- Schlegeisspeicher
-
Die Verbund AG (ehemalige Tauernkraftwerke AG) betreibt acht Wasserkraftwerke im Zillertal an fünf Speicherseen.
Der Kraftwerksverbund mit den Speicherseen:
- Zillergründl (Kartenbezeichnung "Speicher Zillergründl")
- Schlegeisspeicher
- Stillupspeicher (Kartenbezeichnung "Speicher Stillup")
- Speicher Durlaßboden
- Speicher Gmünd
und den Kraftwerken:
- Roßhag
- Häusling
- Mayrhofen
- Tuxbach
- Bösdornau
- Gunggl
- Gerlos
- Funsingau
dient der Stromerzeugung, vor allem in den Spitzenlastzeiten.
Die Speicherkraftwerke und Laufwasserkraftwerke in den Tiroler Alpen haben eine Spitzenleistung von ca. 1.000 Megawatt.
Inhaltsverzeichnis
Kraftwerksgruppe Zemm-Ziller
Die Kraftwerksgruppe besteht aus zwei Oberstufen, den Pumpspeicherkraftwerken Roßhag und Häusling mit den Speicherseen Schlegeisspeicher und Speicher Zillergründl und der Hauptstufe Mayrhofen mit dem Speicher Stillup. Der Speicher Stillup ist der Stausee des Kraftwerks Mayrhofen, gleichzeitig dient er den Oberstufen-Pumpspeicherkraftwerken Roßhag und Häusling als Entnahmestausee.
Zusammen mit den Kraftwerken Gunggl, Bösdornau und Tuxbach hat die Kraftwerksgruppe Zemm-Ziller eine Leistung von 965 MW zuzüglich 600 MW der Pumpen in den Kraftwerken Roßhag und Häusling. Sie verfügt also über eine Leistungsspanne von mehr als 1.500 MW und ist damit die leistungsstärkste Speicherkraftwerksgruppe in Österreich.
Kraftwerk Roßhag und Schlegeisspeicher
Das Wasser des Schlegeisspeichers fließt in einem 7,8 Kilometer langen Stollen zum Kraftwerk, und nach der Stromerzeugung weiter zum Stillup-Speicher.
Kurzdaten des Kraftwerks: Kraftwerkstyp : Pumpspeicherkraftwerk Durchschnittl. Jahreserzeugung : 313,2 Mio kWh Max. Leistung : 231 MW Maschinensätze : 4 mit vertikaler Welle Turbinen, Pumpen : Francisturbinen mit Radialpumpen Mittlere Rohfallhöhe : 630 m Ausbaudurchfluss : 52 m³/s Speicher : Schlegeis Jahresspeicher Nutzinhalt : 126,5 Mio m³ Schlegeissperre (Höhe) : 131 m Bauzeit : 1965-72 Kraftwerk Häusling und Speicher Zillergründl
Der hintere Teil des Zillergrundes wird Zillergründl genannt. Hier dehnt sich der Stausee des Speichers Zillergründl aus. Das Wasser strömt durch eine 7,6 km langen Stollen vom Speicher zum Kraftwerk Häusling und danach durch einen 8,5 km langen Stollen zum Stillup Speicher. Das 64 Meter hohe Krafthaus wurde 40 m tief in einen Felshang eingebaut, sodass nur rund ein Drittel des Gebäudes über dem Gelände sichtbar ist.
