Schloss Frankenberg

Schloss Frankenberg
Schloss Frankenberg mit Amtshaus und Teil der Vorburg im südlichen Steigerwald.
Blick in den Innenhof von Schloss Frankenberg mit Treppenturm am Ostflügel.
Eingangsportal der Vorburg
Vorburg Schloss Frankenberg
Giebelwand der Vorburg mit Fachwerk, Rustika-Fensterrahmen, Glocken-Dachreiter und Uhrenzifferblatt

Schloss Frankenberg liegt im südlichen Steigerwald, inmitten von Weinbergen auf dem sogenannten Herrschaftsberg in der Gemeinde Weigenheim.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf dem Plateau des Herrschaftsbergs im Steigerwald befanden sich einstmals zwei Burganlagen: Burg Hinterfrankenberg und Burg Vorderfrankenberg. Das weithin sichtbare, heute noch bestehende Schloss Frankenberg, Nachfolger der Burg Vorderfrankenberg hat eine wechselvolle Geschichte.

Die heutigen Überreste von Burg Hinterfrankenberg gehören zur älteren der beiden Burgen. Die Burg war im Besitz der Fürstbischöfe von Würzburg. Aufgrund der territorialen Machtkämpfe errichteten die Burggrafen von Nürnberg 1254 in unmittelbarer Nähe eine neue Burg, die ebenfalls Frankenberg genannt wurde. Besitzerwechsel auf beiden Burgen führten zu komplizierten Machtverhältnissen. Erst nach der Säkularisation wurden beide Burgen im Besitz vereint.

Im Kampf gegen die katholischen Hochstifte Würzburg und Bamberg verwüstete 1554 Markgraf Albrecht Alcibiades im Markgrafenkrieg Burg Hinterfrankenberg, zusammen mit der Burg Hohenlandsberg auf dem benachbarten Hohenlandsberg. Seitdem ist die Burg Hinterfrankenberg eine Ruine. Es bestehen noch ein Doppelturm der Befestigungsanlage, Grabenanlagen, Mauerreste und ein Brunnen, der jedoch versandet und nahezu aufgefüllt ist. Auf dem Gebiet der Burg Hinterfrankenberg befindet sich eine öffentlich zugängliche Parkanlage und ein privater Friedhof der Freiherren von Pölnitz und weiterer Personen, die mit Schloss Frankenberg verbunden waren.

Im so genannten Blaubeurer Vertrag wurde Ulrich von Hutten ein Betrag von 27.000 Gulden als Totschlagssühne zugestanden. Erst 1520 erfolgte eine Teilzahlung, wovon sich Hutten Schloss Frankenberg am Westhang des Steigerwaldes kaufte. Dieses Schloss wurde von Ritter Ludwig dem Jüngeren Hutten (1493-1548) bezogen, dem Gründer der Frankenberger Linie des Adelsgeschlechts. Die von Hutten bewohnten Schloss Frankenberg bis zum Jahr 1783, als die Linie ausstarb. Ihre Grablege befindet sich in der Kirche von Reusch.

Nach dem Tod des letzten Hutten ging das Schloss auf die Freiherren von Pölnitz über, die bis zum Jahr 1971 Frankenberg bewohnten. Zwischen 1971 und 2008 war das Schloss mit ca. 100 Hektar Grund im Besitz der Freiherren von Lerchenfeld. 2008 erwarb der Unternehmer Roland Belz (2011 verstorben) das Schloss, um es in ein exklusives Schlosshotel umzuwandeln. Ab Ostern 2008 möchte er Landpartien mit den von ihm produzierten Aaglander Kutschen anbieten.[1]

Heutige Nutzung

Das ehemalige Amtshaus des Schlosses wird ganzjährig bewirtschaftet. Die Vorburg ist gründlich saniert und wird gegenwärtig als Pension genutzt. Die Kapelle in der Vorburg wird gegenwärtig saniert und bis zum Jahresende 2011 fertiggestellt. Ahnengalerie und Säle im Schloss können für Veranstaltungen angemietet werden.

Nach dem Tod des neuen Eigentümers geriet die Aagland'sche Hotel- und Gaststättengesellschaft GmbH in eine finanzielle Schieflage und musste vorläufige Insolvenz anmelden. Mittlerweile ist eine Neuausrichtung des Anwesens geplant, Gastronomie, Schloss, Meierei und vorhandener Grundbesitz werden von der Eigentümerin Irmgard Belz (Ehefrau des verstorbenen Eigentümers Roland Belz) und einer neuen Geschäftsführung geleitet.

Weblinks

 Commons: Schloss Frankenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellenangaben

  1. http://www.aaglander.de/68-0-schloss-frankenberg.html
49.60833333333310.265555555556

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