- Scilitanische Märtyrer
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Die Scilitanischen Märtyrer ist eine Gruppe von Christen, die am 17. Juli 180 n. Chr. in Karthago wegen ihres christlichen Glaubens hingerichtet wurden. Der erhaltene Märtyrerbericht (Passio sanctorum scilitanorum) ist eines der ältesten Zeugnisse der Kirche im römischen „Africa“ und das älteste christliche Dokument in lateinischer Sprache.
Zwei der Märtyrer – Nartzalus und Cittinus – tragen einheimische, d. h. punische oder berbersprachliche Namen, die Übrigen tragen römische Namen. Wortführer der Gruppe ist Speratus. Das Verhör wird von dem römischen Proconsul Publius Vigellius Saturninus geführt. Zu der Gruppe gehören auch mehrere Frauen. Alle Mitglieder der Gruppe sind Laien (d. h. nicht Geistliche). Zahl (11 bis 13) und Namen der Märtyrer weichen in den verschiedenen Überlieferungen leicht voneinander ab.
Der heute nicht mehr eindeutig zu identifizierende Ort „Scilium“ (oder „Scillium“) liegt in der römischen Provinz Numidia oder in der Provinz „Africa proconsularis“ (wohl im heutigen Tunesien). Das Martyrium der Scilitanischen Märtyrer wird von Tertullian erwähnt (Ad Scapulam 3, 4), sowie mehrfach von Augustinus, der ihre Verehrung in Karthago bezeugt.
Die „Passio Sanctorum Scilitanorum“ ist stark dem literarischen Genus des Gerichtsprotokolls angelehnt, doch ist der Märtyrerbericht ohne Zweifel christlich überarbeitet. Gleichwohl stellt er ein wertvolles historisches Zeugnis dar. Bemerkenswert ist etwa, dass keine Folter erwähnt wird, wie dies sonst regelmäßig Teil der Passionsberichte ist. Die Erwähnung von Schriften des Paulus stellt ein frühes Zeugnis für die lateinische Übersetzung der Paulusbriefe dar.
In der Römisch-katholischen Kirche wird am 17. Juli das Fest der Scilitanischen Märtyrer gefeiert.
Literatur
- Ekkart Sauser: Scilitanische Märtyrer. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-058-1, Sp. 1246–1247.
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