- Schwäbisches Schützenmuseum
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Das Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren, einem Ortsteil von Kronburg liegt 10 km südlich von Memmingen im Illertal. Es zählt zu den älteren Freilichtmuseen in Deutschland. 1955 war es das erste dieser Art im Süden der Bundesrepublik. Träger ist ein kommunaler Zweckverband, dem der Bezirk Schwaben, der Landkreis Unterallgäu und der Verein Heimatdienst Illertal angehören.
Inhaltsverzeichnis
Gebäude und Kulturgüter
Das Museum hat über 30 Häuser in seinem Fundus, die einen Einblick in die Baugeschichte und die verschiedenen Haustypen der Region gewähren. Auf dem Gelände im Ortsteil Illerbeuren der Gemeinde Kronburg sind Häuser und Höfe vom 17. bis in das 20. Jahrhundert aus dem bayerischen Schwaben für die Nachwelt erhalten. Auch Handwerksstätten und frühe technische Bauten aus dem Gebiet zwischen Iller und Lech werden präsentiert.
Die Gebäude beherbergen früher zum Wohnen und Wirtschaften gebrauchtes Interieur. Sowohl in einzelnen Häusern wie in separaten Gebäuden befassen sich Spezialsammlungen und Ausstellungen mit verwandten Themen:
- Wagen und Schlitten vom Lande sind im Zehentstadel aus Krugzell gesammelt.
- Das Landleben in der Zeit vor den 1950er Jahren wird im Neubauerhof unter Rücksichtnahme auf die Zeitgeschichte dokumentiert.
- Das Schwäbische Schützenmuseum, das dem Bauernhofmuseum angegliedert ist, zeigt in einer Fülle Tausender Gegenstände Dinge aus der traditionsreichen Geschichte des Schützenwesens im Regierungsbezirk Schwaben.
- Alte Grabkreuze stehen im Bereich der im Museum wieder originalgetreu aufgebauten Kapelle.
- neu eröffnet wurde eine Landmaschinenausstellung mit rund 1000 m² Ausstellungsfläche, auf der Traktoren der regionalen Firmen Fendt (Marktoberdorf), Osterrieder (Lautrach), Mengele (Günzburg), Dechentreiter (Bäumenheim) sowie Epple und Buxbaum aus Augsburg zu sehen sind. Neben Maschinen der Ackerbearbeitung und der technischen Hilfsmittel für Heuernte und -trocknung sind auch Miststreuer, Güllewagen und Melkmaschinen vorhanden. Auch der Prototyp des vom Schmiedemeister Josef Maugg aus Böhen bei Memmingen hergestellte Kreiselheuer aus dem Jahre 1959 ist ausgestellt.
Man kann Hafner arbeiten sehen und ihre Erzeugnisse kaufen.
Tiere
Das Bauernhofmuseum hält alte Haustierrassen, um seinen Besuchern einen Eindruck von der Tierwelt auf dem alten Bauernhof zu geben. Im Herbst 2000 konnte das Schwäbische Bauernhofmuseum ein paar Zaupelschafe, eine in Deutschland ausgestorbenen Rasse, aus Ungarn einführen. Im frühen 18. Jahrhundert gelangten Zaupelschafe mit schwäbischen Auswanderern nach Ungarn. Heutzutage gibt es auch dort nur mehr einen einzigen Züchter, von dem das Museum ein paar Exemplare erhalten konnte. Somit sind die Tiere fast 300 Jahre nach ihrer Ausreise in ihre angestammte Heimat zurückgekehrt. Die Oberländer Noriker (Oberländer Kaltblut) verdanken ihren Namen der ehemaligen römischen Provinz Noricum, dem heutigen Kärnten. Die edlen, mittel schweren Kaltblüter werden erstmals in einem bischöflichen Erlass von 1565 erwähnt. Der geduldige Oberländer Noriker wird in alpinen Regionen zur Bewirtschaftung von Steilflächen, in der Waldnutzung als Rückepferd, außerdem natürlich als Gespannpferd eingesetzt.
Das robuste Schwäbisch-Hällische Schwein stammt vom keltisch-germanischen Schwein ab. Da Hals, Beckengegend, Oberschenkel, Schwanz und vor allem der Kopf schwarz gefärbt sind, werden die Tiere auch als »Mohrenköpfe« bezeichnet. In der Bundesrepublik gibt es heutzutage ca. 150 eingetragene Zuchtsauen und 15 Eber.
Über Jahrhunderte hinweg war das Allgäuer Original Braunvieh im Voralpen- und Alpengebiet verbreitet. Mittlerweile befindet sich das Allgäuer Original Braunvieh auf der Liste der stark vom Aussterben bedrohten Rinder in Bayern. Seit 1995 nimmt sich ein Zuchtverein der Erhaltung dieser Rasse an.
