Schendell

Schendell

Werner Schendell, Pseudonym: Roman Quitt (* 18. April 1891 in Elsterwerda; † 5. März 1961 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einer Anstellung bei Siemens & Halske war Werner Schendell bis 1933 Geschäftsführer des in den 20er Jahren gegründeten Schutzverbandes deutscher Schriftsteller. Nach dem Krieg war er Mitbegründer und erneut Geschäftsführer des Schutzverbandes deutscher Autoren[1], ein Vorläufer des Deutschen Schriftstellerverbandes, dem Berufsverband von DDR-Schriftstellern.

Schloss Wiepersdorf, Wirkungsstätte Schendells von 1946-1950

Als Geschäftsführer der Deutschen Dichterstiftung Wiepersdorf war er von 1946 bis zu seiner Verhaftung 1950 für die Einrichtung des Arnimschen Gutshauses Schloss Wiepersdorf als Schriftstellerheim verantwortlich. 1950 wurde er in Potsdam wegen angeblicher Unterschlagung verhaftet und seines Amtes als Geschäftsführer enthoben. Dies stieß bei einer Reihe Berliner Autoren auf Widerspruch, da offensichtlich politische Gründe vorlagen. [2] Wolfgang Weyrauch, ehemaliges SDA-Mitglied und bis 1949 in Wiepersdorf tätig, äußerte am 11. Juni 1950 in der Hamburger Welt am Sonntag: Werner Schendell versuchte, gegen die Alternative der Politik die Homogenität des Geistes zu setzen, die dadurch zur Politik wird, zum Einfluß über die Ja- und Neinsager hinweg, und jeder muß sich damit auseinandersetzen. Jetzt aber ist er verhaftet[3]

Im Dezember 1952 war Schendell u.a. neben Joachim Tiburtius und Wolfgang Goetz Gründungsvorstand der Deutschen Friedrich Schillerstiftung in Berlin. 1955-1958 war er bei der Gründung der Gesellschaft für Verwertung literarischer Urheberrechte (GELU) beteiligt[4] und Geschäftsführer im Verband der Bühnenautoren.

Am 5. März 1961 starb er in Berlin an einem Schlaganfall. Sein Nachlass befindet sich im Literaturarchiv der Akademie der Künste Berlin.[5]

Werke und Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Parteien, Drama, 1918
  • Dienerin, Roman, 1919
  • Nachspiel, Roman, 1923
  • Wilhelm von Oranien-Befreier der Niederlande, Biographie, 1939
  • Ein glücklicher Erbe, Roman, 1928
  • "Ein Scheffel Salz", Roman, 1933

Die 1921 erschienene Novelle Irene und der Roman Ein glücklicher Erbe ist regional mit der berliner Familie Wissinger verwoben[6], die wie Schendell in Stahnsdorf wirkte und auf dem Südwestkirchhof begraben ist.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.literaturport.de
  2. Magisterarbeit von Jürgen Stich
  3. Welt am Sonntag, Nr. 1369, Bl. 9.
  4. Portrait unter www.lyrikwelt.de
  5. Aufstellung Archivmaterial Akademie der Künste Berlin
  6. www.langenacht-suedwestkirchhof.de

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