um seine Hochachse frei drehen konnte. Oben auf dem Zuggeschirr befand sich ein absolut waagerecht angebrachtes, groß durchmessendes Steuerrad, mit dem der Motor in dem Zuggeschirr gedreht werden konnte. Dieses Zuggeschirr wurde an den im Bugbereich von Schlauchbootschläuchen angebrachten Haltegriffen festgebunden und ein Mann, der direkt im Bug saß, konnte den Schachtmotor bedienen und das Boot steuern.

Die für moderne Schlauchboote so typische Gleitfahrt ließ sich allerdings so nicht erreichen. Die durch Schachtmotoren angetriebenen Schlauchboote waren im besten Sinn als Halbgleiter unterwegs.

In der Binnenschifffahrt und in den Häfen gab es in den 1920er und 1930er Jahren in Deutschland insgesamt hunderte von Schlauchbooten, die bis zu 40 Passagiere fassten und die durch Schachtmotoren angetrieben, als sogenannte Arbeiterfähren eingesetzt waren.

Über die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges und die Entwicklung des Außenbordmotors verschwand der Schachtmotor, auch wenn der Begriff „Schachtmotor“ heute noch im Bootsbau Verwendung findet, dann aber einen Außenbordmotor bezeichnet, der in einem normalen Boot in einem innenbords befindlichen Schacht eingebaut wird, anstatt ihn an das Heck des Bootes zu hängen.


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