- Scheschuppe
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Šešupė Lage Polen, Litauen, Russland (Oblast Kaliningrad) Länge 297,6 km Quelle nahe Suwałki Mündung östlich Neman (Ragnit) in die Memel55.05457918600822.197275161743Koordinaten: 55° 3′ 16″ N, 22° 11′ 50″ O
55° 3′ 16″ N, 22° 11′ 50″ O55.05457918600822.197275161743Abfluss über Memel Einzugsgebiet 6.104,8 km² Abflussmenge MQ: 34,2 m³/s Linke Nebenflüsse Širvinta Mittelstädte Marijampolė Kleinstädte Kalvarija, Kudirkos Naumiestis, Krasnosnamensk Der Fluss Šešupė (deutsch Scheschuppe oder Szeszuppe / Ostfluss, polnisch Szeszupa, russisch Шешупе) entspringt in Polen, fließt nach Litauen, dann entlang der Grenze zur Oblast Kaliningrad, in der sie östlich der Stadt Ragnit in die Memel mündet. Der litauisch abzuleitende Name bedeutet sinngemäß „dunkler Fluss“ (vgl. lit. šeže: „Schwarzdrossel, Amsel“; šešuolė: „Schatten“ + upe: „Fluss“). Die Ableitung von šeši: „sechs“ („Sechs-Fluss“) ist eine Fehlinterpretation.
Seit dem 15. Jahrhundert ist die Šešupė zusammen mit den Nebenflüssen Širvinta und Liepona Teil einer der stabilsten Staatsgrenzen Europas – anfangs zwischen Preußen unter dem Deutschen Orden im Westen und Litauen im Osten, später zwischen Preußen bzw. dem Deutschen Reich im Westen und Russland im Osten, heute zwischen Russland im Westen und Litauen im Osten.
Im Zuge des nationalsozialistischen Bildersturms gegen geografische Bezeichnungen, die in den Augen der Machthaber nicht deutsch genug klangen, wurden vor allem in den östlichen Distrikten der damaligen Provinz Ostpreußen 1938 zahlreiche Ortsnamen mit altpreußischen, litauischen oder polnisch-masurischen Wurzeln durch in den meisten Fällen willkürlich gewählte oder übersetzte deutsche Bezeichnungen ersetzt. Die Šešupė erhielt dabei den Namen Ostfluß. Auch die meisten Orte entlang des Flusses, darunter der Flecken Lasdehnen, welchen die Nationalsozialisten nach Haselberg (nach litauisch: lazdynas „Haselstrauch“) übersetzten, erhielten seinerzeit andere Namen, so russisch Krasnonamensk nach 1945.
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