Schweizer Viertel Berlin-Lichterfelde

Das Schweizer Viertel in Berlin ist eine Berliner Ortslage im Ortsteil Lichterfelde des Bezirks Steglitz-Zehlendorf.

Straßenschilder im Schweizer Viertel

Johann Anton Wilhelm von Carstenn, Planer und Architekt dieser Gegend, hatte die unmittelbare Umgebung der Kadettenanstalt für einfachere Gebäude für das Personal der Anstalt vorgesehen. Dadurch sollte eine räumliche Trennung zu der weiter nördlich liegenden Villenkolonie Lichterfelde-West erreicht werden, in der ein Großteil der Offiziere lebte. Die Bebauung stocke allerdings und bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entstanden nur wenige gründerzeitliche Mietblocks. Eine verstärkte Bebauung setzte dann in den 1920er-Jahren ein, mit zeittypischen Siedlungshäusern. Die zunächst nummerierten Straßen wurden im Zuge der Bebauung benannt und erhielten Namen von Schweizer Städten wie Bern, Basel, Thun, Murten, Brig, Altdorf, Brienz, Zürich, Luzern, Appenzell oder Aarau.

Das Viertel wurde in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis Anfang der 1990er-Jahre stark durch die Kasernen der Alliierten (Andrew Barracks) – insbesondere der dort lebenden Soldaten – geprägt. Nach dem Abzug der Alliierten 1994 wurde das freigewordene Kasernengelände in Bauland für kleine Stadtvillen und Reihenhäuser sowie ein Einkaufszentrum an der Goerzallee umgewandelt. Ehemals durch die Kasernen unterbrochene Straßen (z. B. die Altdorfer Straße) wurden geöffnet und durch neue Querstraßen ergänzt.

Das Schweizer Viertel im Bezirk Reinickendorf

Neben dem Schweizer Viertel im Bezirk Steglitz-Zehlendorf gibt es ein gleichnamiges Viertel in Berlin-Reinickendorf, auch Weiße Stadt genannt. Sie wurde im Juli 2008 als eine von sechs „Siedlungen der Berliner Moderne“ in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

52.42665805555613.2972761111117Koordinaten: 52° 25′ 36″ N, 13° 17′ 50″ O