Das Augsburger Huhn ist die einzige bayerische Hühnerrasse. Sie wurde um 1880 in der Augsburger Gegend aus italienischen Lamotta- und französischen La Fleche-Hühnern gekreuzt. Das schwarz glänzende, grünlich schimmernde Augsburger Huhn trägt als besonderes Merkmal einen Becher- oder Kronenkamm (früher: Augsburger Kamm). Diese Rasse gilt heute als extrem gefährdet; 2002 zählte man nur noch etwa 120 Tiere.
Pflanzen
Der Bauer, der heute Getreide anbaut, sät nicht mehr den Weizen, den noch sein Großvater kultivierte. Die Bohnen, die wir heute im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt kaufen, sind in den meisten Fällen nicht mehr die Sorte, die vor weniger als 50 Jahren noch gebräuchlich war. Und will man eine Apfelsorte sehen, die schon vor 150 Jahren den Kindern schmeckte, bleibt nichts anderes als der Weg ins Museum. Das Bauernhofmuseum zeigt auf seinem Gelände nicht nur eingerichtete Häuser, sondern baut auch alte Kulturpflanzensorten an. In der Baugruppe Mittelschwaben ist ein Bereich dem Anbau von – vorwiegend - Getreide vorbehalten. Die Äcker werden nach der verbesserten Dreifelderwirtschaft bestellt.
Die zu den Häusern gehörenden Bauerngärten bilden für viele Besucher einen großen Anziehungspunkt. Denn hier ist zu sehen, in welcher Vielfalt und Mischung (Gemüse, Blumen, Heilkräuter) diese kleinen Reiche gepflegt und gehegt wurden. Um auf die einstige Sortenvielfalt bei den Kulturpflanzen aufmerksam zu machen, entstand im Museum das Projekt »Kulturpflanze des Jahres im Bauernhofmuseum«. In verschiedenen Jahren wird eine Pflanzensorte (bislang Allium, Hülsenfrüchte, Kohl und Rüben, Tomaten) in etwa sechzig überwiegend älteren Sorten angebaut und erläutert. Dazu erscheint jeweils ein Buch, das alles Wissenswerte von der Kulturgeschichte über Bauernregeln bis hin zu Anbauanleitungen und Kochrezepten enthält.
Was das Bier für die Bayern war, war der Most für Schwaben. Gewonnen aus Äpfeln und Birnen erfrischte er Generationen von Bauern - heute ist er fast nur noch ein Getränk von Liebhabern. Die Obstbäume säumten einst die Straßen, an den Ortsrändern befanden sich die Obstwiesen. Aber nicht nur die Obstbäume sind' weniger geworden, auch viele Sorten sind in Vergessenheit geraten. Das Bauernhofmuseum pflanzt im Rahmen der Museumserweiterung immer wieder solche Obstsorten, die bereits vor hundert Jahren bekannt waren und gepflanzt wurden.
Schwäbisches Schützenmuseum
Zu besichtigen sind auf zwei Etagen historische Sachgüter vor allem schwäbischer Schützen, Schützenvereine und Schützengesellschaften. Die Entstehungszeit der Objekte reicht vom ausgehenden Mittelalter bis ins ausgehende 20. Jahrhundert. So stammt die älteste der wertvollen Schützenscheiben aus der ehemals reichsunmittelbaren Stadt Memmingen aus dem Jahr 1508, moderne Präzisions-Sportwaffen aus der jüngsten nacholympischen Schützengeschichte. Die Ausstellung belegt die technische Entwicklung der Feuerwaffen von der Luntenschlossmuskete aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges über Steinschloss- und Perkussionsschlossmechanik bis zu den halbautomatischen und automatischen Mehrladewaffen, zeigt Exemplare aus der Gattung der Kaltwaffen - Turnierbögen und Armbrüste - und räumt dem Aufschwung des Luftdrucksports der Nachkriegszeit breiten Raum ein.
Brauchtum und Traditionsbewusstsein im Schießsport werden in vielen Exponaten dokumentiert. Zu sehen sind historische Schützenfahnen und Standarten, Ehrenscheiben, Pokale, Schützenketten, Medaillen und andere Fest- und Ehrenzeichen in großer Zahl. Komplettiert wird die Schausammlung mit Schießstandanlagen, Gerätschaften zur Munitionsherstellung und Trefferauswertung sowie vielen historischen Dokumenten.
Siehe auch:
Weblinks
47.903210.1245Koordinaten: 47° 54′ 12″ N, 10° 7′ 28″ O
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