- Schlacht von Bulgarophygon
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Schlacht von Bulgarophygon Teil von: Byzantinisch-Bulgarische Kriege Datum Sommer 896 Ort bei Bulgarophygon (heute Babaeski in der Türkei) Casus Belli »Handelskrieg« Ausgang Sieg der Bulgaren Territoriale Änderungen Thrakien Folgen Thessalien, Erirus, Makedonien, weite Teile Thrakien gerieten unter Bulgarische Kontrolle. Die Byzantiner verpflichten sich jährlichen Tribut zu zahlen Konfliktparteien Byzantinisches Reich Bulgaren Befehlshaber unbekannt Simeon I. Truppenstärke unbekannt unbekannt Verluste verheerend unbekannt Die Schlacht von Bulgarophygon fand im Sommer 896 in der Nähe der heutigen nordwest-türkischen Stadt Babaeski statt.
Vorgeschichte
893 verlieh der byzantinische Kaiser Leo VI., auf Betreiben seines Schwiegervaters Stylianos Zautzes, das Handelsmonopol mit Bulgarien an zwei griechische Kaufleute. Daraufhin verlegten die Kaufleute, ohne Rücksprache mit den Bulgaren, den Markt für bulgarische Importwaren von Konstantinopel nach Thessaloniki und erhöhten die Zölle.
Als friedliche Mittel zur Beseitigung dieses Zustandes keinen Erfolg brachten, griff der bulgarischer Herrscher Simeon I. 894 die Byzantiner ohne Vorwarnung an. Das eilig versammelte byzantinische Heer, geführt vom Strategen Krinites, wurde in Thrakien geschlagen. Da der Krieg ohne Vorbereitungen ausbrach, zog sich Simeon zurück. Für den weiteren Verlauf der Kampfhandlungen konnten die Byzantiner die Magyaren unter Árpád als Verbündete im Kampf gegen Simeon gewinnen. Die byzantinische Flotte ermöglichte ihnen den Übergang über die Donau und gemeinsam mit dem byzantinischen Heer, das in Thrakien einmarschierte, nahmen sie 895 Simeon in die Zange. Simeon, der nur auf einen Einmarsch im Süden vorbereitet war, ersuchte schließlich um Frieden.
Nach dem Abzug der Byzantiner und noch während der Friedensverhandlungen wandte sich Simeon dem Norden zu. Da die Magyaren zu dieser Zeit in Pannonien kämpften, verbündete sich der bulgarische Zar 896 mit den an der Dnister lebenden Petschenegen und schlug die Magyaren vernichtend. Nach der Niederlage verließen die Magyaren für immer ihre Gebiete in Bessarabien und zogen weiter in Richtung Westen, wo sie sich im oberen Theiß-Gebiet niederließen und somit vorläufig keine Bedrohung mehr für das Bulgarische Reich darstellten.
Nachdem die magyarische Gefahr abgewehrt war, sammelte Simeon I. im Sommer 896 seine Truppen in Thrakien.
Die entscheidende Schlacht, in der die byzantinische Armee geschlagen wurde, fand bei Bulgarophygon statt.
Folgen
Nach der schweren Niederlage hatten die Byzantiner der bulgarische Armee wenig entgegenzusetzen, so dass die Bulgaren problemlos Nordthessalien, den Epirus und weite Teile des heutigen Makedoniens erobern konnten. Die Byzantiner, die wegen des Vorstoßes der Araber im Osten erneut in eine schwierigen Lage geraten waren, verpflichteten sich wieder jährlichen Tribut an die Bulgaren zu zahlen und weitere Gebiete am Schwarzen Meer, Epirus und Südthessalien abzutreten. Die Bulgaren stiegen zum wichtigsten militärischen Faktor im europäischen Südosten, der fast die gesamte Balkanhalbinsel beherrschte und zur „privilegiertesten Wirtschaftsnation“ des Byzantinischen Reiches auf. Alle wirtschaftliche Restriktionen wurden aufgehoben und der bulgarische Markt wurde wieder nach Konstantinopel zurück verlagert. Dieser Friedensvertrag hielt bis 913.
Literatur
- Fine, Jr./John V.A.: Chapter 5. Bulgaria under Symeon, 893–927 in „The Early Medieval Balkans: A Critical Survey from the Sixth to the Late Twelfth Century“, University of Michigan Press, 1991, S. 137-157, ISBN 978-0-472-08149-3.
- Warren Treadgold: A History of the Byzantine State and Society, Stanford University Press, 1997, ISBN 0-8047-2630-2.
- Constantin Jireček: Kapitel VIII. Der Car Symeon in Geschichte der Bulgaren, Georg Olm Verlag, 1977 (Orig.: Verlag von F. Tempsky, Prag, 1876).
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