Schlacht bei Lauffen

Schlacht bei Lauffen
Schlacht bei Lauffen
Datum 13. Mai 1534
Ort nahe Lauffen am Neckar
Ausgang Hessischer Sieg
Folgen Wiedererlangung der Macht in Württemberg durch den von Hessen unterstützten Herzog Ulrich
Konfliktparteien
Habsburg protestantisches Hessen
Befehlshaber
Statthalter Pfalzgraf Philipp, Dietrich Spät Landgraf Philipp I. von Hessen
Truppenstärke
10.500 25.000
Verluste
2.000 unbekannt

Die Schlacht bei Lauffen am 13. Mai 1534 bei Lauffen am Neckar zwischen österreichischen und hessischen Truppen beendete durch den Sieg der Hessen die österreichische Statthalterschaft über Württemberg und verhalf dem zuvor vertriebenen Herzog Ulrich von Württemberg durch hessische Unterstützung wieder zur Macht über sein Herzogtum.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Herzog Ulrich von Württemberg war nach seinem Überfall auf die Freie Reichsstadt Reutlingen 1519 von den Truppen des Schwäbischen Bundes aus Württemberg vertrieben worden. Das Land wurde von Kaiser Karl V. unter Statthalterschaft der katholischen Habsburger gestellt. 1534 zog der protestantische hessische Landgraf Philipp I. gegen den österreichischen Statthalter, Pfalzgraf Philipp, zu Felde und drang von Norden kommend in Richtung Württemberg vor.

Pfalzgraf Philipp zog vor dem 10. Mai 1534 mit seinen Truppen von Knittlingen nach Lauffen und bezog im dortigen Wiesental und auf den Seugbergen Lager. Philipp vermutete, dass die in Neckarsulm befindlichen hessischen Truppen über Heilbronn und Sontheim in seine Richtung vorrücken würden und zog daher dem Feind in Richtung Heilbronn entgegen. Die feindlichen Truppen unterließen jedoch den Vorstoß nach Süden, setzten stattdessen über den Neckar nach Westen und wandten sich dem Zabergäu zu. Pfalzgraf Philipp ließ seine Truppen daher auch über den Neckar setzen und traf die feindlichen Truppen am 12. Mai 1534 zunächst bei Nordheim, wo ein Gefecht entbrannte, bei dem er durch einen Schuss in den rechten Fuß verwundet wurde. Bei diesem Gefecht trafen 20.000 hessische Soldaten und 5000 Reiter auf die 10.000 österreichischen Soldaten mit 500 Reitern. Das Gefecht blieb unentschieden.

Oberbefehlshaber der österreichischen Truppen wurden nach Pfalzgraf Philipps Verwundung Dietrich Spät, ein Vertrauter von Herzog Ulrichs in Opposition zu diesem stehender Frau Sabina von Bayern. Spät ließ zwar umgehend einige Verteidigungsschanzen zwischen Nordheim und Lauffen errichten, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass sich die österreichischen Truppen zurückzogen. Dieser Rückzug scheint weniger aus taktischen Gründen erfolgt zu sein, vielmehr sollen die österreichischen Hauptleute Spät nicht als Befehlshaber anerkannt haben und nach dem Gefecht bei Nordheim nach Lauffen zurückgekehrt sein, „wo sie sich am Wein gütlich taten“ und wohin ihnen ihre Truppen noch in der Nacht folgten. Die Österreicher lagerten im Forchenwäldchen im Neckartal unterhalb der Seugberge, versäumten es aber, diese wieder wie wenige Tage zuvor auch zu besetzen. Die Hessen folgten ihnen noch in derselben Nacht nach und bezogen die vorteilhafte Stellung auf den Seugbergen oberhalb des österreichischen Lagers.

Schlacht

Die Schlacht bei Lauffen am 13. Mai 1534 begann mit dem Beschuss des österreichischen Lagers durch die Geschütze der in taktisch vorteilhafter Lage befindlichen Hessen. Die Österreicher zogen sich daraufhin auf eine Anhöhe in Richtung Kirchheim am Neckar zurück und eröffneten das Feuer auf die ins Tal nachrückenden Hessen. Die Hauptmacht der hessischen Soldaten schwenkte jedoch ebenfalls auf den Zabergrund und die Kirchheimer Höhe um und schnitt damit den Österreichern den Rückweg ab. Die Österreicher versuchten daraufhin, sich in größter Eile aus der sich anbahnenden hessischen Umklammerung zurückzuziehen, was den beiden vordersten Haufen noch gelang. Der hinterste Haufen aus einigen Abteilungen alter Landsknechte, Landvolk und Tross wurde durch die Hessen aufgerieben. Die Österreicher verloren ihr Lager und einen Großteil ihrer Munition und hatten 2000 Tote zu beklagen.

Auswirkungen

Die Schlacht bei Lauffen war entscheidend für die Geschichte Württembergs, weil sie das Ende der österreichischen Statthalterschaft und die Restitution der bisherigen Herrschaftsverhältnisse unter Herzog Ulrich einleitete. Der Vertrag von Kaaden bestätigte am 29. Juni 1534 Ulrichs Besitz des Landes, was weitergehend als Herstellung eines politischen Gleichgewichts innerhalb der deutschen Staaten aufgefasst wird. Ulrich veranlasste nach seiner Rückkehr die Reformation in Württemberg.

Quelle

  • Karl Klunzinger: Geschichte der Stadt Laufen am Neckar und der Orte Gemrigheim und Ilsfeld, Stuttgart 1846 (Reprint 1980)
49.069.13

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