Schlacht bei Yorktown

Schlacht bei Yorktown
Schlacht von Yorktown
Teil von: Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg
Kapitulation von Lord Cornwallis bei Yorktown, Gemälde von John Trumbull
Kapitulation von Lord Cornwallis bei Yorktown, Gemälde von John Trumbull
Datum September / Oktober 1781
Ort Yorktown
Ausgang Entscheidender französisch-amerikanischer Sieg
Konfliktparteien
Großbritannien Frankreich-Vereinigte Staaten
Befehlshaber
Lord Charles Cornwallis Comte de Rochambeau, Comte de Grasse, George Washington
Truppenstärke
8.500 Mann 10.800 Franzosen, 8.845 Amerikaner
Verluste
156 Tote, 326 Verwundete, 7.018 Gefangene Franzosen: 52 Tote, 134 Verwundete,
Amerikaner: 20 Tote, 56 Verwundete

Als Schlacht von Yorktown, auch die deutsche Schlacht, wird der Sieg der französischen-amerikanischen Truppen unter dem Befehl von Comte de Rochambeau und dem von George Washington gegen die britische Armee unter General Lord Charles Cornwallis bei Yorktown im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1781 bezeichnet. In Folge der Schlacht erkannte Großbritannien die Unabhängigkeit der ehemals britischen Kolonien an.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Unter der Leitung von Jean-Baptiste-Donatien de Vimeur, comte de Rochambeau und des Chevalier de Ternay brach 1780 ein französisches Expeditionskorps nach Amerika auf, um die jungen Vereinigten Staaten von Amerika gegen die Briten zu unterstützen.

Bei ihrem Treffen im Mai 1781 hatten Rochambeau und Washington ursprünglich beschlossen, gemeinsam gegen die Stadt New York vorzugehen, die vom britischen Oberbefehlshaber in Nordamerika Sir Henry Clinton gehalten wurde. Wenig später erhielt Washington aber die Nachricht von der Niederlage der Briten gegen die Spanier in Pensacola (Florida). Von General La Fayette wurde er über die Schritte des britischen Generals Cornwallis in Virginia und dessen Absicht zur Evakuierung seiner Truppen aus Yorktown informiert.

Mit dem Wissen um die Schwierigkeiten einer solchen Evakuierung in Anwesenheit einer deutlich verstärkten französischen Flotte entschied Washington im Juli, diese Gelegenheit zur Ausschaltung von Cornwallis´ Südarmee und zur möglichen Beendigung des Krieges zu nutzen und dazu den Großteil der ihm für die Bewachung Clintons zur Verfügung stehenden Truppen einzusetzen. Anfang August setzte die französische Flotte von 28 Schiffen unter Admiral de Grasse von Haiti aus Kurs auf die Chesapeake Bay. An Bord befanden sich 3.200 französische Soldaten, die Anfang September bei Jamestown abgesetzt wurden. Gleichzeitig setzte Washington seine Truppen in Marsch. Am 5. September besiegte de Grasses Geschwader den inzwischen eingetroffenen britischen Flottenverband unter Thomas Graves in der Seeschlacht von Chesapeake und blockierte danach die Einfahrt in die Bucht. Nach der Ankunft der Truppen Washingtons vor Yorktown am 28. September waren insgesamt über 18.000 verbündete Truppen an der Einschließung der etwa 8.500 Briten unter Cornwallis beteiligt.

