- Schloss Nachod
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Das Schloss Náchod in der gleichnamigen ostböhmischen Stadt Náchod entwickelte sich aus einer ehemaligen Grenzburg.
Geschichte
An einer strategisch wichtigen Stelle ließ Hron von Načeratice um 1250 eine Burg errichten, die den Landespfad von Prag nach Polen sichern sollte. Sie wurde im Laufe der Zeit umfassend und weitläufig befestigt und mehrmals umgebaut. Zu den häufig wechselnden Besitzern zählten u. a. die böhmischen Könige Johann von Luxemburg und Georg von Podiebrad sowie dessen Sohn Heinrich d. Ä. von Münsterberg.
1544 erwarben die Smiřický von Smiřice die Herrschaft Nachod, die 1554 in den Herrenstand aufstiegen. Da sie zahlreiche Landes- und Hofämter bekleideten, entsprach die ehemalige Burg nicht ihren gesellschaftlichen Ansprüchen. Sie wurde in den Jahren 1554–1614 zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Da die Smiřický von Smiřice Anhänger des Winterkönigs Friedrich von der Pfalz waren und Albrecht Jan Smiřický von Smiřice zudem am Prager Fenstersturz beteiligt war, verloren sie nach der Schlacht am Weißen Berge ihre Besitzungen. Schloss und Herrschaft Nachod erhielten die Trčka von Leipa.
Nach der Ermordung des Grafen Adam Erdmann Trčka von Leipa 1634 in Eger belohnte Kaiser Ferdinand II. seinen General Octavio Piccolomini mit den Nachoder Besitzungen. Dieser veranlasste 1650–1659 einen barocken Umbau und die Erweiterung um den Piccolomini-Flügel sowie um die Schlosskapelle durch Carlo Lurago.
Ende des 18. Jahrhunderts ließ Peter von Biron ein Schlosstheater errichten. Nach dessen Tod 1800 erbte seine Tochter Wilhelmine von Sagan Schloss und Herrschaft. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte das Schloss der deutschen Adelsfamilie Schaumburg-Lippe. Sie wurde 1945 durch die Tschechoslowakei enteignet; das Schloss ging in staatlichen Besitz über.
Das Schloss liegt malerisch über dem Marktplatz von Náchod. Es beherbergt eine wertvolle Sammlung von Gemälden und Brüsseler Gobelins.
Literatur
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 386–387.
Weblinks
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50.41880555555616.161611111111Koordinaten: 50° 25′ 7,7″ N, 16° 9′ 41,8″ O
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