Schwerinsburg (Windhoek)

Schwerinsburg (Windhoek)
Schwerinsburg
Schwerinsburg

Schwerinsburg

Entstehungszeit: 1890-1913
Burgentyp: Gipfelburg
Erhaltungszustand: erhalten
Geographische Lage 22° 34′ 24″ S, 17° 5′ 33″ O-22.57333333333317.09251659Koordinaten: 22° 34′ 24″ S, 17° 5′ 33″ O
Höhe: 1.659 m ü. NHN
Schwerinsburg (Namibia)
Schwerinsburg

Die Schwerinsburg ist die größte der drei Burgen von Windhoek und befindet sich auf einem Bergrücken im Windhoeker Stadtteil Luxushügel.

Ihre Entstehungsgeschichte beginnt 1890, als an ihrer heutigen Stelle Curt von François aus Sicherheitsgründen einen Signalturm errichten ließ, um Windhoek und Klein-Windhoek zu verbinden. Der Signalturm bestand nur aus aufgemauerten Lehmsteinen mit einem Strohdach und Steinschanzen mit Schießscharten, und so war es nicht verwunderlich, dass er 1894 nach dem Ende der Witbooi-Kriege verfiel.

Rudolf Moeller eröffnete kurze Zeit später in der Ruine eine Bierschänke und Gaststätte.

In den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts ließ er seine Gaststätte von dem aus Deutschland stammenden Architekten Wilhelm Sander zu einer „Schloss Ruine“ umbauen. Die alten Steinmauern wurden mit Lehm verputzt und so in die Ruine integriert. Außerdem wurde ein hoher runder zinnenbekrönter Turm errichtet. Im Inneren der Gaststätte wurden Rundbögen eingesetzt und die Wände vom Windhoeker Maler Erich Mayer mit Wandmalereien und humorvollen Sinnessprüchen bemalt. Die Burgruinengaststätte wurde auf den Namen „Sperlingslust“ getauft.

"Sperlingslust" um 1910

Doch auch das sollte nicht lange so bleiben. 1904/1905 während des Hereroaufstandes wurde der Turm der Gaststätte „Sperlingslust“ für kurze Zeit wieder als Wachposten benutzt. Doch wegen mangelnden Gebrauchs wurde er wieder an eine Privatperson verkauft, die dort wiederum eine Gaststätte eröffnete. Diese florierte nicht lange und so kam schließlich das gesamte Anwesen im Jahr 1913 in den Besitz des Hans Bogislav Graf von Schwerin. Dieser beauftragte noch im selben Jahr, beeindruckt von der Aussicht über das weite Tal, den damaligen Stararchitekten Wilhelm Sander, den Erbauer der „Sperlingslust“, diese in ein romantisches Schloss umzubauen.

Eine Besonderheit der Burg ist ein 104 m tiefes Bohrloch im Burghof, welches der Graf in den Boden bohren ließ, um dort auf Wasser zu stoßen. In Erinnerung an das 1721 erbaute Familienschloss „Schwerinsburg“ in Vorpommern (heute ein Ortsteil der Gemeinde Ducherow), in dem er aufwuchs, benannte er die Burg ebenfalls so.

Momentan ist sie Wohnsitz des italienischen Botschafters in Namibia.

Siehe auch

Weblinks


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