Gliederung

Britische Armee (Cornwallis)

  • Brigade der Foot Guards (O’Hara)
  • Light Infantry Brigade (Abercrombie)
  • 1. Brigade (Yorke)
  • 2. Brigade (Dundas)
  • Loyalisten
  • Deutsches Kontingent

Gesamtstärke: ca. 8.500

Französische Armee (Comte de Rochambeau)

  • Admiral de Grasses Flotte
    • 28 Schiffe
  • Baron de Viomenils Division (Baron de Viomenil)
    • Brigade Bourbonnois (de Laval)
  • Vicomte de Viomenils Division (Vicomte de Viomenil)
    • Brigade Soissonois (Marquis de St. Maime)
  • Marquis de St. Simons Division (Marquis de St. Simon)
    • Brigade Agenois (Marquis d’Audechamp)
    • Brigade Touraine (Vicomte de Pondeux)

Gesamtstärke: 8.800

Amerikanische Armee (Washington)

  • Leichte Division (Marquis de Lafayette)
    • 1. Brigade (Muhlenberg)
    • 2. Brigade (Hazen)
  • 2. Division (Lincoln)
    • 1. Brigade (Clinton)
    • 2. Brigade (Dayton)
  • 3. Division (Baron von Steuben)
    • 1. Brigade (Wayne)
    • 2. Brigade (Gist)
  • Virginia-Miliz (Nelson)
    • 1. Brigade (Weedon)
    • 2. Brigade (Lawson)
    • 3. Brigade (Stevens)

Gesamtstärke: 9.500

Die Belagerung

Vom 28. September 1781 an belagerten die verbündeten Franzosen und Amerikaner die britischen Truppen. Am 30. September gaben die Briten die äußeren Verteidigungen auf, um sich näher um die Stadt zu konzentrieren. Die aufgegebenen Stellungen wurden von den Verbündeten eingenommen und erweitert. Am anderen Ufer des York River siegten am 3. Oktober die Alliierten im Gefecht von Gloucester Point.

Ab dem 6. Oktober trieben die Alliierten ihre Laufgräben immer näher an die britische Verteidigungslinie heran. Bis zum 13. Oktober waren diese dann nah genug heran getrieben für den Angriff. Dieser erfolgte durch das deutsch-französische Regiment Royal Deux-Ponts des Zweibrücker Herzogs Christian IV., Baron de Viomenil’s Division und Truppen aus Lafayettes Light Division. Am 14. Oktober gelang es, die beiden wichtigsten Redouten zu stürmen.

Am Abend des 14. Oktober versuchte Cornwallis seine Armee zu retten, indem er sie mit 16 Booten über den York River, nach Gloucester Point, übersetzte. Das schlechte Wetter beendete das Übersetzen aber ab 2 Uhr nachts. Am nächsten Morgen bat Cornwallis deshalb um eine Feuerpause, um die Kapitulationsbedingungen auszuhandeln. Am 18. Oktober wurde die Kapitulation beschlossen und die Briten marschierten in Gefangenschaft.

In Folge der Schlacht von Yorktown erkannte Großbritannien im Frieden von Paris (1783) die Unabhängigkeit der ehemals britischen Kolonien an und beendete damit formal den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.

Die deutsche Schlacht

Der Kampf um Yorktown wird auch die deutsche Schlacht genannt, weil ein hoher Anteil der Soldaten Deutsche waren. Die Briten bedienten sich dabei 2.500 Mann deutscher Truppen aus Hessen, Ansbach und Bayreuth. Ähnlich groß war die Zahl der Deutschen im französischen Kontingent. Dazu zählte auch das deutsche Regiment Royal Deux-Ponts. In der amerikanischen Armee dienten in der Division von Steubens zahlreiche deutsche Auswanderer.

Aufgrund der herausragenden Rolle des Regiments Royal Deux-Ponts in der Schlacht, besteht seit 1981 eine rege Städtepartnerschaft zwischen den Städten Yorktown und Zweibrücken. Diese wurde anlässlich des zweihundertjährigen Jubiläums der Schlacht im Jahr 1981 begründet. Die Schlacht wurde im Sommer 1981 unter der Beteiligung mehrerer tausend Soldaten authentisch nachgestellt. Neben dem damaligen US-Präsident Ronald Reagan nahm an dieser Feierlichkeit auch eine Abordnung des Zweibrücker Stadtrates teil.

Literatur

Weblinks


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