- Schluss-s
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Das Schluss-s, Auslaut-s, runde s oder Ringel-s ist eine typographische Variante des Buchstabens „s“ (oder linguistisch gesagt: es ist eine stellungsbedingte allographische Variante des Schriftzeichens (Graphems) „s“). Es wird in den gebrochenen Schriften zur Kennzeichnung des Silbenendes (Auslaut) verwendet, während innerhalb einer Silbe (Inlaut) oder am Silbenanfang (Anlaut) ein langes s gesetzt wird. In den heute üblichen Antiqua-Schriften wird das lange s normalerweise durch ein rundes s ersetzt und die Kombination beider (ſs) meist durch ein ß.
Da im Deutschen das Phonem s am Wortende nie stimmhaft ausgesprochen wird, steht das Schluss-s immer für ein stimmloses („scharfes“) s (/s/). Zusammen mit der Ligatur ß („SZ“) gibt es also in den gebrochenen Schriften drei Lettern für das s. Aufgrund der graphischen Form wird das Schluss-s auch „rundes s“ genannt im Gegensatz zum von der Form her „langen s“.
In der griechischen Schrift gibt es eine ähnliche Regelung: Zu Wortbeginn oder innerhalb eines Wortes (auch am Silbenanfang!) wird σ geschrieben, am Wortende (aber nicht am Silbenende innerhalb eines Wortes) ς (hier müsste man eigentlich vom Schluss-Sigma sprechen). Beispiel: Κολοσσός Ῥόδioς Kolossós Rhódios ‚Koloss von Rhodos‘.
Nähere Erläuterungen zur Geschichte der verschiedenen Formen des kleinen s in den lateinischen Schriften siehe die Artikel s und langes s.
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