Schreinemakers

Schreinemakers
Margarethe Schreinemakers 2008 während eines Benefiz-Konzerts in Köln

Margarethe Schreinemakers (* 27. Juli 1958 in Krefeld) ist eine deutsche Fernseh-Moderatorin. Ihre erfolgreichste Sendung war die Talkshow „Schreinemakers live“.

Inhaltsverzeichnis

Beruf

Schreinemakers studierte an der Universität Bonn Soziologie und schloss das Studium mit dem Diplom ab. Nach dem Studium begann sie ihre Arbeit als Reporterin für die Nachrichtenredaktion des WDR, bei dem sie später auch die Sendung „Aktuelle Stunde“ moderierte.[1] Der Durchbruch gelang ihr als Co-Moderatorin der Sendung Extratour. Nachdem diese 1988 abgesetzt worden war, moderierte Schreinemakers in der ARD die Sendungen Wortschätzchen und Chicita, die beide nicht erfolgreich wurden. Zwischen 1988 und 1991 war sie in 40 Sendungen der NDR Talk Show Co-Moderatorin.

1992 wechselte sie zum Privatsender Sat.1, bei dem sie die Talkshow „Schreinemakers live“ moderierte. Sie wurde dafür mit dem Bambi und der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Das Charakteristikum von "Schreinemakers live" war der Betroffenheitsjournalismus, der z.B. durch Interviews mit kranken Kindern und Small-Talk mit Prominenten gekennzeichnet war, mit dem Schreinmakers Einschaltquoten von zeitweise über 10 Millionen Zuschauern erreichte. Durch einen Schwerpunktwechsel ihrer Sendung hin zu Esoterik und Astrologie begannen auch die Einschaltquoten zu sinken. Während ihres Mutterschaftsurlaubs wurde sie 1996 zeitweise von Jörg Wontorra vertreten. Auch Reinhold Beckmann vertrat sie einmal bei einem krankheitsbedingten Ausfall.

1997 wechselte Schreinemakers zu RTL, wo sie ihre Show unter dem Titel „Schreinemakers TV“ für ein Jahr leicht verändert weiterführte, jedoch nicht an die vorherigen Erfolge anknüpfen konnte.

Nach dem Ende der Show moderierte sie die Sendung „Ein Herz für Kinder“ im Ersten und schließlich „Big Diet“ bei RTL 2. Beide Sendungen hatten nur mäßigen Erfolg. Nach einer darauf folgenden längeren Pause versuchte Schreinemakers am 5. Januar 2004 im Ersten mit dem Talk-Magazin „Schreinemakers“ ihre Rückkehr ins Fernsehen. Dieses Format wurde wegen schlechter Quoten ebenfalls abgesetzt.

Im Mai 2007 nahm Schreinemakers an der zweiten Staffel der RTL Show Let's Dance teil, schied jedoch in der dritten Folge aus.

Seit dem 25. April 2008 moderierte Schreinemakers die Sendung "Schreinemakers 01805-100232" bei 9Live innerhalb der Unterhaltungs- und Infofläche neun TV. Ende Juli 2008 beendete sie ihre Zusammenarbeit mit 9Live, da die Einschaltquoten schlechter gewesen seien als erwartet.[2]

Steueraffäre

Ab 1994 geriet Schreinemakers zunehmend wegen ihres Finanzgebarens in Kritik, zunächst wegen ihres steuerlich begründeten Umzugs nach Belgien. Kritiker warfen ihr in diesem Zusammenhang häufig Doppelmoral vor, zumal sie sich in ihrer damaligen Sendung stets als Mensch mit einem sozialen Gewissen präsentiert habe.

1996 kam es wegen einer Steueraffäre zum Eklat. Im Verdacht der Steuerhinterziehung stehend, vermutete Schreinemakers, dass es sich um eine Racheaktion des damaligen Bundesfinanzministers Theo Waigel handele, da sie dessen frühere Ehefrau einige Zeit zuvor in der Sendung auftreten ließ. Waigel bestritt diesen Vorwurf; auch Politiker anderer Parteien kritisierten ihr Verhalten. Da sie in der Öffentlichkeit zunehmend unter Druck geriet, kündigte sie an, das Thema in ihrer Sendung aufgreifen zu wollen. Der Sender Sat.1 lehnte dies allerdings ab und verlangte eine schriftliche Unterlassungserklärung. Außerdem drohte er damit, die Sendung gegebenenfalls abzubrechen.[3] Als sie sich am 22. August desselben Jahres während ihrer Sendung live dazu äußern wollte, brach Sat.1 - zum zweiten Mal in der deutschen TV-Geschichte (erstmalig war der BR Vorreiter, als er eine Sendung von Dieter Hildebrandt abbrach) - die laufende Live-Sendung tatsächlich ab, während der Beitrag anlief. Stattdessen verlas Moderator Ulrich Meyer eine Begründung von Sat.1, wonach es mit journalistischen Grundsätzen nicht vereinbar sei, private Probleme in der Sendung zu thematisieren.[4] Die Zusammenarbeit mit dem Sender bestand noch bis Ende 1996.

Laut Schreinemakers wurde das Steuerstrafverfahren „schuldlos eingestellt“.[1] Laut anderen Medienberichten erfolgte die Einstellung 1998 gegen eine Zahlung von einer Million D-Mark an karitative Einrichtungen.[5][6]

Familie

Schreinemakers war von 1986 bis 1988 mit Jürgen von der Lippe verheiratet. Seit 2001 lebte sie getrennt von ihrem zweiten Ehemann Werner Klumpe, einem Kölner Rechtsanwalt, den sie 1990 geheiratet hatte. 2007 wurde die Scheidung rechtskräftig.[7][8] Margarethe Schreinemakers ist Mutter von zwei Söhnen, Lukas und Kristoph.[8] Aktuell ist sie mit dem 13 Jahre jüngeren Jean-Marie Maus zusammen. [9]

Einzelnachweise

  1. a b Margarethe Schreinemakers, Moderatorin, Tagesspiegel, 5. Januar 2004
  2. ddp, Schlechte Quoten: Aus für Schreinemakers bei 9Live, unterhaltung.de.msn.com, 30. Juli 2008; Interview: Neun Live plant momentan keine weitere Zusammenarbeit mit Schreinemakers, digitalfernsehen.de, 4. August 2008.
  3. Schreinemakers immer stärker unter Druck, Rhein-Zeitung, 18. August 1996
  4. Schreinemakers macht weiter bei SAT1, Rhein-Zeitung, 24. August 1998
  5. RTL: Vergleich mit Schreinemakers, dpa, 28. Juli 1999
  6. Tannenzapfen im Bauch, Berliner Zeitung, 5. November 1998
  7. Schreinemakers: Heimliche Scheidung, bild.de, 29. Juni 2007
  8. a b Teurer Spaß für Schreinemakers, Netzeitung, 30. Juni 2007
  9. Newsmeldung auf Bild.de

Weblinks


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