- Schiefe Schlachtordnung
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Die Schiefe Schlachtordnung ist eine vom Thebanischen Feldherren Epameinondas im 4. Jahrhundert v. Chr. entwickelte militärische Taktik der Gefechtsführung. Sie wurde zuletzt am 5. Dezember 1757 in der Schlacht bei Leuthen durch preußische Truppen angewandt.
Geschichte
Erstmals wurde sie in der Schlacht bei Leuktra im Jahr 371 v. Chr. im Konflikt zwischen Sparta und Theben eingesetzt. Dabei wurden mit dieser Kriegstaktik 10.000 Spartaner von 7.000 Thebanern geschlagen.
Die Phalanx-Taktik war verlustreich und führte meist früh eine Entscheidung herbei. Traditionell wurden dabei die besten Einheiten auf dem jeweils eigenen rechten Flügel aufgestellt, die dadurch auf die qualitativ schlechtesten Einheiten des Gegners an dessen linken Flügel treffen. Häufig kam es dadurch zu einem Erfolg des eigenen rechten und einer Niederlage des linken Flügels und einer anschließenden Entscheidung im Zentrum nach Einschwenken der beiden rechten Flügel.
Verstärkt wurde dies noch durch den Effekt, dass während des Vormarsches der Phalanx sich deren Masse von links nach rechts verlagerte, mithin der rechte Flügel dichter und schwerer wurde und eine größere Angriffswucht erzielte. Historiker wie Peter Connolly führen dies auf eine sehr menschliche Eigenschaft zurück: der Hoplit trug seinen Schild am linken Arm, deckte also mit dem eigenen Schild seine linke Körperhälfte und die rechte Schulter des linken Nachbarn, wie auch seine eigene rechte Schulter durch den Hoplon seines rechten Nachbarn geschützt wurde. In der Bewegung bestünde nun eine natürliche Neigung, sich nach rechts in den Schutz des Nachbarschildes zu bewegen. Der rechte Flügel der Phalanx hatte somit eine „natürliche“ Überlegenheit, die von den Griechen durch die Positionierung der besten Einheiten an diesem „ehrenhaften“ Flügel (der ja die Schlacht meist gewann) noch verstärkt wurde.
Bei Leuktra drehten die Thebaner diesen Effekt nun um, indem sie ihren linken Flügel tiefer und dichter staffelten und mit Eliteeinheiten besetzten, sowie den linken Flügel weiter vorne marschieren ließen. Der ungewöhnlich starke linke Flügel der Thebaner traf nun (noch vor dem Zusammenprall der restlichen Phalanx) auf den rechten Flügel der Spartaner und überrannte diesen förmlich. Nach der Niederlage des elitären rechten Flügels (wo auch der spartanische König gestanden hatte) brach der schwächere Rest der spartanischen Schlachtordnung schnell zusammen.
Bei der Schiefen Schlachtordnung (ein Zusammenprall der Gegner auf breiter Front wird vermieden) wird ein verstärkter Flügel nach vorne geschoben, während der andere, notgedrungen geschwächte, nur hinhaltend kämpft und die Feindberührung verzögert oder vermeidet. Durch die Massierung auf einer Seite wird der Einbruch in die gegnerische Front erzwungen und diese dann durch Einschwenken nach innen von der Flanke her aufgerollt. Diesen taktischen Vorteil kann der Gegner dann auch durch zahlenmäßige Überlegenheit nicht mehr wettmachen, zumal die griechische Phalanx relativ unbeweglich und damit für Flankierungen sehr anfällig war. Entscheidend ist allerdings, dass der Gegner diese Absicht erst bemerkt, wenn es zu spät für Umgruppierungen ist, da er sonst einfach den bedrohten Flügel verstärkt oder den Spieß herumdreht und den zurückhängenden schwachen Flügel angreift.
Die Schiefe Schlachtordnung wurde später von Alexander dem Großen übernommen und mittels der Makedonischen Phalanx und einer überlegenen Reiterei perfektioniert. Caesar gelang mit der Anwendung der Schiefen Schlachtordnung der Sieg in der Schlacht von Pharsalos über ein zahlenmäßig weit überlegenes republikanisches Heer und beendete damit den Bürgerkrieg gegen Pompeius.
Auch Friedrich der Große gewann am 5. Dezember 1757 die Schlacht von Leuthen durch einen Scheinangriff und eine Schiefe Schlachtordnung, indem er auf seinem rechten Flügel 20 Bataillone im Abstand von 50 Metern insgesamt etwa 1000 Meter zurückversetzt positionierte.
Siehe auch
Kategorien:- Kriegs- und Gefechtsführung
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