- Schloss Schönhagen
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Das Schloss Schönhagen ist das zentrale Bauwerk des vormaligen Rittergutes und heutigen Ostseebades Schönhagen, das zur Gemeinde Brodersby gehört. Es liegt hinter der charakteristischen Steilküste Schönhagens an der Ostsee.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Rittergut Schönhagen entstand 1711 nach der Trennung von dem Rittergut Olpenis. 1712 bis 1754 gehörte es den Besitzern des Rittergutes Loitmark und wurde als Meierhof dieses Gutes betrachtet. 1712 gehörte Schönhagen dem Oberst Joachim Dietrich von Dewitz, Bruder des Generals Franz Joachim von Dewitz. [1][2] Danach kam es in die Hände wechselnder Besitzer. [3] 1840 hatte das Gut eine Größe von 1276 Steuertonnen, entsprechend knapp 2.500 Morgen und wies 64 Familien mit zusammen 310 Einwohnern auf. [4] Unterhörige waren das Dorf Höxmark und die Hälfte des Dorfes Brodersby, ferner Nordhagen und Kiekut. [5] Im Zuge der Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1848 bis 1851 bildete das Gut mit den Gütern Carlsburg und Wittmark eine Volksbewaffnung.[6] Gutsherr Henningsen stimmte in der „vereinigten schleswigholsteinischen Ständeversammlung“ im April 1848 für die „Insurrections-Regierung“ und befürwortete, „auf dem Frankfurter Bundestage“ für „Schleswigs Incorporation in Deutschland“ einzutreten.[7]
1882 erwarb Hermann Jauch (1858-1916) die Güter Schönhagen und Schwonendahl. Jauch war wohlhabender Spross des Hamburger Großbürgergeschlechts Jauch, Sohn der Hamburgischen Wohltäterin Auguste Jauch. Er brachte das Gut durch zahlreiche Zukäufe zu seiner größten Ausdehnung von 2.800 Morgen. 1889 ließ er das Herrenhaus auf Schönhagen errichten, das heutzutage als Schloss Schönhagen bezeichnet wird und das Wahrzeichen des Ortes ist. Sein Sohn Erich aus der Ehe mit Agnes von Witzleben aus Hude (Oldenburg) übernahm nach dem Tode des Vaters das Gut und ließ 1913 durch den Architekten Ernst Prinz (1878-1974)[8] das Torhaus erbauen. [9] In der zweiten Hälfte der 20er Jahre verkaufte Erich Jauch das Gut, das bis 1928 einen Gutsbezirk bildete.
Heute ist Schloss Schönhagen zentrales Bauwerk einer Rehabilititionsklinik.
Bekannte Schönhagener
- Christian Dietrich Claudius (* 18. März 1819 auf Gut Schönhagen; † 23.August 1907 in Altona), Medailleur, Großneffe des Dichters Matthias Claudius, Vater des Malers und Illustrators Wilhelm Ludwig Heinrich Claudius (1854–1942)[10]
- Carl Hilmers (* 1891 auf Gut Schönhagen; † 1978 in Hamburg),[11] Kunstmaler, Zeichner und Aquarellist vornehmlich von Küstenlandschaften[12]
Lage
Schloßstraße, 24398 Brodersby
Literatur
- Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie: Abhandlungen, Band 108, 1959, S. 323ff
- Henning Oldekop, Topographie des Herzogtums Schleswig, 1906
- Ernest Edward Friedrich Sauermann, Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-holstein: Kreis Eckernförde, Band 5 von Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein: Im Auftrage des Oberpräsidenten, Verwaltung des Provinzialverbandes, 1939
Einzelnachweise
- ↑ Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (Hg.): „Geschichte Schleswig-holsteins“, 1957, S. 342
- ↑ W. Lesser, „Topographie des Herzogtums Schleswig“, 1853, S. 85
- ↑ Hans Nicolai Andreas Jensen, „Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig “, 1841, S. 1378
- ↑ ebdt. S. 1370
- ↑ ebdt. S. 1402
- ↑ Eberhardt Schwalm, „Volksbewaffnung 1848-1850 in Schleswig-holstein: Vorarbeiten zu einer Psychologie und Soziologie der Schleswig-holsteinischen Erhebung“, 1961, S. 212
- ↑ C. F. Allen, Geschichte der dänischen Sprache im Herzogthum Schleswig oder Südjütland, 1858, S. 481f
- ↑ Ulrich Höhns, Heimat Formen: der Architekt Ernst Prinz (1878-1974), Husum 2005; Ernst Prinz, Erinnerungten eines Kieler Architekten, Ausgaben 1-2 von Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, 1970; Carl Meyer, Bauten, Innenräume und Möbel von Dipl.-Ing. Ernst Prinz, Architekt B.D.A. und D.W.B. in Kiel, 1916; Ernst Prinz, Ernst Prinz, ein schleswig-holsteinischer Baumeister, 1963; Ernst Prinz, Architekt B D A und D W B Dipl.-Ing. Ernst Prinz Kiel , 1930
- ↑ Gerhard Paul, Uwe Danker, Peter Wulf, Geschichtsumschlungen: sozial- und kulturgeschichtliches Lesebuch : Schleswig Holstein, 1848-1948, 1996, S. 184; vgl. Olaf Klose, „Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon“,Band 5, 1982, ISBN 9783529026454, S. 226; Schleswig-Holsteinischer Heimatbund, Schleswig-Holstein, Ausgaben 1-4; Ausgaben 6-12, 2006, S. 9
- ↑ Olaf Klose, in: „Schleswig-holsteinisches Biographisches Lexikon“, Band 3, 1970, S. 76
- ↑ Paul Pfisterer, Claire Pfisterer, „Signaturenlexikon“, 1998, ISBN 9783110149371, S. 845
- ↑ Werkverzeichnis: Carl Hilmers (1891-1978). Das graphische Werk. Holzschnitte - Linolschnitte - Lithographien - Radierungen. Schleswig 1982
Weblinks
54.63277777777810.025277777778Koordinaten: 54° 37′ 58″ N, 10° 1′ 31″ OKategorien:- Bauwerk im Kreis Rendsburg-Eckernförde
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- Brodersby (Schwansen)
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