Schrecksenmeister

Schrecksenmeister

Der Schrecksenmeister ist ein Fantasy-Roman von Walter Moers, erschienen im August 2007. Es ist der fünfte der Zamonien-Romane. Wie auch schon in Ensel und Krete und Die Stadt der Träumenden Bücher gibt Moers auch hier vor, ausschließlich als Übersetzer eines zamonischen Werks von Hildegunst von Mythenmetz zu fungieren.

Der Roman wird auf der Titelseite als ein kulinarisches Märchen beschrieben. Kochen, Essen, Trinken und verwandte Tätigkeiten spielen eine große Rolle.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der Schrecksenmeister spielt in Sledwaya, der ungesundesten Stadt Zamoniens. Dort verliert ein „Krätzchen“ namens Echo seine Besitzerin. („Kratzen“ unterscheiden sich nur dadurch von Katzen, dass sie alle Sprachen aller Lebewesen sprechen sowie zwei Lebern und ein quasi perfektes Gedächtnis besitzen.) Da Echo bei den Bewohnern der Stadt keine Unterstützung findet, droht ihm der Hungertod. Succubius Eißpin, der von allen gefürchtete Stadtschrecksenmeister und geheime Herrscher über Sledwaya, schlägt ihm einen Pakt vor: Eißpin wird das Krätzchen bis zum nächsten Vollmond mit den raffiniertesten Leckereien mästen und darf es anschließend töten. Der Schrecksenmeister benötigt nämlich das in der Alchimie wertvolle Kratzenfett – welches zum Beispiel ein Perpetuum Mobile weitaus besser schmiert als herkömmliches Fett. Er darf es jedoch nur im Einvernehmen mit der betroffenen Kratze entnehmen, wenn es wirksam sein soll. In seiner Not willigt Echo ein. Jedoch hat der Schrecksenmeister nicht mit dem Überlebenswillen und dem Erfindungsreichtum des Krätzchens gerechnet.

Charaktere

  • Echo, das Krätzchen
  • Succubius Eißpin, Schrecksenmeister
  • Vlad, der Erste - Zweitausendvierhundertachtunddreißigste, Ledermäuse
  • Fjodor F. Fjodor, Einäugiger Schuhu
  • ein Gekochtes Gespenst
  • die Schneeweiße Witwe
  • das Goldene Eichhörnchen
  • Izanuela Anazazi, Schreckse
  • eine Unke

Intertextualität und Namensgebung

Der Schrecksenmeister stellt eine Bearbeitung der Novelle Spiegel, das Kätzchen von Gottfried Keller dar, der unter dem bereits aus der "Stadt der träumenden Bücher bekannten Anagramm Gofid Letterkerl als ursprünglicher Autor genannt wird. Abgesehen davon, dass der Inhalt des Romans, der bereits 1 1/2 Jahre vor Erscheinen des Buches durch den Verlag bekannt gemacht wurde, kaum von Kellers Novelle abweicht, hat der Autor auch die Namen der Figuren und des Handlungsortes nur dezent verschlüsselt. Gab es in "Die Stadt der Träumenden Bücher" noch ein spannendes Rätselspiel um die Anagramme, so sind in diesem Fall die originalen Vorbilder schnell und rein assoziativ zu erraten. Aus Seldwyla wird Sledwaya, und aus dem Hexenmeister Pineiß der Schrecksenmeister Eißpin. Aus Spiegel dem Kätzchen wird Echo das Krätzchen. Hieß Spiegel noch so, weil die Besitzerin meinte, in seinem Verhalten ihre Gefühle widergespiegelt zu sehen, spielt Moers auf die besondere Eigenschaft des Krätzchens an, im Gegensatz zu den Katzen sprechen zu können. Die Besitzerin war verwundert, dass Echo ihr wie ein Mensch antwortete, deshalb gab sie der Kratze ihren Namen.

Textausgaben

  • Der Schrecksenmeister, Piper-Verlag, München 2007. ISBN 3492049370. Gebundene Ausgabe
  • Der Schrecksenmeister, Hörbuch Hamburg 2008. ISBN 3899034074. Ungekürzte Hörbuch-Ausgabe; Sprecher: Andreas Fröhlich

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