Schneckenlochhöhle

Schneckenlochhöhle
Schneckenlochhöhle
Lage: Gottesackergebiet Vorarlberg
Höhe: 1.270 m ü. A.
Geographische Lage: 47° 22′ 28″ N, 10° 4′ 5″ O47.37444444444410.0680555555561270Koordinaten: 47° 22′ 28″ N, 10° 4′ 5″ O
Schneckenlochhöhle (Vorarlberg)
Schneckenlochhöhle
Geologie: Schrattenkalk
Typ: Gesteinsgrenzhöhle
Gesamtlänge: 2550 mdep1
Niveaudifferenz: 164 mdep1

Die Schneckenlochhöhle, auch Schneckenloch, ist eine große Karsthöhle bei Schönenbach im österreichischen Bundesland Vorarlberg.

Sie befindet sich im Nordhang des Sevischrofen (1659 m), am westlichen Rand des Gottesackergebietes, in dem eine Vielzahl von Höhlen existiert, und ist sowohl die bekannteste als auch die längste Höhle Vorarlbergs, deren Gänge sich nur unter österreichischem Boden erstrecken. Der Eingang der Höhle liegt in einer Höhe von 1270 m über dem Meer, er befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Egg im Bregenzerwald. Der Name des Sevischrofens wird vom dort vorkommenden Sevenstrauch (Juniperus Sabina, Stinkwacholder) abgeleitet.

Obwohl die große Höhle seit langem bekannt ist und als erforscht gilt, werden immer wieder unbekannte Seitengänge entdeckt und erschlossen. Die Schneckenlochhöhle wurde um 1900 zum ersten Mal in einem Zeitungsartikel beschrieben, sie gilt seit 1955 als erdwissenschaftliches Naturdenkmal.

Die heute bekannte Gesamtlänge der Schneckenlochhöhle beträgt etwa 2550 m, der größte Höhenunterschied 164 m. Die Gesteinsgrenzhöhle bildete sich an der Basis des Schrattenkalkes, an der Grenze zu den wasserstauenden Drusbergschichten. Beide Gesteinsformationen gehören dem Helvetikum an. Die großräumigen, schichtfugengebundenen Gangteile verlaufen an dieser Gesteinsgrenze entlang.

Die Eingangshalle hinter dem riesigen Portal ist im Tageslicht begehbar, die inneren Teile der Karsthöhle nur mit künstlicher Beleuchtung. Der Boden der Höhle ist zum großen Teil mit Versturzblockwerk bedeckt, teilweise auch erdig, sandig und lehmig. Hallenartige Räume wechseln mit engen und niedrigen Gängen, an einigen Stellen finden sich Wassereintritte. Ein großer Hauptgang gabelt sich nach etwa 500 m in zwei Gangabschnitte, Ostgang und Nordostgang. Die großräumigen Höhlenteile sind durch Verbruchvorgänge gezeichnet.

Die Stelle des Höhleneinganges ist in den amtlichen topografischen Karten von Österreich (ÖK 50-BMN Blatt 112 Bezau, ÖK 25V-BMN Blatt 112 Bezau; ÖK 50-UTM Blatt 2219 Lech, ÖK 25V-UTM Blatt 2219-W Lech) und Bayern (TK 25 Blatt 8626 Hoher Ifen, TK 50 Blatt L 8726 Einödsbach im Allgäu, UK 50 L8 Allgäuer Alpen) eingetragen. Das Höhlenportal ist von Schönenbach aus zu sehen. Von hier aus ist die Höhle in etwa 1 1/2 Stunden Fußwanderung erreichbar. Die Befahrung der Hauptgänge der Schneckenlochhöhle erfordert 2 1/2 bis 3 Stunden. Eine Besichtigung ist nur mit Führer möglich

Ein früher vorhandener Tropfsteinschmuck ist weitgehend zerstört oder geplündert. Beim Eingang der Höhle befinden sich Informationstafeln mit einer Übersichtszeichnung.

Literatur

  • Hubert Trimmel: Das Schneckenloch (1270 m) bei Schönenbach. In: Vorarlberger Landesmuseumsverein (Hrsg.): Jahrbuch VLMV 1955. Bregenz 1956, S. 87-104
  • Walter Krieg: Das Schneckenloch – größte Höhle Vorarlbergs. In: Heimatbuch Egg. Bregenzerwald/Vorarlberg, Ruß, Bregenz 1974, S. 23-28
  • Walter Krieg: Das westliche Ifengebiet mit Schneckenloch und Löwenhöhle. In: Vorarlberger Landesmuseumsverein (Hrsg.): Karst und Höhlen in Vorarlberg, Bregenz 1988, S. 29-32
  • Richard Fumy u.a.: Die Höhlen des Gottesacker-Hochifen-Gebietes. In: Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher (Hrsg.): Karst und Höhle 2000/2001: Hochifen und Gottesacker, eine Karstlandschaft zwischen Bregenzer Wald und Allgäuer Alpen. München 2000, S. 89-158, ISSN 0342-2062

Weblinks und Quellen


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