Kurzdaten des Kraftwerks: Kraftwerkstyp : Pumpspeicherkraftwerk Durchschnittl. Jahreserzeugung : 179,4 Mio kWh Max. Leistung : 360 MW Maschinensätze : 2 mit vertikaler Welle Turbinen, Pumpen : Francisturbinen mit Radialpumpen Mittlere Rohfallhöhe : 696 m Ausbaudurchfluss : 65 m³/s Speicher : Zillergründl Jahresspeicher Nutzinhalt : 86,7 Mio m³ Zillergründlsperre (Höhe) : 186 m Bauzeit : 1974-88 Kraftwerk Mayrhofen und Speicher Stillup
Das bereits in den Kraftwerken Häusling und Roßhag genutzte Wasser wird in den Stillupspeicher geleitet. Von hier aus gelangt es zum 470 m tiefer gelegenen Kraftwerk Mayrhofen. Als Abschlussbauwerk wurde ein Damm mit mehr als 480 m Länge und 28 m Höhe, sowie einem zentralen Dichtungskern aus Asphaltbeton errichtet. Die Dichtheit von Damm und Untergrund wird mit einem umfangreichen Messsystem überwacht.
Kurzdaten des Kraftwerks: Kraftwerkstyp : Speicherkraftwerk Durchschnittl. Jahreserzeugung : 671,2 Mio kWh Max. Leistung : 345 MW Maschinensätze : 6 mit horizontaler Welle Turbinen : Doppel-Peltonturbinen Mittlere Rohfallhöhe : 470 m Ausbaudurchfluss : 92 m³/s Speicher : Stillup Wochenspeicher Nutzinhalt : 6,8 Mio m³ Stilluppdamm (Höhe) : 28 m Bauzeit : 1965-71,1976-77 Kraftwerk Gunggl
Das Wasser des Gungglbaches wird über einen Pufferspeicher und einen 200 m langen Stollen zum Kraftwerk Gunggl geleitet. Der erzeugte Strom wird zur Eigenbedarfsdeckung der Kraftwerksgruppe eingesetzt.
Kurzdaten des Kraftwerks: Kraftwerkstyp : Laufkraftwerk Durchschnittl. Jahreserzeugung : 6,6 Mio kWh Max. Leistung : 4.000 kW Maschinensätze : 2 mit horizontaler Welle Turbinen, Pumpen : 1 Francisturbine,1 Spiralgehäusepumpe Mittlere Rohfallhöhe : 210 m Bauzeit : 1986-90 Kraftwerk Bösdornau
Das Kraftwerk nutzt das abgeleitete Wasser des Tux-, Zemmbaches, das über einen 840 m langen Stollen und das Wasser des Stillupbaches das über einen 680 m langen Stollen zum Kraftwerk geleitet wird.
Kurzdaten des Kraftwerks: Kraftwerkstyp : Speicherkraftwerk Durchschnittl. Jahreserzeugung : 68,9 Mio kWh Max. Leistung : 25 MW Maschinensätze : 5 mit horizontaler Welle Turbinen : 2 Francisturbinen,2 Zwillings-Freistrahlturbinen,1 Freistrahlturbine Mittlere Rohfallhöhe : 200,5 m Ausbaudurchfluss : 14,9 m³/s Bauzeit : 1928-30-39 Kraftwerk Tuxbach
Der Tuxbach musste aus geologischen Gründen um 20 Meter höher als der Zemmbach abgeleitet werden, diese Gefällsdifferenz nutzt das Kraftwerk Tuxbach.
Kurzdaten des Kraftwerks: Kraftwerkstyp : Laufkraftwerk Durchschnittl. Jahreserzeugung : 2,5 Mio kWh Max. Leistung : 400 kW Maschinensätze : 1 mit horizontaler Welle, Turbinen : Zwillings-Francisturbinen Mittlere Rohfallhöhe : 20 m Ausbaudurchfluss : 2,5 m³/s Bauzeit : 1928-30 Kraftwerksgruppe Gerlos
Kraftwerk Funsingau und Speicher Durlaßboden
Die schon während des II.Weltkriegs geplante Oberstufe zum Kraftwerk Gerlos mit dem Speicher Durlaßboden wurde von 1963 bis 1967 realisiert. Die Sperre des Speichers Durlaßboden besteht aus einem Erddamm mit zentralem Dichtungskern. Wasser aus dem Quellgebiet der Salzach wird in den Speicher geleitet. Momentan ist ein Ausbau des Kraftwerks bis zu einer Spitzenleistung von 200 MW bis Ende 2007 geplant.
