Schwedenprozession

Schwedenprozession

Die Schwedenprozession ist ein Brauch in den drei Städten Kronach, Überlingen und Weismain im Gedenken an erfolgreich widerstandene Belagerungen durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg.

Kronach

In Kronach findet seit 1634 jährlich, am Sonntag nach Fronleichnam, eine Schwedenprozession statt. Den Anfang bildet eine Eucharistiefeier in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer 50.24010311.323857, danach begibt man sich auf den vier Stationen umfassenden Prozessionsweg durch die Stadt zur Festung Rosenberg und zurück. An den einzelnen Stationen werden zu diesen Ereignissen Altäre aufgebaut, teilweise mit Blumenteppichen vor den Altären. Eine Besonderheit der Kronacher Schwedenprozession ist, dass die Frauen als Ehrung für ihre Tapferkeit bei der Verteidigung der Stadt gegen die Schweden den Männern voranschreiten.

Station Ort Koordinaten
1 Ehrenmal am Fuß der Festung Rosenberg Lage50.24357211.326765
2 Bastion St. Lothar der Festung Lage50.24543511.328825
3 Schwedenlinde auf der Festung Lage50.24392511.328186
4 Ehrensäule auf dem Melchior-Otto-Platz Lage50.24058411.324278

Überlingen

In Überlingen finden seit 1634 zweimal jährlich Schwedenprozessionen statt. Diese sind nicht an feste Kalenderdaten gebunden, sondern finden jeweils Anfang Mai und Juli (immer sonntags) statt. Nur zu diesen beiden Prozessionen werden die „Schwedenmadonna“ und andere wertvolle Prozessionsstücke aus der Schatzkammer des Münsters St. Nikolaus geholt und die gesamte Prozession über von Ministranten und Pfadfindern aus Überlingen mitgetragen.

Den Anfang bildet ein Hochamt im Münster St. Nikolaus, danach begibt man sich bei trockenem Wetter auf einen Rundweg durch die Stadt mit sechs Altären der „Nachbarschaften“ als Stationen, bei nasser Witterung auf einen Rundweg zu den verschiedenen Altären im Münster. An den einzelnen Stationen werden zu diesen Ereignissen – teilweise mit Blumenteppichen verzierte – Altäre in den Straßen aufgebaut. Nach gemeinsamem Gebet und der Wandlung erschallen jeweils drei laute Kanonenschüsse, die an die Belagerung durch die Schweden erinnern.

Die Prozessionsgemeinschaft, die den Rundweg bestreitet, besteht aus der „Schwedenmadonna“, anderen Heiligen (als Figuren), dem „Allerheiligsten“ (Jesus Christus in der Form einer Hostie), den jährlichen Kommunionskindern der Stadt, den Stadt- und Pfarrgemeinderäten, der örtlichen Stadtkapelle sowie der gesamten Kirchengemeinde.

Jedes Jahr erweitern die „Schwertletänzer“ die im Juli stattfindende Prozession und führen im Anschluss an die Prozession den „Schwertletanz“ auf dem Münsterplatz und auf der Hofstatt auf.

Station Ort (trockene Witterung)
1 Franziskanerkirche
2 Jodokkapelle
3 Friedhof/Wiestorschule
4 Marienbrunnen beim Museum
5 Münsterplatz
6 Münster St. Nikolaus

Quellen


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