- Schloss Hemmersbach
-
Burg Hemmersbach ist eine Wasserburg in Horrem, Stadt Kerpen, im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen.
Bereits um 980 ist ein Edelmann Wigmannus von Heymenbach bekannt, der der Burg Hemmersbach, auf der er wohnte, ihren Namen gab. Aus dem damaligen Namen Heymenbach wurde im Laufe der Jahre Hemmersbach. Diese erste Burg, über die kaum etwas bekannt ist, verfiel.
Wahrscheinlich baute man um 1100 eine neue Burg. In den nächsten 400 Jahren war sie dann bewohnt. Diese Burg ist heute noch als Rest („Motte“) in Horrem erhalten. 1326 übernahmen die Scheiffart von Merode das Anwesen, da die Linie der Hemmersbacher ausstarb. Bereits im 14. Jahrhundert begann man mit dem Bau einer neuen Burg, die 1483 erstmals genannt wird. Die Vorgängerburg war durch Beschuss im Jahre 1366 bei einer Fehde erheblich zerstört worden. Durch fehlende Erben der Familie Scheiffart von Merode fiel 1620 die Burg an Heinrich von Vercken. Er erhielt sie als Lehen durch den Pfalzgrafen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Burg Hemmersbach eingenommen und die Burgkapelle wurde in Brand gesetzt. Der Rest der Burg und das umliegende Dorf Horrem erlitten schwere Schäden.
Nach einigen weiteren Besitzerwechseln kam die Burg 1751 an Franz Adolph Berghe von Trips. Er wurde mit Hemmersbach belehnt, da die Familie Trips Nachkomme der Familie Scheiffart von Merode war. Am zum 4. Januar 1793 brach ein großes Feuer aus. Das Burghaus brannte bis auf die Mauern nieder und es blieb nicht viel, was noch gerettet werden konnte. Im Jahre 1797 vernichtete ein weiteres Feuer die Vorburg. Erst im Jahr 1837 wurde die Burganlage durch weitere Nachkommen der Berghe von Trips neu aufgebaut. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg durch einen 1899/1900 erfolgten Umbau.
Im 20. Jahrhundert lebte der Formel-1-Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips (1928-1961), der letzte Nachkomme derer von Trips, auf Burg Hemmersbach. Seine Mutter zog aus der Burg in die angrenzende Villa Trips, in der sich heute die Stiftung „Gräflich Berghe von Trips’sche Sportstiftung zu Burg Hemmersbach“ befindet.
Seit Ende der 1980er Jahre wurde die Burg von Herbert Hillebrand bewohnt, der sie auch als Firmensitz nutzte. Nachdem er die Burg Ende 1996 verlassen hatte, erwarb ein neuer Eigentümer das Anwesen. Durch ein neues Nutzungskonzept wurde die mittelalterliche Anlage in ein Hochtechnologie-Zentrum umgewandelt.
Literatur
- Annaliese Ohm und Albert Verbeek: Die Denkmäler des Rheinlandes 17., Kreis Bergheim Bd 2, Düsseldorf 1971, S.42-44 und Abb. 177-184, ISBN 3-508-00186-5
- Landeskonservator Rheinland, Rheinische Schloßbauten im 19. Jahrhundert, Arbeitsheft 37, Harald Herzog, Bonn 1981: Seite 25 sowie Abb. Nr.119-128, ISBN 3-7927-0585-0
- Henriette Meynen: Wasserburgen Schösser und Landsitze im Erftkreis, Köln 1979, Seiten 88-91, ISBN 3-7927-0521-4
- Hermann Hinz: Archäologische Funde und Denkmäler des Rheinlandes Bd.2, Kreis Bergheim, S. 254f
- Susanne Harke-Schmidt und Franz Kretzschmar: Burg Hemmersbach, Köln 2002, ISBN 3-7616-1515-9
Weblinks
- Burg Hemmersbach: als Hochtechnologiezentrum
- Material zu Burg Hemmersbach in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF-Download)
50.9188636.7043638888889Koordinaten: 50° 55′ 8″ N, 6° 42′ 16″ O
Wikimedia Foundation.