Die Triebwasserführung verläuft auf der linken Seite des Gerlostales, ist insgesamt 2,7 km lang und besteht aus einem Druckstollen (2,9 m Durchmesser) gefolgt von einer 175 m langen Druckrohrleitung(2,4 m Durchmesser) zum Kraftwerk. Das Maschinenhaus des Kraftwerks Funsingau wurde am linken Ufer des Gerlosbaches, ca. 2 km taleinwärts von Gerlos, errichtet. Der senkrecht eingebaute Maschinensatz besteht aus einer Francis-Turbine und einem Drehstrom-Synchrongenerator mit einer Leistung von 25 MW.
Das genutzte Wasser fließt danach weiter im Gerlosbach zum Stausee Gmünd.
Kurzdaten des Kraftwerks: Kraftwerkstyp : Speicherkraftwerk Durchschnittl. Jahreserzeugung : 27,0 Mio kWh Max. Leistung : 25 MW Maschinensätze : 1 mit vertikaler Welle Turbinen,Pumpen : Francisturbine Mittlere Rohfallhöhe : 117,9 m Ausbaudurchfluss : 26 m³/s Speicher Durlaßboden : Jahresspeicher Nutzinhalt : 50,7 Mio m³ Durlaßbodendamm (Höhe) : 83 m Bauzeit : 1963-67 Kraftwerk Gerlosbach und Speicher Gmünd
Das Gefälle des Gerlosbaches beträgt im unteren Bereich ca. 600 Meter. Das Wasser wird in der Sperre Gmünd aufgestaut und im Kraftwerk Gerlos abgearbeitet. Das Kraftwerk wurde während des Zweiten Weltkriegs erbaut.
Kurzdaten des Kraftwerks: Kraftwerkstyp : Speicherkraftwerk Durchschnittl. Jahreserzeugung : 309,3 Mio kWh Max. Leistung : 65,2 MW Maschinensätze : 4 mit vertikaler Welle Turbinen,Pumpen : Peltonturbinen Mittlere Rohfallhöhe : 610,5 m Ausbaudurchfluss : 13,5 m³/s Speicher Gmünd : Wochenspeicher Nutzinhalt : 0,85 Mio m³ Gmündsperre (Höhe) : 40 m Bauzeit : 1943-45, 1991-93 Details der Sperrwerke
Sperre Schlegeisspeicher
1965 begannen die Tauernkraftwerke AG mit dem Bau der Sperre Schlegeisspeicher. Am 17. Juli 1970 startete der erste Teilaufstau, der 1973 im Stauziel (Vollaufstau) abgeschlossen war.
Der Schlegeisspeicher liegt auf 1.782 m, er bedeckt ca. 2 km² des Schlegeisgrunds (alt "Schlögeisgrund").
Die alte Dominikushütte ist heute vom Speichersee überflutet. Die im Zamser-Grund liegende Schutzhütte wurde 1883 von der Sektion Prag des DÖAV erbaut. "Neue Dominikushütte 1.805 m". Als Ersatz bauten die Tauernkraftwerke ein wesentlich größeres Bauwerk in zweigeschossiger Bauweise in höherer Lage. Der Name Dominikushütte wurde beibehalten, obwohl das neue Haus eher die Bezeichnung Gasthof verdient.
Das Sperrwerk ist als doppeltgekrümmte Bogengewichtsmauer ausgeführt und wird von einem Messsystem mit rund 700 Messstellen überwacht. Das Wasser des Schlegeisspeichers fließt durch einen 7,8 Kilometer langen Triebwasserstollen zum Kraftwerk Roßhag und nach der Stromerzeugung durch einen 8,6 Kilometer langen Stollen weiter zum Stillupspeicher.
