- Schraubstollen
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Stollen an den Schuhen sind früher zylindrische, heute oft auch länglich geformte Profilzapfen unter der Schuhsohle von Sportschuhen, die auf weichem Untergrund (z. B. Wiese) besseren Halt vermitteln. Sie werden bei allen auf Rasen gespielten Sportarten wie Fußball, Rugby, American Football, Ultimate verwendet. Die Länge der Stollen ist meist reglementiert, um Verletzungen zu vermeiden (z. B. zu beobachten im Fußball, wenn Auswechselspieler dem Linienrichter vor dem Betreten des Platzes beide Schuhsohlen zeigen).
Im Freizeitbereich sind Stollen heute in den Schuh integriert, so dass ein Anschrauben und Auswechseln entfällt. Im Profibereich werden Wechselstollen oder Schraubstollen verwendet, so dass bei unterschiedlicher Platzbeschaffenheit Stollen verschiedener Längen und Materialien (Aluminium, Leder) verwendet werden können. Vermutlich wurde ein Patent für Schraubstollenschuhe von den Gebrüdern Adolf und Rudolf Dassler in den 1930er Jahren gemeinsam erworben. Die Entwicklung der Fußballschuhe mit den auswechselbaren Stollen begann bereits vor dem sogenannten „Wunder von Bern“. Die ersten serienreifen Schraubstollenschuhe stammten von Puma und wurden von Rudolf Dassler entwickelt. Im siegreichen Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Mai 1954 wurden sie von Hannover 96 eingesetzt. Der niederländische Frankreich-Profi Kees Rijvers überraschte seine neuen Mannschaftskollegen der AS Saint-Étienne sogar bereits im Sommer 1951 damit. Adolf Dassler, Gründer von Adidas, rüstete die deutsche Fußballnationalmannschaft mit Schraubstollenschuhen aus, die damit am 4. Juli 1954 im WM-Endspiel Ungarn sensationell mit 3:2 schlug.
Stollen, die länger als 16mm sind, sind nach den Fußballregeln nicht erlaubt.
Für Hartplätze verwendet man statt Stollenschuhen Nockenschuhe. Das Prinzip ist dasselbe, die Nocken sind in die Sohle integriert, im allgemeinen weicher und mehr in der Zahl. Im Bereich der Leichtathletik werden statt Stollen Spikes, d. h. anschraubbare Nägel verwendet, um ein Rutschen auf den Bahnen zu verhindern.
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