Scorpene-Klasse

Scorpene-Klasse
Scorpène-Klasse
Armada de Chile Malaysische Marine
Tunku Abdul Rahman in Lorient bei einer Erprobungsfahrt im März 2008
Allgemeine Daten
Schiffstyp: U-Boot
Marine:
Hersteller: DCNS & Navantia
Einheiten: 2 (1 in Erprobung, weitere im Bau, bestellt oder geplant)
Technische Daten
Besatzung: 31 Mann
Verdrängung:
  • aufgetaucht: 1550 ts
  • getaucht: 1700 ts
Länge: 66,4 m
Breite: 6,2 m
Tiefgang: 5,5 m
Geschwindigkeit:
  • aufgetaucht: 12 kn (22 km/h)
  • getaucht: >20 kn (37 km/h)
Fahrbereich:
  • aufgetaucht: 6500 NM (12000 km)
  • getaucht: 550 NM (1020 km)
Tauchtiefe: > 300 m
Bewaffnung
Torpedorohre:

Die Scorpène-Klasse ist eine Schiffsklasse von konventionell diesel-elektrisch angetriebenen U-Booten. Die Konstruktion ist ein gemeinsamer Entwurf des französischen Rüstungskonzerns DCN und des spanischen Rüstungskonzerns Navantia. Die U-Boote sind exklusiv für den Export vorgesehen und werden weder von der spanischen noch der französischen Marine eingesetzt.

Chile ist bisher der einzige Nutzer und betreibt zwei Einheiten. Malaysia hat zwei U-Boote der Klasse bestellt, die zurzeit gebaut und voraussichtlich 2009 in Dienst gestellt werden. Indien plant den Einsatz von sechs Scorpène-Booten, die in Lizenz gebaut werden sollen.

Auch Venezuela zeigte zwischenzeitlich Interesse an einem Kauf, hat sich aber nach neuesten Meldungen inzwischen für die russische Kilo-Klasse entschieden.[1]

Inhaltsverzeichnis

Konstruktive Merkmale

Die Scorpène-Klasse wurde aus der Agosta-Klasse weiterentwickelt. Bei der Konstruktion wurden aber auch Entwicklungen der aktuellen französischen Atom-U-Boote, wie z.B. die Stahllegierung des Rumpfes, genutzt.

Der modulare Entwurf sieht drei Bauformen vor. Zusätzlich zum Basis-Konzept wird ein größeres Modell, welches mit dem außenluftunabhängigen MESMA-Antrieb ausgestattet ist, angeboten. U-Boote mit diesem Antrieb sollen ohne Einsatz des Schnorchels drei- bis viermal länger als die Boote der Basis-Variante unter Wasser operieren können. Als kostengünstige Alternative zur Grundversion wird als dritte Variante eine kleinere und leistungsschwächere Version angeboten.

Bisher wurde nur die Basisversion gebaut und ausgeliefert. Indien plant den Bau von drei MESMA-Booten.[2]

Geplante Varianten
Basis-Version MESMA-Version Kompakt-Version
Länge: 66,4 m 76,2 m 59,4 m
Verdrängung (über Wasser): 1,700 ts 2000 ts 1450 ts
Geschwindigkeit (unter Wasser): >20 kn >20 kn >14 kn
Tauchtiefe: >300 m >300 m >200 m
Besatzung: 30 Mann 30 Mann 22 Mann
Seeausdauer: 50 Tage 50 Tage 45 Tage

Boote der Klasse

Chilenische Marine

Am 18. Dezember 1997 beauftragte die chilenische Regierung den Bau zweier U-Boote der neuen Klasse. Die Neubauten ersetzten die veraltete Boote der Oberon-Klasse. Das erste Boot wurde am 23. Oktober 2003 zu Wasser gelassen und am 1. November auf den Namen O’Higgins getauft. Bernardo O’Higgins war ein General im chilenischen Unabhängigkeitskrieg und ein wichtiger Wegbereiter der chilenischen Marine.[3][4] 2004 lief die zweite Einheit vom Stapel, wurde ebenfalls nach einem chilenischen Nationalhelden des Unabhängigkeitskrieges benannt und 2006 in Dienst gestellt.

                                                       Stapellauf              Indienststellung    
O’Higgins (Q 279) 23. Oktober 2003 9. September 2005
Carrera (Q 280) 24. November 2004 20. Juli 2006

Malaysische Marine

Am 5. Juni 2002 gab die malaysische Regierung den Bau von zwei U-Booten der Scorpène-Klasse in Auftrag. Die Einheiten werden nach den ersten beiden Premierministern des Landes, Tunku Abdul Rahman (*1903 †1990) und Tun Abdul Razak (*1922 †1976) benannt.[5][6] Zeitgleich mit dem Bau werden malaysische Besatzungen ausgebildet, um sie bei der voraussichtlichen Indienststellung im Laufe des Jahres 2009 sofort einsetzen zu können. Da die malaysische Marine zuvor über kein einziges U-Boot verfügte, wurde die 2005 bereits stillgelegte französische Ouessant, ein Boot der Agosta-Klasse, reaktiviert und als Schulschiff an Malaysia verleast.[7]

                                                       Stapellauf              Indienststellung    
Tunku Abdul Rahman 23. Oktober 2007 geplant Januar 2009
Tun Abdul Razak geplant Oktober 2009

Indische Marine

Am 7. Oktober 2005 wurde in Delhi ein Vertrag über den Bau von sechs U-Booten unterzeichnet. Die U-Boote werden als Lizenzbau bei Mazagon Dock Ltd. in Mumbai gebaut. Das Rüstungsprojekt hat einen Wert von 3,5 Mrd. $ und soll die veralteten indischen U-Boote der sowjetischen Foxtrot-Klasse ersetzen. Für den Bau der U-Boote ist ein Zeitraum von 12 Jahren vorgesehen, wobei die letzten drei Einheiten mit MESMA-Antrieben ausgestattet werden sollen.[2] Die Indienststellung der ersten Einheit ist für 2012 geplant.[8][9]

Brasilianische Marine

Am 23. Dezember 2008 hat die brasilianische Marine 4 Boote bestellt, die Auslieferung soll ab 2016 erfolgen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.welt.de - Venezuela provoziert USA mit U-Boot-Deal
  2. a b http://www.defenseindustrydaily.com - India Looks to Modify Scorpene Subs With MESMA AIP Propulsion (englisch)
  3. www.armada.cl - Seite der chilenischen Marine über die O’Higgins (englisch)
  4. www.dcn.fr - Scorpene O’Higgins launching (PDF, engl.)
  5. dcnsgroup.com - First Scorpene for Malaysia named (Presseveröffentlichung von DCN) (englisch)
  6. www.bernama.com - First-Time Submariners, But Adapting Well (englisch)
  7. www.marinelink.com - Indian Navy Orders Six Subs (englisch)
  8. www.india-defence.com - India Begins Construction Of Scorpene Submarines At Mazgon Dock (englisch)

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