Schrumpfniere

Schrumpfniere

Die Schrumpfniere (Nephrozirrhose) ist der Endzustand vieler Nierenparenchymerkrankungen (Umwandlung von Nephronen in Binde- bzw. Narbengewebe) und in der Regel mit dem fast vollständigen Funktionsverlust des Organs verbunden. Geschieht dies einseitig, kann die andere Niere durch Hypertrophie die Funktion des ausgefallenen Organs mitübernehmen. Bei beidseitiger Schrumpfniere besteht eine Niereninsuffizienz.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Pathologie

Makroskopisch ist das Organ deutlich verkleinert (Organgewicht <80 g, normal >150 g) und hat eine unregelmäßige Oberfläche durch Glomerulosklerose. Histologisch findet man in der Regel eine Verödung der Glomerula, interstitielle Fibrosen, Tubulus-Atrophie, Zysten und unregelmäßige entzündliche Infiltrate. Außerdem finden sich häufig gutartige Nierentumore.

Diagnostik

  • Nierenfunktion:
Abschätzen der Nierenfunktion durch Bestimmung von Harnvolumen, Harnzusammensetzung (Zellen, Proteine wie z. B. Albumin etc.), Harnstoff, Kreatinin, Kreatinin-Clearance uvm.
Kann die Ursache der Schrumpfnieren klären und durch dann einsetzende spezifische Therapie die Nierenrestfunktion erhalten. Bei kompletter Schrumpfniere jedoch nicht immer sinnvoll, da die Grunderkrankung oft nicht mehr zu erkennen ist.

Komplikationen

  • Niereninsuffizienz:
Überschreitet der Funktionsverlust der Nieren eine gewisse Schwelle, so reichern sich harnpflichtige Substanzen im Blut an (Urämie). Therapeutisch ist dann die Hämodialyse bzw. eine Nierentransplantation notwendig.
Erhöhung des Blutdrucks über das sog. Renin-Angiotensin-System (kann Entfernung der Schrumpfnieren notwendig machen).

Siehe auch

Diurese, Anurie, chronisches Nierenversagen

Weblinks

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