Schweißhund

Schweißhund

Schweißhunde (Jägersprache: schweißen = bluten) sind Jagdhunde, die darauf spezialisiert sind, verletztes, blutendes Schalenwild im Rahmen der Nachsuche zu suchen und zu stellen. Die FCI listet diese Hunde in der Gruppe 6, Sektion 2. Von den Jagdverbänden für die Nachsuche regelmäßig anerkannte Rassen sind heute der Hannoversche Schweißhund (HSH), der Bayerische Gebirgsschweißhund (BGS) und die Alpenländische Dachsbracke (ADB). Die Zucht der Hannoverschen Schweißhunde ist bis in das 15. Jahrhundert zurück nachweisbar.

Ein Schweißhund zeichnet sich durch einen ungewöhnlich guten Geruchssinn, Ruhe, Wesensfestigkeit und Finderwillen aus. Ein ausgebildeter Schweißhund ist beispielsweise in der Lage, am Folgetag nach der Verletzung bei regnerischem Wetter das Wild nach stundenlanger Suche in mehreren Kilometern Entfernung zu finden und stellen.

Schweißhunde und ihre Hundeführer sind Spezialisten, die gerade für schwierige oder voraussichtlich lange Nachsuchen erforderlich werden. Da die Leistung der Schweißhunde nur durch häufigen Nachsucheneinsatz und Training erhalten werden kann, sind gute Hunde selten und teuer. Die Masse der Jagdpächter könnte kaum den hohen persönlichen Einsatz für die Schweißhundeausbildung und Führung erbringen. Die Schweißhundeführer sind daher bei den Landesjagdverbänden, den lokalen Jägervereinigungen und den unteren Jagdbehörden registriert, damit die Jägerschaft gegebenenfalls Hilfe bei einer nahegelegenen Schweißhundstation erbitten kann.

Neben den erwähnten Schweißhundrassen werden in der jagdlichen Praxis gelegentlich auch Dackel und einige andere Hunde, auch Mischlinge, auf der Schweißfährte ausgebildet und bei der Nachsuche eingesetzt.

Das Fach Nachsuche ist, wenn auch nicht im gleichen Umfang wie bei den Verbandsprüfungen der Schweißhunde, Bestandteil der für jeden anerkannten Jagdhund obligatorischen Brauchbarkeitsprüfung (BP), früher JEP (Jagdeignungsprüfung).

Literatur

  • Walter Frevert, Karl Bergien, Wolfgang Bruchmüller: Die Führung des Schweißhundes. Ausbildung und Einsatz des Jagdhundes auf der Wundfährte am Beispiel des Hannoverschen Schweißhundes. 7., aktualisierte Auflage (aktualisierte Neuausgabe). Kosmos, Stuttgart 2000, 143 S., ISBN 3-440-08253-9
  • KGBS Der Bayrische Gebirgsschweißhund, Brigitte Wütscher e.a., Verlag J. Neudamm-Neudamm AG, Melsungen 2006 ISBN 3-7888-1029-7
  • Hans-Joachim Borngräber: "Die Schweißarbeit und die Einarbeitung mit dem Fährtenschuh"; Kosmos Verlag Stuttgart; ISBN 978-3-440-09914-8

Weblinks

 Commons: Schweißhunde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • Schweißhund — Schweiß|hund (Jägersprache) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Hannoverscher Schweißhund — FCI Standard Nr. 213 …   Deutsch Wikipedia

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