Erreichbar ist der Speichersee über eine 16 km lange Mautstraße, die durch mehrere einspurige Tunnels führt und kann jährlich von Mai bis Oktober von Fahrzeugen aller Art befahren werden.
Technische Kurzdaten des Sperrwerks: Sperrentyp : Gewölbemauer (doppeltgekrümmte Bogengewichtsmauer) Sperrenhöhe : 131 m Kronenlänge : 725 m Kronen-/Basisbreite : 9 m / 34 m Betonvolumen : 960.000 m³ Speicherinhalt : 130 Mio.m³ Speicher Schlegeis : Jahresspeicher Bauzeit : 1965-72 Sperre Zillergründl
- Koordinaten: 47° 7′ 7″ N, 12° 4′ 28″ O47.11861111111112.074444444444
1980 wurde mit dem Bau der Sperre Zillergründl begonnen. Das Sperrwerk ist als doppeltgekrümmte Bogengewichtsmauer ausgeführt. Das Wasser des Speichers fließt durch einen 8,6 Kilometer langen Triebwasserstollen zum Kraftwerk Häusling und nach der Stromerzeugung durch einen 7,8 Kilometer langen Stollen weiter zum Speicher Stillup.
Erreichbar ist der Speichersee über eine 18 km lange Mautstraße, die für den öffentlichen Verkehr ab dem Gasthof Bärenbad (km 14) gesperrt ist, von hier aus ist die Staumauer nur mit dem Bus oder Rad (durch 2 Tunnels) erreichbar (km 18).
Technische Kurzdaten des Sperrwerks: Sperrentyp : Gewölbemauer (doppeltgekrümmte Bogengewichtsmauer) Sperrenhöhe : 186 m Kronenlänge : 506 m Kronen-/Basisbreite : 6,7m / 42m Betonvolumen : 1,4 Mio m³ Speicherinhalt : 86,7 Mio.m³ Speicher Zillergründl : Jahresspeicher Bauzeit : 1980-87 Sperre Stillup
fehlt noch
Sperre Durlaßboden
- Koordinaten: 47° 13′ 51″ N, 12° 6′ 22″ O47.23083333333312.106111111111
Das Stauziel des Speichersees liegt bei 1.405 m, es können bis zu 50,7 Mio m³ Wasser gespeichert werden. Das Sperrwerk wurde als Schüttdamm mit zentralem Dichtungskern mit einer Höhe von 83 m und einer Länge von 450 m errichtet. Zur Abdichtung des Untergrundes wurde ein Injektionsschirm eingebaut, der bis zu 60 m in die Tiefe reicht.
Luftseite Staudamm Durlaßboden
Wasserseite Staudamm Durlaßboden
Sperre Gmünd
- Koordinaten: 47° 12′ 35″ N, 11° 59′ 42″ O47.20972222222211.995
Das Sperrwerk des Speichersees Gmünd ist 40 m hoch. Es ist die älteste Gewölbemauer Österreichs und wurde von 1943 - 1945 errichtet. Das Stauziel liegt bei 1.191 m, bei einem Fassungsvermögen von 0,85 Mio m³. Die Triebwasserführung verläuft auf der auf der rechten Seite des Gerlostales und ist insgesamt 7,6 km lang. Das Maschinenhaus des Kraftwerks Gerlos steht am Fuße des Rohrerberges im Zillertal. Die Maschinensätze bestehen aus 4 zweidüsigen Pelton-Turbinen mit Synchrongeneratoren deren Gesamtleistung 65 MW beträgt. Momentan (2005) wird das Kraftwerk erweitert und soll in der nächsten Ausbaustufe (2007) eine Gesamtleistung von rund 200 MW haben.
Weblinks
- www.verbund.at - Speicherkraftwerke Zillertal
- www.austrianmap.at - Topografische Karte
- Film über den Bau der Talsperre Zillergründl
Siehe auch
47.02694444444411.709444444444Koordinaten: 47° 1′ 37″ N, 11° 42′ 34″ O
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