Schloss Poneggen

Schloss Poneggen

Das Schloss Poneggen ist eine ehemalige Schlossanlage in Oberösterreich und liegt am Rand des Ortes Schwertberg im Mühlviertel. Das Schloss wurde im 13. Jahrhundert erstmals genannt und im 18. Jahrhundert in eine Fabrik umgebaut. Heute wird das als Das Stöckl bezeichnete Haus als Wohnhaus verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Schloss wurde erstmals 1297 als Gut unter Hermann von Ponke genannt. 1307 ist es als Lehen bekundet. Um 1380 wird ein Hans der Lasberger als Besitzer genannt, ansonsten sind keine Dokumente über das Schloss aus dieser Zeit erhalten. 1537 vermachte Hans Wankhammer das Gebäude an Hans und Michael Schätzl sowie Andre Stockinger. Diese Erben verkauften es am 9. März 1538 an die Brüder Hans, Lassla und Andreas Prager. 1598 vermachte Friedrich Prager das Schloss seiner Frau Elisabeth Freiin von Roggendorf, die sich jedoch im Ausland befand. Da sie Protestantin war, verpachtete 1623 ihr Schwager Wilhelm von Starhemberg das Schloss an Christoph Ernst Kölnböck von Ottsdorf, der Pfleger der Herrschaft Schwertberg. 1635 ging es in den Besitz von Graf Leonhard Helfried von Meggau über, der 1644 starb. Die beiden Schlösser im Ort kamen an Susanne von Meggau, die sie in die Ehe mit dem Grafen Heinrich Wilhelm von Starhemberg einbrachte.

1651 folgte Johann Jakob Offner als Besitzer des Schlosses. 1655 brannte es fast vollständig ab, wurde in der Folgezeit wieder aufgebaut. Nach dem Tod Johanns ging das Schloss an den Grafen Johann Ferdinand von Salburg, der die beiden Herrschaften in Schwertberg vereinte. Nach ihm kamen Graf Lobgott von Kuefstein und Graf Grundacker von Thürheim als Besitzer. 1764 verkaufte Graf Thürheim das Schloss an eine Strumpffabrik, die das Schloss in ein kleines Fabrikgebäude umbaute. Die Fabrik existierte bis 1818 und erhielt 1768 das Monopol für ihre Erzeugnisse von Kaiserin Maria Theresia. Als Besitzer des Schlosses scheinen auf: um 1770 ein Franz Güglleithner, bis 1798 ein Augustin Glück, bis 1803 Johann Kaspar Zötl und 1812 Johann Nepomuk Wildauer. Dessen Witwe verkaufte das Gebäude nach 1821 an Johann Pautsch. 1841 wurde Ferdinand Wall, 1899 Baronin Therese Schniter als Besitzer genannt und ab 1911 stand es im Familienbesitz der Grafen Hoyos. Aus deren Besitz ging es an Karl Lammerhuber über. Derzeit sind Mietwohnungen im ehemaligen Schloss untergebracht.

Bau

Das Schloss besitzt einen früher freistehenden Turm, der kaum höher als der Dachfirst ist. Über dem Portal ist die Jahreszahl 1531 angebracht, die vermutlich von Hans Wankhammer stammt. An der Vorderseite ist noch teilweise die Umfassungsmauer erkennbar und zwei barocke Steinsäulen stehen noch. Am Gebäude lassen sich die neu eingebauten Fenster leicht von den Originalen unterscheiden, da diese keine steinernen Ummantelungen besitzen. Von dem ehemaligen Wirtschaftshof ist heute nichts mehr vorhanden.

Name

Der Name Poneggen (Pöniken) stammt von dem altslawischen Wort Ponikva für Wasserloch.

Siehe auch

Literatur

  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich, Wilhelm Ennsthaler, Steyr, 2. Auflage 1992, ISBN 3850683230

Weblinks

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