- Thierheimer
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Die Thürheimer (auch Thierheimer) waren ein altes, ursprünglich schwäbisches Adelsgeschlecht, dass sich in Oberösterreich einkaufte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als erster Thürheimer wird 883 der Ritter Aribo v. Thürheim auf dem gleichnamigen Schloss in Baden genannt. Goswin Thürheim soll 1191, im dritten Kreuzzug, die Grafenkrone abgelehnt haben, die ihm König Heinrich VI. angeboten hatte. Stattdessen wollte der fromme Adelige die Dornenkrone des Erlösers.
Freiherr Johann Christoph v. Thürheim wandte sich 1623 während der bayerischen Besetzung nach Oberösterreich und kaufte 1629 das Schloss Weinberg samt der dazugehörenden Herrschaft von den Zelkingern ab. Damit erwarben sie neben dem Schloss die Burg Dornach bei Lasberg und das Schloss Wartberg bei St. Oswald. Zusätzlich wurden sie in die oberösterreichischen Stände aufgenommen. Johann (Hans) Christoph wurde 1925 vom Kaiser Ferdinand II. in den Freiherrenstand erhoben, er starb 1634. Unter seinen vier Söhne wurde das Geschlecht in vier Nebenlinien geteilt.
Die Nebenlinie des Leopold erlosch bereits mit seinen Kindern. Die Nebenlinie von Franz erlosch 1782 mit dem Tod des Grafen Leopold. Die Linie von Phillip Jakob ist ebenfalls ausgestorben, lediglich die Linie von Christoph Leopold überlebte die anderen. Der letzte männliche Thürheimer, Andreas, auf Schloss Weinberg starb 1961. Die Linie von Christoph Leopold teilte sich wiederum, während die eine Linie in Oberösterreich blieb, ging die andere Linie nach Bayern und in die Oberpfalz.
Die Thürheimer in Oberösterreich kletterten die Karriereleiter nach oben und wurden 1666 zu Reichsgrafen ernannt. Im 18. Jahrhundert stellten sie zwei Landeshauptmänner (Christoph Wilhelm I; 1713-1738) und sein gleichnamiger Enkel; 1763-1783) und übten das Obristen-Erblandfalkenmeisteramt aus.
Im Besitz der Thürheimer in Oberösterreich befanden sich zahlreiche Burgen und Schlösser. Sie waren Besitzer von: Schloss Weinberg, Schloss Schwertberg, Wartberg, Poneggen, Hart, Obenberg, Dornach und Schloss Pragstein.
Bekannte Vertreter
Literatur
- Bundesdenkmalamt Österreich (Hrsg.): Dehio - Oberösterreich Mühlviertel. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 978-3-85028-362-5, Seite XLVIII
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Georg Olms Verlag, 1973, ISBN 3487045583
Weblinks
- Artikel Thürheim im Österreich-Lexikon von aeiou
- Historisches Lexikon Bayerns: Thürheim, Herren/Grafen von (Sarah Hadry)
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