Schimana

Schimana

Walter Schimana, (* 12. März 1898 in Troppau; † 12. September 1948 in Salzburg), war SS-Gruppenführer (1944), Generalleutnant der Waffen-SS (1944) und Polizei (1944) sowie Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF).

Werdegang

Schimana, Sohn eines Herausgebers der Zeitung Alldeutsche Korrespondenz, ging 1915 nach dem Schulbesuch auf eine Kadettenschule in Prag. Nach Ende des Ersten Weltkrieges war er ab 1918 als Angestellter in einem Antiquariat und einer Bank tätig und schloss sich 1919 einem Freikorps an. Zudem war er von Dezember 1918 bis April 1920 in der österreichischen Armee, die er als Leutnant der Reserve (Infanterie) verließ. Er trat 1926 der SA und NSDAP (Mitgliedsnr. 49.042) bei, und wechselte 1939 von der SA zur SS (Mitgliedsnr. 337.753). Ab 1926 war er Führer von SA-Stürmen und –Standarten und leitete von März 1934 bis April 1939 die SA Gruppe "Donau".[1] Seine Heirat erfolgte 1926, aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.[2]

Als Hauptmann der Schutzpolizei war er ab 1934 im Polizeidienst. Von April 1938 bis Mitte März 1939 war er Polizeipräsident von Wien. Danach folgte ein Einsatz in der SS-Stammabteilung im Bezirk 11 bis Mitte Februar 1941. Außerdem war er ab 1940 Kommandeur der Gendarmerieschule Suhl, von November 1940 bis September 1941 der Gendarmerieschule Deggingen. Ab Februar 1942 folgte eine Tätigkeit im SS-Personalhauptamt, und von Juli 1942 bis Oktober 1944 gehörte er zum persönlichen Stab des Reichsführer-SS Heinrich Himmler.[3]

Von September 1941 bis Ende November 1941 war er SSPF "Saratow" und danach SSPF beim HSSPF Rußland-Mitte bis Juli 1942. Dort war Schimana verantwortlich für die Zerstörung von 103 Dörfern und den Tod von 4018 Menschen. Von Januar bis Juli 1942 war er Kommandeur des Polizeiregiments „Mitte“. Vom 21. Juli 1942 bis Mitte Juli 1943 war er SSPF Weissruthenien in Vertretung und zeitgleich Standortkommandeur der Waffen-SS in Minsk. Ab März 1943 war er Kommandeur der Kampfgruppe „Schimana“ und von Juli 1943 bis zum Oktober 1943 Kommandeur der SS-Freiwilligen-Division „Galizien“. Von Mitte Oktober 1943 bis Ende September 1944 fungierte er als HSSPF Griechenland mit Dienstsitz Athen und war in dieser Funktion maßgeblich an der Deportation der griechischen Juden beteiligt. Vom 5. Oktober 1944 bis zum 8. Mai 1945 war Schimana HSSPF Donau mit Dienstsitz in Wien und leitete zeitgleich den SS-Oberabschnitt Donau.[4]

Nach Kriegsende wurde Schimana von den Alliierten verhaftet und beging im September 1948 Suizid in der Untersuchungshaft in Salzburg.[5]

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16038-8. (Aktualisierte 2. Auflage)
  • Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten. Droste Verlag, Düsseldorf, 1986. ISBN 3-7700-0710-7

Einzelnachweise

  1. Vgl. Walter Schimana und Foto auf www.olokaustos.org
  2. Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten., Düsseldorf 1986, S.346
  3. Vgl. SS-Gruppenführer Walter Schimana auf www.geocities.com
  4. SS-Gruppenführer Walter Schimana auf www.geocities.com
    Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 535
    Vgl. Walter Schimana und Foto auf www.olokaustos.org
  5. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 535

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