- Schratten
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Eine Karre oder Schratte ist eine morphologische Kleinform, der Lösungsverwitterung im Karst, also in Kalk-, Dolomit-, Gips- und Salzgestein.
Inhaltsverzeichnis
Geologie und Vorkommen
Wo in früheren Erdzeiten - oder auch jetzt noch anhaltend - durch Niederschlagserosion relativ flache Gesteinsoberflächen bloß gelegt wurden, zeigen diese die für Oberflächen-Karst typischen mehr oder weniger fortgeschrittenen chemischen Lösungsverwitterungen.
Zur Erklärung von für Karst typischen Prozessen der Lösungsverwitterung vgl. die Stichworte Karst und Lösungsverwitterung.
Selbst an schwachen Hängen bilden sich oft scharf getrennte Rippen und Furchen (Rinnen-, Rillen-, Mäander-, Napf-, Röhren-, Loch- oder auch Schichtfugenkarre). Auch horizontal trennen sich in solchen Gegenden unter Umständen Platten durch Klüftung voneinander. Läuft man über das Plateau des Burren, wackelt etwa jede 25. Platte, weil sie sich von ihrer Auflage gelöst hat.
Bei diesen feinen Strukturen sind neben der chemischen Lösung auch Formen der physikalischen Erosion (z.B. Abspülung) durch das abrinnende Regen- und Schneeschmelzwasser von Bedeutung. Im Laufe erdgeschichtlicher Zeiträume schreiten diese Prozesse fort und tiefe Kluft- und Schichtfugenkarren bilden sich – auf größeren bloßliegenden Kalkoberflächen können ausgedehnte Karrenfelder ausgebildet sein.
Markante Erscheinungen dieser Art in relativ niedrigen Höhen finden sich in Irland (ab Meereshöhe), England (200-400m), dem französischen Jura (600-700m) und Südspanien (1000-1300m). In den Höhen der Alpen und der Dinarischen Gebirge (einschließlich Julische Alpen und Slowenien), kommen sie in allen Ländern dieser Gebirgsketten vor.
Opferkessel
Im Kalkgestein oder auf ebenen Oberflächen von Massengesteinen, die ihrer verwitterten Deckschicht beraubt wurden, können sich kessel-, napf- oder wannenartigen Karren (Verwitterungswannen) bilden, die sich mit Regenwasser füllen. Sie werden Opferkessel genannt, da die Vorstellung bestand, dass sie artifizieller Natur seien. Diese Windverwitterung (Deflation, air abrasion) lässt sich auf freien, ungeschützten Felsen beobachten.
Siehe auch
Burren, Irland. Malham Cove, Yorkshire Dales, England. Lapiaz, Frankreich. El Torcal de Antequera, Südspanien. Gottesacker (Kleinwalsertal); Schrattenkalk; Silberen, Alpen. Nationalpark Nördlicher Velebit, Dinarisches Gebirge.
Weblinks
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