- Schwedentrunk
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Der Schwedentrunk war eine während des Dreißigjährigen Krieges häufig angewandte Foltermethode.
Beschreibung
Bei dieser Foltermethode wurde den Opfern Jauche oder Wasser, oft auch vermischt mit Urin, Kot und Schmutzwasser, über einen Eimer oder Trichter direkt in den Mund eingeführt. Neben den dadurch erregten Ekel und Abscheu sowie der Möglichkeit bakterieller Infektionen verursachte der Schwedentrunk Erstickungsängste sowie starke Magen- und Bauchschmerzen. Auch verätzte die stark säurehaltige Jauche die Speiseröhre des Opfers. Das regelmäßige Eindringen von Flüssigkeit und Feststoffen über die Luftröhre in die Lungen mit der Folge einer in der Regel tödlichen Pneumonie ist bei den Umständen solcher Folterungen stark anzunehmen. Die Qualen konnten dadurch verstärkt werden, dass der Bauch mit Brettern zusammengepresst wurde oder die Folterer auf dem Bauch des Opfers herumsprangen und trampelten.
Vorkommen
Die Anwendung dieser Methode durch Söldner des schwedischen Heeres war namensgebend, sie wurde aber auch von der Soldateska anderer Truppen und plündernden Marodeuren praktiziert.
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen beschrieb die Methode in seinem zeitgenössischen Roman Der abenteuerliche Simplicissimus (I. Buch, IV. Kapitel) folgendermaßen:
„Den Knecht legten sie gebunden auf die Erd, stecketen ihm ein Sperrholz ins Maul, und schütteten ihm einen Melkkübel voll garstig Mistlachenwasser in Leib, das nenneten sie ein Schwedischen Trunk.“
Siehe auch
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